Vicious – Ein teuflisches Geschenk Paramount Plus
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Vicious – Ein teuflisches Geschenk

Vicious – Ein teuflisches Geschenk Paramount Plus
„Vicious – Ein teuflisches Geschenk“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 2025 (Paramount+)

Inhalt / Kritik

Es schien ein ganz normaler Abend im Leben von Polly (Dakota Fanning) zu sein, als eine ältere Frau (Kathryn Hunter) bei ihr klingelt. Eigentlich will diese zu ihrem Sohn, hat sich aber wohl in dem Haus geirrt – so wie sie allgemein ziemlich verwirrt wirkt. Polly bittet sie erst einmal herein, damit sie sich sammeln und aufwärmen kann. Schließlich läuft die Seniorin in einer kalten Nacht herum. Bald stellt sich diese Gastfreundschaft aber als böser Fehler heraus, als die Alte eine Holzschatulle hervorzieht und der jüngeren Frau sagt, dass sie noch in derselben Nacht sterben muss. Nur wenn es ihr gelingt, der Schatulle das zu geben, was diese verlangt, hat sie eine Chance. Polly glaubt nicht daran, für sie ist die Frau einfach nur verrückt. Doch als die Schatulle, die sie zuvor entsorgt hatte, wieder in ihrem Haus auftaucht, dämmert ihr, dass da doch mehr an der Sache dran sein muss …

Rätselhaft und unheimlich

Mit Horrorfilmen kennt sich Bryan Bertino natürlich aus. So begann seine Karriere 2008 mit The Strangers. Der Film über ein Paar, das von drei maskierten Männern terrorisiert wird, wurde zu einem echten Hit, der mehrere Nachfolger nach sich zog. Seither läuft es aber nicht mehr so gut bei dem Regisseur und Drehbuchautor. So erhielt The Dark and the Wicked, das von zwei Geschwistern, die in der alten Heimat unheimliche Erfahrungen macht, zwar sehr gute Kritiken. Die Indie-Produktion war in kommerzieller Hinsicht jedoch kaum erwähnenswert. Mit Vicious – Ein teuflisches Geschenk wollte der US-Amerikaner eigentlich sein großes Comeback feiern. Daraus wurde aber nichts, der ursprünglich geplante Kinostart wurde abgesagt, lediglich eine Veröffentlichung auf Paramount+ war noch drin.

Immerhin, dort erhält er einige Aufmerksamkeit. Wobei die Reaktionen darauf sehr gemischt sind. So ist Vicious – Ein teuflisches Geschenk durchaus ein atmosphärischer Genrebeitrag geworden, der mit einer gleichermaßen rätselhaften wie unheimlichen Stimmung arbeitet. Spätestens mit dem Erscheinen der alten Frau wird der Film schön ominös, was auch an der wirkungsvollen Darstellung von Kathryn Hunter (Megalopolis) liegt. Wie sie mit einer Mischung aus genussvoller Grausamkeit und Mitleid Polly ihr Schicksal schildert, das hinterlässt schon Eindruck. Natürlich ist das mit dem Fluch nicht wirklich originell. Dennoch, man ist hier neugierig, worauf das hinausläuft, wenn die Ereignisse immer düsterer wird und die Lage eskaliert.

Inhaltlich unbefriedigend

Das Problem ist jedoch: Diese Neugierde wird nicht wirklich befriedigt. So hinterlässt der Film mehr Fragen als Antworten, wenn Polly versucht, irgendwie diese Schatulle zu befriedigen. Weder erfährt das Publikum, woher diese eigentlich kommt, noch wie diese Regeln funktionieren. Theoretisch werden diese zwar zu Beginn verraten, wenn es heißt, dass etwas hineingelegt werden muss, das die Protagonistin braucht, hasst bzw. liebt. Bei der konkreten Umsetzung hat sie aber zu kämpfen. Das hätte man natürlich nutzen können, um existenzielle Themen zu behandeln und große Erkenntnisse hervorzubringen. Stattdessen bleibt Vicious – Ein teuflisches Geschenk schwammig, begnügt sich mit Andeutungen, bei denen man zwar viel interpretieren darf, aber nur wenig dafür zurückbekommt.

Schlecht ist das Ergebnis zwar nicht. Insgesamt ist der Horrorfilm, der auf dem Fantastic Fest 2025 Weltpremiere hatte, durchaus solide. Wie Polly hier zunehmend verzweifelt und sich in Alpträumen verliert, bei denen man auch gar nicht sagen kann, ob sie wirklich geschehen oder doch nur eingebildet sind, das sorgt schon für Unterhaltung. Wer im Vorfeld von Halloween einen neuen Genrebeitrag zum Gruseln sucht, fährt hiermit gar nicht schlecht. Und doch ist es schade, dass Vicious – Ein teuflisches Geschenk aus all dem nicht mehr herausgeholt hat. Da wurde vielleicht auch zu sehr darauf geschielt, dass man vielleicht noch eine Fortsetzung drehen kann, bei der das ausgearbeitet wird. Besser wäre es aber gewesen, den Erstling eigenständiger zu machen, damit man überhaupt Lust hat, noch einmal zurückzukehren.

Credits

OT: „Vicious“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Bryan Bertino
Drehbuch: Bryan Bertino
Musik: Tom Schraeder
Kamera: Tristan Nyby
Besetzung: Dakota Fanning, Kathryn Hunter, Mary McCormack, Rachel Blanchard, Devyn Nekoda

Bilder

Trailer

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Vicious – Ein teuflisches Geschenk
fazit
In „Vicious – Ein teuflisches Geschenk“ erhält die Protagonistin eine rätselhafte, todbringende Schatulle von einer unheimlichen alten Frau. Der Horrorfilm ist schon atmosphärisch, wenn die Ereignisse immer weiter eskalieren und sich der Alptraum intensiviert. Der schwammige Inhalt ist jedoch unbefriedigend.
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