
Wie sehr hat Yoyo den Tag herbeigesehnt, bis er endlich in der Werkstatt des Weihnachtsmanns arbeiten darf! Doch als dieser Tag endlich da ist, muss der junge Elf schnell erkennen, dass die Realität nicht so ist, wie sie sein Großvater früher erzählt hat. Nicht nur, dass es überhaupt keine Werkstatt gibt und die Elfen nur für ein Call Center gebraucht werden. Der Weihnachtsmann hat sich zudem schon vor Langem aus dem Staub gemacht, ist hier nur noch als Archiv-Hologramm dabei. Stattdessen hat die strenge Coco das Sagen – und die hat wenig übrig für den chaotischen, idealistischen Yoyo. Dennoch wird sie ihn brauchen, als kurze Zeit später eine unbekannte Hackerin die Kontrolle übernimmt und den Weihnachtsmann fordert, wenn sie die Geschenke zurückhaben wollen …
Weihnachtliches Animationsabenteuer
Weihnachten hat bekanntlich nicht nur Auswirkungen auf Deko, das Supermarktsortiment und die Musik, die im Radio gespielt wird. Auch in den Kinos werden dann gern diverse Filme gezeigt, welche den besonderen Geist dieser Zeit einfangen sollen. 2025 fehlen die ganz großen Weihnachtsfilme, das Publikum muss sich mit kleineren Produktionen zufriedengebe. So stehen demnächst die französische Komödie Das perfekte Geschenk und der norwegische Familienfilm Mission: Mäusejagd – Chaos unterm Weihnachtsbaum auf dem Programm. Aber auch ein passender Animationsfilm darf nicht fehlen. Mission Santa – Ein Elf rettet Weihnachten stammt sogar aus Deutschland bzw. wurde federführend hierzulande produziert.
Die Herkunft merkt man dem Film dabei nicht an. Erzählt wird vielmehr ein Weihnachtsabenteuer, wie es praktisch überall produziert werden könnte. Tatsächlich kommt einem das Szenario teilweise recht bekannt vor. So erzählte mit Arthur Weihnachtsmann bereits vor einem knappen Vierteljahrhundert ein Animationsfilm davon, wie der Weihnachtsmann auf Technik und Effizienz setzt, die alten Methoden als überholt gelten, der junge Protagonist aber ganz traditionell die Menschen beglücken möchte. Um eine reine Kopie handelt es sich bei Mission Santa – Ein Elf rettet Weihnachten aber nicht. Ein großer Unterschied: Wo es seinerzeit „nur“ darum ging, ein Mädchen glücklich machen zu wollen, das vergessen wurde, muss hier – der Titel verrät es bereits – das Weihnachten als komplette Institution gerettet werden.
Emotionales Ende, mäßiger Rest
Überhaupt ist das hier alles deutlich größer aufgezogen, wenn ein ganzer Haufen an Figuren mitmischt – darunter etwa eine Rockerbande. Das ist insgesamt schon ziemlich überfrachtet, so als wüsste man nicht genau, was in Mission Santa – Ein Elf rettet Weihnachten eigentlich erzählt werden sollte. Zwischendurch wird es sogar anstrengend, wenn alles Mögliche zusammengeworfen wird. Und auch im Hinblick auf die Zielgruppe wäre mehr Konsequenz hilfreich gewesen. So dürften die Erwachsenen im Kinosaal vielleicht darüber lachen, wenn es zu Beginn heißt, dass die Elfen nur noch im Call Center arbeiten, um dort die obligatorischen Beschwerden über die Geschenke entgegenzunehmen. Kinder werden damit jedoch nicht viel anfangen können.
Das gilt ebenso für die Auflösung. Irgendwann verrät der Film, was genau die unbekannte Hackerin eigentlich antreibt und was sie gegen Weihnachten hat. Die Erklärung ist tatsächlich nachvollziehbar und hochemotional. Nur gilt dabei dasselbe wie für den Humor: Die Zielgruppe wird das kaum nachfühlen können, das wirkt wie aus einem ganz anderen Werk entnommen. Die an und für sich gute Idee droht so verlorenzugehen. Das ist schade, weil Mission Santa – Ein Elf rettet Weihnachten sonst bestenfalls zweckmäßig ist, teilweise nicht einmal das. So ist der Film in vielerlei Hinsicht zu generisch und profillos, wirkt selbst wie von einer künstlichen Intelligenz konzipiert. Er sieht dabei nicht einmal gut aus. Natürlich darf man von einer deutschen Co-Produktion nicht erwarten, dass sie mit großen Titeln aus den USA mithalten kann. Dennoch haben andere deutsche Animationsfilme vorgemacht, wie das technisch und stilistisch besser aussehen kann – zuletzt etwa Alles voller Monster. Wer unbedingt einen weihnachtlichen Kinder-Animationsfilm im Kino braucht, kann es hiermit zwar schon versuchen. Das liegt aber an der mangelnden Konkurrenz, nicht an der Stärke des Werks.
OT: „Mission Santa: Yoyo to the Rescue“
Land: Deutschland, USA
Jahr: 2025
Regie: Damjan Mitrevski, Ricard Cussó
Drehbuch: Jamie Nash
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