Renovation Romance

Chelsea (Jessica Lowndes) und Jake (Adam Hurtig) sind schon seit einer ganzen Weile ein Paar. Das sind sie nicht nur im Privatleben, sondern auch vor der Kamera. Schließlich moderieren die beiden gemeinsam eine Reality-TV-Show, die sich ganz um das Thema Renovierung dreht. Die ganz große Verliebtheit ist inzwischen aber vorbei, die Beziehung tritt schon seit einer Weile auf der Stelle, was sie sich aber nicht eingestehen wollen. Kompliziert wird es, als die beiden für eine Weihnachtsausgabe zusammenkommen und Chelsea dabei auch Cooper (Daniel Lissing) kennenlernt …

Billige Lizenzware

Zu Weihnachten veröffentlicht Netflix schon eine ganze Reihe festlich gestimmter Filme und Serien. Früher setzte der Streamingdienst dabei vor allem auf Eigenproduktionen. Inzwischen sind die in diesem Segment aber etwas rar geworden. Dieses Jahr gab es bislang erst A Merry Little Ex-Mas um eine Frau, die noch ein letztes Weihnachten im gemeinsamen Haus verbringen will, dann aber durch die neue Freundin ihres Ex-Manns aus dem Konzept gebracht wird. Ansonsten werden viele Filme lizenziert. Da war kürzlich A Cinderella Christmas Ball um eine Frau, die mehr über ihre Familie herausfinden möchte und dabei einen Prinzen trifft, sowie Weihnachten unter den Polarlichtern über eine kriselnde Autorin, die eine neue Liebe trifft. Und auch in Renovation Romance geht es – wenig überraschend – um das Thema Liebe.

Theoretisch wird hier von einem Liebesdreieck erzählt. Aber wer regelmäßig Filme aus diesem Segment anschaut, weiß bereits, dass bei drei einer zu viel ist. Und es ist auch nicht so, als würde ein Zweifel daran gelassen, wer am Ende siegreich ist. Das verrät schon ein Blick auf das offizielle Artwork. Renovation Romance ist eine dieser Romanzen, bei der die Protagonistin zu Beginn der Geschichte noch mit dem Falschen zusammen ist und nach und nach erkennen muss, wen sie stattdessen lieber nehmen sollte. Einfallsreich ist das nicht gerade, es gibt unzählige Herzkino-Beiträge, die ganz ähnliche Geschichten erzählen. Immerhin: Oft geht der Wechsel des Partners mit einer Herabsetzung des aktuellen Freunds einher. Da werden dann schlechte Eigenschaften fabriziert, gern auch mal überzeichnet. Hier geschieht das nicht. An Jake ist nichts falsch. Er ist nur der Falsche.

Kitsch statt Chemie

Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, wenn Filme sich auch mal dazu bekennen, dass Beziehungen nicht ewig halten – und nicht ewig halten müssen. Oft wird ja nur der Anfang gezeigt, nicht das, was irgendwann daraus wird. Am Ende fehlt dann aber doch der Mut, um das auch wirklich konsequent zu verfolgen. Renovation Romance will gleichzeitig den Glauben an die wahre Liebe ja bewahren, damit das Publikum am Ende wieder richtig beseelt ist. Die Balance zu halten, Liebe ein Haltbarkeitsdatum zu verpassen und gleichzeitig etwas Zeitloses daraus zu machen, das ist nicht einfach. Das klappt hier dann auch nur mittelprächtig. So ganz nimmt man dem Film nicht ab, was da erzählt werden soll.

Wobei das auch damit zusammenhängt, dass nicht so wahnsinnig viel Chemie im Spiel ist. Diese braucht es üblicherweise aber in Romanzen, damit sie das Publikum beglücken können. Einfach nur zwei gutaussehende Menschen nebeneinander zu stellen, reicht dann doch nicht. Um das zu überdecken, wird später auf jede Menge Kitsch gesetzt. Das ist nicht nur wenig zielführend. Es ist zudem ärgerlich, da es ganz vereinzelt schon auch mal nette Momente gab. Das Thema Beziehungsende bietet eigentlich eine Menge Identifikationsfläche, das hätte also auch anders gehen können und müssen. In der Flut an Weihnachtstiteln, die jedes Jahr herauskommen, gerade auch auf Netflix, ist das nicht genug. Renovation Romance ist ein weiterer überflüssiger Beitrag, der sowohl auf der emotionalen wie auch der weihnachtlichen Ebene zu wenig zu bieten.