Bunker 06: Das Exitus-Protokoll

Dr. Michelle Riley (Chelsea Edmundson), Dr. Sam Ellis (Chad Michael Collins), Dr. Finley Barlow (Cullen Douglas), Dr. Denise Cooper (Debbie Fan) und Dr. Jaques Bisset (Sharif Ibrahim) mögen auf den unterschiedlichsten Gebieten arbeiten. Aber sie sind alle Koryphäen der Wissenschaft. Und noch etwas haben sie gemeinsam: Sie sind die letzte Hoffnung der Menschheit während der Alien-Invasion. Aus diesem Grund hat Major Frank Lawrence (Tony Todd) dafür gesorgt, dass sie alle in Sicherheit sind und in verschiedenen Bunkern untergebracht wurden. Dort sollen sie an einer biochemischen Waffe forschen, mit denen sie die Eindringlinge angreifen können, ohne dabei den Menschen zu schaden. Aber die Außerirdischen haben die Gefahr bereits erkannt und versuchen ihrerseits, die Kontrolle über die Forschenden zu übernehmen und sie in den Selbstmord zu treiben …

Die nächste Alien-Invasion

Ob es nun Außerirdische gibt oder nicht, weiß bis heute kein Mensch. Einen Konsens gibt es aber zumindest bei Filmschaffenden: Wenn es sie gibt, dann werden sie die nächstbeste Gelegenheit nutzen, um uns auszulöschen oder wenigstens zu unterwerfen. Kaum ein Science-Fiction-Beitrag um Aliens, bei denen sie nicht die Antagonisten darstellen. So folgten wir kürzlich in Osiris einer militärischen Einheit, die entführt wird und zum Gegenangriff übergeht. In Elevation sind es insektenähnliche Invasoren, denen man nur entkommt, indem man sich auf mindestens 2500 Meter Höhe zurückzieht. Bunker 06: Das Exitus-Protokoll ist eine weitere Produktion rund um einen solchen extraterrestrischen Überfall. Statt in den Bergen spielt der Film jedoch unter der Erde, nur selten sehen wir die Welt außerhalb der Bunker.

Das bedeutet zwangsläufig, dass die Abwechslung nicht die höchste ist. Dann und wann wird zwar auch mal ein Labor gezeigt. Die meiste Zeit über sitzen die Figuren aber in ihren Stühlen und starren in die Kamera. Dadurch gleicht der Science-Fiction-Horrorfilm den ganzen Desktop-Thrillern, bei denen das Geschehen über irgendwelche Kameras gezeigt wird. Vor allem der Vergleich zu Krieg der Welten drängt sich da auf, das dieses Jahr den Klassiker als eben solchen Bildschirm-Film neu interpretierte. Die gute Nachricht: Bunker 06: Das Exitus-Protokoll ist nicht annähernd so katastrophal wie der komplett vermurkste Kollege. Die schlechte Nachricht: Das muss nicht so wahnsinnig viel heißen, gut ist die US-Produktion trotzdem nicht. Es reicht ja nicht einmal für Mittelmaß.

Zwischen Horror und Langeweile

Dabei hat Regisseur und Co-Autor Brian Hanson (The Black String – Das Böse in dir) prinzipiell einen guten Einfall. Da die Außerirdischen die Möglichkeit haben, in die Köpfe der Menschen einzudringen und sie so zu beeinflussen, weiß man hier nie so genau, was gerade wirklich geschieht und was nicht. Sind die diversen Alpträume, welche die Männer und Frauen erleben, die traurige Realität oder durch nur ein erzeugtes Bild, um die Koryphäen in den Selbstmord zu treiben? Zumindest einige dieser besagten Szenen sind auch gelungen, Bunker 06: Das Exitus-Protokoll holt aus dem sicherlich überschaubaren Budget einiges heraus. Wo bei der obigen Invasion praktisch gar nichts zu sehen war, wird hier zumindest hin und wieder etwas geboten.

Tatsächlich spannend wird der Film dennoch nicht. Tatsächlich gibt es immer wieder Passagen, in denen sich Langeweile breitmacht. Ein grundsätzliches Problem solcher Desktop-Werke ist, dass man nie das Gefühl hat, ein wirkliches Team würde zusammenarbeiten. Auch die beklemmend-klaustrophobische Atmosphäre, wenn Menschen in einen Bunker gesperrt werden, kommt nicht auf. Da zudem die Geschichte zuweilen sehr konstruiert ist und man nicht nachvollziehen können muss, warum da wer was macht, klingt Bunker 06: Das Exitus-Protokoll interessanter, als es das Ergebnis ist. Selbst wenn man Hanson und seinem Team zugutehalten muss, dass hier mal etwas Anderes versucht wurde: Richtig unterhaltsam das das nicht.