The Chelsea Detective: Alle liebten Chloe

Viele Jahre ist es her, da wurde die Sängerin Cloe Carmichael (Martha Kirby) mit einem Weihnachtslied zum Star. Seither gelang ihr aber nicht mehr viel. Dennoch ist das Interesse groß, als sie stirbt. Zumal die Umstände besonders sind: Sie ist mit Drogen vollgepumpt tot in der Badewanne gefunden worden. War es ein Unfall oder hat doch jemand nachgeholfen? Zumindest entdeckt die Rechtsmedizinerin Ashley Wilton (Sophie Stone) Zeichen eines Kampfes. Und so geht Max Arnold (Adrian Scarborough) der Sache nach und ermittelt in die unterschiedlichsten Richtungen. Dabei stellen er und sein Team fest, dass es mehrere Menschen in ihrem Umfeld gibt, die nicht gut auf sie zu sprechen sind oder sich seltsam verhalten …

Auftakt von Staffel 3

Wachablösung beim ZDF. Nachdem die letzten vier Sonntage spätabends die spanisch-deutsche Coproduktion Weiss & Morales auf dem Programm stand und mit Unter der Oberfläche ein vorläufiges Ende fand, geht es auf dem üblichen Krimi-Slot jetzt wieder nach Großbritannien. Genauer dürfen sich Fans von The Chelsea Detective auf Nachschub freuen. Die Reihe ist inzwischen etabliert, zwei Staffeln wurden bislang ausgestrahlt Zuletzt hatte der Polizist vor einem guten Jahr in Mord aus Leidenschaft den brutalen Mord an einem Psychotherapeuten aufklären müssen. Mit der Folge Alle liebten Chloe geht dann jetzt Staffel 3 rund ein Jahr nach dem britischen Termin auch bei uns an den Start, insgesamt vier neue Filme sollen wieder im wöchentlichen Abstand ausgestrahlt werden.

Der Auftakt macht dabei durchaus Lust auf mehr. Dabei ist die Reihe eine ganz klassische, die nicht versucht, an den Genregesetzen des Krimis zu rütteln. Dem üblichen Whodunit-Schema folgend wird am Anfang die Leiche gefunden, danach wird anderthalb Stunden lang ermittelt, bevor zum Schluss rauskommt, wer es war. Anfangs wird zwar noch darüber gesprochen, dass es ein Unfall gewesen sein könnte. Das Publikum weiß es aber besser: Wäre es kein Mord, gäbe es keinen Film. Also darf bei The Chelsea Detective: Alle liebten Chloe nach Herzenslust gegrübelt werden, wer es denn gewesen ist und was das Motiv war. Denn zumindest auf Anhieb ist unklar, warum sie jemand hätte töten wollen – der Titel ist da tatsächlich Programm.

Angenehm zurückhaltend

Die einzelnen Ermittlungsschritte sind dabei gut nachzuvollziehen, man leistet noch gut alte Spurensuche, ohne dass man ständig auf irgendwelche billigen Zufälle zurückgreifen muss, um die Handlung voranzutreiben. Die Auflösung zum Schluss ergibt dabei Sinn, ist dabei aber gleichzeitig überraschend. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand im Publikum selbst auf die Lösung kommt, ist eher gering. Selbst die Polizei ist bestürzt, dass sie nicht früher auf die Idee gekommen ist. Dabei bleibt einem die Erklärung tatsächlich in Erinnerung, da The Chelsea Detective: Alle liebten Chloe sogar recht schockierend ist, als klar wird, was da genau dahintersteckt.

Ansonsten ist der Krimi angenehm zurückhaltend. Zwischendurch werden zwar auch schon mal private Themen angesprochen. Das wird jedoch nicht so in den Vordergrund gerückt wie bei so manch anderem Genrebeitrag. Man verzichtet auch dankenswerterweise darauf, den Polizisten und Polizistinnen irgendwelche tragischen Geschichten anzuhängen, welche dann als Ersatz für die Figurenzeichnung dienen sollen. Bei The Chelsea Detective: Alle liebten Chloe ist Alltag angesagt. Das ist dann vielleicht nicht superspannend, originell sowieso nicht. Aber es reicht für einen schön gemütlichen Wochenausklang auf dem Sofa. Nächste Woche steht die Folge Tod im Kleingarten an.