
Ehe es sich Claire (Jamie Bernadette) versah, war die Welt von Zombies überrannt. Für sie bedeutet das einen täglichen Überlebenskampf, für den sie eigentlich nicht vorbereitet war und dem sie wenig entgegenzusetzen hat. Hinzu kommt, dass nicht nur von den Untoten eine große Gefahr ausgeht. Auch die Menschen können sehr bedrohlich sein, wie sie bald feststellt, als sie Ciro (Dan Buran) und seiner Gang begegnet. Doch nicht alle sind schlecht. Der frühere Elite-Soldat Freddie (Craig Stark), dem sie auf ihrer Odyssee über den Weg läuft, will ihr tatsächlich helfen. An ihrer Seite sind die Überlebenschancen deutlich höher, er bringt ihr auch das eine oder andere bei. Dabei hat auch er zu kämpfen, musste er doch seine eigene Frau erschießen, als diese sich in einen Zombie verwandelte …
Zombie-Hölle der Billigschmiede
Wenn ein Film erfolgreich ist, steigen nicht nur die Chancen, dass es eine Fortsetzung gibt. Der Erfolg ist zudem mit der Gefahr verbunden, dass The Asylum eine eigene Low-Budget-Version dreht. Die hat mit dem Original zwar nichts zu tun, ist auf einen oberflächlichen ersten Blick hin aber ähnlich genug, dass manche versehentlich zugreifen könnten. Bei Titeln wie The Twisters oder Road Wars: Max Fury weiß man schon, welche Hits da Pate standen. Auch bei End Times – Tag der Abrechnung handelt es sich um einen dieser sogenannten Mockbuster, wobei die Quelle hier etwas weniger eindeutig zu erkennen ist. So ließ man sich von The Last Of Us inspirieren, die gefeierte Serie, welche auf dem gleichnamigen Videospiel basiert. Warum der Titel hier mal nicht auf die Vorlage Bezug nimmt, ist unklar.
Andererseits ist der Film so beliebig, dass er keinen berühmten Namensvetter braucht, um zu funktionieren. Oder auch nicht zu funktionieren. Kaum ein Subgenre des Horrorfilms ist derart oft bestückt wie der des Zombiefilms. Da kommen das ganze Jahr über irgendwelche Streifen heraus, die sich alle irgendwie ähneln. Meistens handelt es sich dabei um kleinere Produktionen, Hollywood hat inzwischen nur noch selten Interesse daran, die infizierten Fleischfresser auf das Publikum loszulassen. Entsprechend sieht man eher selten Stars, große Effektschlachten darf man auch nicht erwarten. Umso wichtiger wäre es daher, inhaltlich etwas anbieten zu können, um einen Film zu rechtfertigen. Bei End Times – Tag der Abrechnung bleibt das aber aus, wenn doch wieder nur die üblichen Stationen abgeklappert werden.
Viele Wörter, kein Inhalt
Wobei man sich dabei mehr auf die Dialoge konzentriert hat, richtig viel Handlung ist da nicht. Das ist nicht wirklich überraschend: Wer andere Werke von The Asylum gesehen hat, weiß bereits, dass dort vor allem gesprochen wird, während alle ganz aufgeregt tun, während drumherum streng genommen nichts geschieht. Auf diese Weise soll eine Dramatik vorgegaukelt werden, die man gar nicht zeigen kann. Denn dafür hätte man Geld investieren müssen, was gegen die Unternehmensphilosophie des Studios verstößt. Dort ist alles verpönt, was irgendwie teuer sein könnte. Insofern ist End Times – Tag der Abrechnung eben ein typischer Beitrag der US-Amerikaner und sparsam an der Action. Wer große Kampfszenen erwartet, braucht sich das hier daher erst gar nicht anzutun.
Nun müssen Zombiefilme nicht zwangsläufig actionreich sein. Es hat im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Beispielen gegeben, wie eher ruhige Interpretationen aussehen können, die sich stärker für die Menschen interessieren – siehe etwa Handling the Undead oder We Bury the Dead. Regisseur und Drehbuchautor Jim Towns ist aber auch in der Hinsicht nichts geglückt, weil er nicht viel zu sagen hat. Da die Optik zudem hässlich ist, billiges Make-up auf forciert graue Bilder trifft, gibt es keinen überzeugenden Grund, sich End Times – Tag der Abrechnung anzuschauen. Bei einer exzessiven Laufzeit von über 110 Minuten stellt sich zudem rasch Langeweile ein. Wo andere Produktionen von The Aslyum wenigstens noch auf trashige Weise unterhaltsam sind, ist das hier reine Zeitverschwendung.
OT: „End Times“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jim Towns
Drehbuch: Jim Towns
Musik: Alun Richards
Kamera: Ray Karwel
Besetzung: Jamie Bernadette, Craig Stark, Dominique Swain, Jessica Morris, Kaiwi Lyman, Dan Buran
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)

