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The Nightmare Before Christmas – Der Manga

„The Nightmare Before Christmas“ // Deutschland-Start: 26. November 2024

Inhalt / Kritik

Wenn es darum geht, den Menschen Angst einzujagen, macht Jack Skellington so leicht niemand etwas vor. Er ist der Held von Halloween Town, sein Einfallsreichtum ist geradezu legendär. Doch das hohe Ansehen reicht ihm nicht, nach vielen Jahren als Schreckensikone sehnt sich Jack danach, etwas Neues zu machen, mehr zu sein. Als er eines Tages zufällig in Christmas Town landet, findet er endlich den Impuls, nach dem er sich gesehnt hat. Und so beschließt er, dieses Jahr selbst Weihnachten auszurichten, der Weihnachtsmann soll es sich inzwischen gemütlich machen. Während die anderen Einwohner von Halloween Town nach einer anfänglichen Skepsis Feuer und Flamme sind, hat Sally, die schon länger heimlich in Jack verliebt ist, ihre Vorbehalte. Sie hat schlimmste Befürchtungen, seitdem sie eine seltsame Vision hatte – und soll damit Recht behalten …

Comic-Adaption des Kultfilms

Natürlich hat es im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Stop-Motion-Filme gegeben. Kaum einer genießt aber einen vergleichbar großen Kultstatus wie The Nightmare Before Christmas. Ursprünglich 1993 veröffentlicht, wurde die Geschichte um ein Skelett, das sich als Weihnachtsmann versucht, zu einem ganzen Franchise, das gleichermaßen zu Halloween wie Weihnachten funktioniert und massenweise Merchandising nach sich zog. Dazu gehört auch eine Manga-Adaption von 2004, die von Asuka Jun gezeichnet wurde. Diese erschien damals auch in Deutschland, ist aber seit einer ganzen Weile nur noch antiquarisch erhältlich. Da ist es doch schön, dass sie inzwischen eine Neuauflage als Hardcover-Einzelband spendiert bekommen hat.

Der Comic hält sich dabei eng an die Vorlage. Anders als Zeros Reise, welches eine neue Nebengeschichte rund um Jacks Hund erzählte, ist das hier tatsächlich eine direkte Adaption des Films. Von der ersten Begegnung Jacks mit Weihnachten über die diversen Versuche, das fremde Fest nachzuahmen bis zum großen Showdown – hier ist alles drin, was man aus The Nightmare Before Christmas kennt. Das ist einerseits eine gute Nachricht, da die Geschichte des Originals auch mehr als drei Jahrzehnte später sehr gut funktioniert. So dürfen die Leser und Leserinnen auf unterhaltsame Weise lernen, dass man nie versuchen sollte, jemand anderes zu sein. Die eigentliche Berufung im Leben ist es, sich selbst zu finden, sich treu zu bleiben und das Beste aus sich herauszuholen, anstatt das Beste anderer kopieren zu wollen.

Gelungen, aber nur zweite Wahl

Wenn der Comic einen Nachteil gegenüber dem Film hat, dann liegt dieser in dem Medium selbst begründet. So ist zwar einerseits die Optik durchaus gelungen, Jun schafft es, die ikonischen Designs der Puppen auch in gezeichneter Form wiederzugeben. Man gab sich auch Mühe bei der Gestaltung der Panels, das ist hier kein so liebloses Lizenzprodukt wie der Comic Lilo & Stitch: Abenteuer auf Hawaii. Der spezielle Charme, den Stop-Motion-Animationen haben, ist aber notgedrungen verschwunden. Hart ist zudem, bei The Nightmare Before Christmas auf die vielen bekannten Lieder wie This Is Halloween, What’s This? und Sally’s Song verzichten zu müssen. Ein Musical, aus dem die Musik gestrichen wurde – das ist nun einmal keine gute Idee.

Aus diesem Grund ist es ein wenig schwierig, The Nightmare Before Christmas eine wirkliche Empfehlung auszusprechen. Für sich genommen ist der Manga auf jeden Fall sehenswert mit der intakten Mischung aus Fantasy, Humor, Abenteuer und Herz. Nicht nur Fans haben ihren Spaß daran, wie Weihnachten auf den Kopf gestellt wird und am Ende eine versöhnliche Note gefunden wird. Im Vergleich zum Film kann der Comic aber nur zweite Wahl sein. In manchen Situationen, wenn der Film gerade nicht angeschaut werden kann – etwa bei einer Zugfahrt – oder man es eilig hat, geht das hier durchaus. Ansonsten fährt man aber praktisch immer besser, noch einmal das Original auszugraben und sich am zeitlosen Klassiker zu erfreuen.

Credits

OT: „The Nightmare Before Christmas“
Land: Japan
Jahr: 2004
Text: Asuka Jun
Vorlage: Tim Burton
Zeichnungen: Asuka Jun

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The Nightmare Before Christmas – Der Manga
fazit
Basierend auf dem Kultfilm erzählt „The Nightmare Before Christmas“ von einer Halloween-Ikone, die sich an Weihnachten versucht. Das ist visuell ansprechend, inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Doch der fehlende Stop-Motion-Charme und der Wegfall der Lieder machen den Manga notgedrungen zur zweiten Wahl.
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