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© Víðir Sigurðsson

Lava (2014)

Lava
„Lava“ // Deutschland-Start: 14. Januar 2016 (arte) // 27. Mai 2016 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Shock ist groß bei Audur (Svandís Dóra Einarsdóttir), als sie die Leiche ihres guten Bekannten Björn Sveinsson (Magnús Ragnarsson) in dessen luxuriösen Sommerhaus im abgelegenen Örtchen Holl entdeckt. Was ist da nur geschehen? Während die lokale Polizistin Gréta (Heida Reed) auf einen Selbstmord tippt, da ist sich der herbeigerufene Ermittler Helgi Runarsson (Björn Hlynur Haraldsson) sicher, dass ihn jemand ermordet hat. Nur wer? Und aus welchem Grund? Audurs Vater Egill (Sigurdur Skúlason), der früher selbst einmal Polizist war, mischt sich in den Fall ein und hat seine eigenen Theorien. Doch während die Polizei noch nach der Wahrheit sucht, kommt es bereits zum nächsten Zwischenfall …

Krimiserie aus Island

Donnerstagabend werden auf arte immer die Serienfans bedient. Woche um Woche kramt der Sender dann Produktion aus ganz Europa aus, um das Publikum zu unterhalten. Zuletzt war in dem Rahmen The Deal zu sehen, das sich mit dem Ringen um ein Atomabkommen mit Iran im Jahr 2015 befasst. Davor gab es den isländischen Krimi Reykjavík 112, bei dem der Mord an einer Frau aufgeklärt werden muss, die in ihrem eigenen Luxushaus überfallen und getötet wurde. Mit Lava kommt nun der nächste Genrevertreter des nordischen Inselstaats bei uns heraus, der mit einem ähnlichen Szenario beginnt. Wobei es sich hier nicht um eine neue Serie handelt. Tatsächlich ist sie von 2014, 2016 war sie zudem bei uns auf DVD veröffentlicht worden. Durchaus möglich also, dass so manche der Zielgruppe bereits mit dem Werk vertraut sind.

Die anderen erwartet hier ein durchaus solider Krimi. Die Machart ist sehr klassisch: Am Anfang steht der Fund der Leiche, danach wird ermittelt, werden Leute befragt und nach Spuren gesucht, am Ende gibt es dann die Auflösung. Dabei gibt es eine Reihe von Verdächtigen, die alle irgendwie in Frage kommen würden – der typische Whodunit eben. Wobei man dieses Mal schon sehr nach Motiven suchen muss. Am Anfang wird wild durch die Gegend verdächtigt, ohne dass man immer genau wüsste, warum die einzelne Person denn den Mord begangen haben sollte. Erst mit der Zeit wird Lava dann etwas konkreter. Wobei es dabei auch recht konstruiert wird, zu viel sollte man da also nicht erwarten.

Langweilige Figuren, solides Drumherum

Bei der Figurenzeichnung war man dafür umso genügsamer. Da ist mal wieder niemand dabei, der einer Erwähnung wert wäre. Mal wieder griff man auf das Klischee des einsamen Wolfs zurück, der privat natürlich ganz viel um die Ohren hat. Natürlich darf es auch solche Leute geben. Wenn einem aber nicht mehr als das einfällt, kann man das auch ganz bleiben lassen. Da gibt es einfach zu viele Genrevertreter, die dasselbe tun und sich davor drücken, tatsächlich Arbeit in Charaktere zu investieren. Damit muss man sich also abfinden können. Hinzu kommt das eher geringe Tempo. Lava ist ein eher gemütlicher Krimi. Die Einteilung ins Thrillergenre, wie man sie an vielen Stellen findet, ist deshalb auch eher fragwürdig. Dafür geschieht zu wenig. Erst zum Ende hin wird es tatsächlich mal brenzliger, auch weil mal wieder Leute von der Polizei meinen, lieber auf eigene Faust etwas zu unternehmen und sich auf diese Weise unnötig in Gefahr bringen.

Was dafür sehr gut funktioniert, das ist die Optik. Wie so oft ist Island als Setting für düstere Geschichten sehr dankbar, gerade in den Szenen, wenn wir in der rauen Landschaft unterwegs sind. Schauspielerisch lässt sich an Lava wenig aussetzen, auch wenn da niemand wirklich hervorsticht. Am Ende reicht es so fürs gehobene Mittelfeld. Auch wenn arte auf diesem Programmplatz schon spannendere und ambitionierte Serien gezeigt hat und das hier über weite Strecken zu sehr ein Malen nach Zahlen ist: Wer gern einen klassischen Rätselkrimi sehen möchte und dabei eine Vorliebe hat für das Nordisch-Abgründige wird mit den vier Episoden voll bedient. Die etwa drei Stunden sind vergleichsweise schnell rum, sofern man sich nicht an dem gemächlichen Aufbau stört.

Credits

OT: „Hraunið“
Land: Island
Jahr: 2014
Regie: Reynir Lyngdal
Drehbuch: Sveinbjörn I. Baldvinsson
Musik: Atli Örvarsson
Kamera: Vídir Sigurdsson
Besetzung: Björn Hlynur Haraldsson, Heida Reed, Magnús Ragnarsson, Svandís Dóra Einarsdóttir, Atli Rafn Sigurdarson, Sigurdur Skúlason, Jarún Júlia Jakobsdóttir

Bilder

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Lava (2014)
fazit
In „Lava“ muss die Polizei klären, wer einen Bankier in seinem luxuriösen Sommerhaus getötet hat. Die isländische Serie ist dabei ein klassischer Whodunit-Krimi, der ein wenig konstruiert ist, sich es dafür bei den Figuren sehr einfach macht. Das kann man sich schon anschauen, auch für die tollen Landschaftsaufnahmen. Tatsächlich erwähnenswert ist das Ganze aber nicht.
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