Delirium 2018
© Universal Pictures

Delirium (2018)

Delirium 2018
„Delirium“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

20 Jahre hat Tom Walker (Topher Grace) in einer psychiatrischen Anstalt verbracht. Doch nun ist er endlich draußen, zumindest zum Teil. So darf er zwar in der Villa wohnen, die er von seinem Vater geerbt hat, der sich kürzlich das Leben genommen hat. Er muss dabei jedoch eine Fußfessel tragen und sich täglich zurückmelden, wenn er weiterhin auf freiem Fuß sein will. Sonst heißt es zurück in die Anstalt. Dabei soll ihm die Bewährungshelferin Brody (Patricia Clarkson) zur Seite stehen, die ein Auge auf ihn hat. Doch Tom tut sich mit der Situation schwer. Immer wieder hat er den Eindruck, dass etwas in dem Haus nicht stimmt. Er hört Stimmen und Geräusche, die er nicht zuordnen kann. Sind das einfach nur seine psychischen Probleme, die er mit Medikamenten zu unterdrücken versucht, oder steckt da mehr dahinter?

Ein vergessener Horrortitel

Eigentlich waren die Vorzeichen bei Delirium ziemlich gut. Nicht nur, dass das Drehbuch auf der berühmten Black List stand, eine Liste mit den beliebtesten, bislang unverfilmten Drehbüchern. Als dieses dann doch noch verfilmt wurde, nahmen sich die Horror-Spezialisten von Blumhouse der Sache an. Und sogar Leonardo DiCaprio produzierte das Werk. Wenn dann noch ein prominentes Ensemble engagiert wird, sind die Erwartungen noch einmal ein bisschen größer. Dass das Ergebnis doch nicht so toll würde, zeigte sich dann bei der Veröffentlichung. Der Kinostart in den USA wurde kurzfristig abgesagt, stattdessen kam er anderthalb Jahre danach als Video on Demand und auf DVD heraus. Bei uns ist nicht einmal das geschehen, erst Jahre später entdeckte Netflix den Titel.

Ob das jetzt eine gute oder schlechte Nachricht ist, darüber lässt sich streiten. Vermutlich ist es weder das eine noch das andere, da der Film letztendlich dafür zu wenig herausragt – weder in die eine noch die andere Richtung. Dass in Delirium die Hauptfigur psychisch angeknackst ist, ist eines dieser altbekannten Elemente, wie man es immer wieder in Genrebeiträgen findet. Natürlich funktioniert es schon, bei einem Horrortitel oder einem Thriller mit einer Figur zu arbeiten, die sowieso etwas aus der Realität gefallen ist, wenn es darum geht, Zweifel an der Wahrnehmung zu streuen. Ist das vielleicht doch nur alles eingebildet? Nur haben das eben so viele Filme schon gemacht, dass man damit wirklich keine Punkte für Originalität einheimst.

Wenig spannend

Es ist aber auch nicht so, als hätte Regisseur Dennis Iliadis (The Last House on the Left, Party Invaders) besondere Einfälle gehabt, wie man das umsetzen könnte. Da ist keine Szene dabei, die einem visuell oder auch inszenatorisch groß in Erinnerung bleiben würde. Richtig spannend wird hier das nicht, da ist kaum mal ein Moment dabei, der wirklich Nervenkitzel verursachen würde. Wenn Tom etwa am Telefon eine seltsame Stimme hört, mag das für ihn sehr beunruhigend sein. Beim Zuschauen lässt einen das aber kalt. Lange gibt es in Delirium nur eine brenzlige Situation, bei der man zumindest kurz den Atem anhalten darf. Das ist dann doch etwas wenig.

Zugegeben, auf den letzten Metern geschieht schon einiges. Drehbuchautor Adam Alleca hat dann auch einige Wendungen und Enthüllungen eingebaut, die einen tatsächlich verblüffen bis erschrecken dürfen. Aber selbst das ist ein bisschen wenig, um den Film insgesamt zu rechtfertigen. Das Setting ist natürlich schick, weshalb sich das mit der Fußfessel auch nicht nach einer wirklichen Einschränkung anfühlt. Das Ensemble ist engagiert. Und doch ist Delirium letztendlich ein enttäuschender Genrebeitrag, bei dem verstehen kann, weshalb er schon vorab in der Versenkung verschwunden ist. Tatsächlich schlecht ist das alles nicht, letzten Endes aber so generisch, dass man das meiste nicht einmal mehr vergessen kann, dafür bleibt es nicht lange genug im Kopf.

Credits

OT: „Delirium“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Dennis Iliadis
Drehbuch: Adam Alleca
Musik: Nathan Whitehead
Kamera: Mihai Mălaimare Jr.
Besetzung: Topher Grace, Patricia Clarkson, Callan Mulvey, Genesis Rodriguez

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Delirium (2018)
fazit
In „Delirium“ erbt ein aus der Psychiatrie entlassener Mann die Villa seines verstorbenen Vaters und macht darin unheimliche Erfahrung. Das Setting ist schick, die Besetzung prominent, man greift auf bewährte Elemente zurück. Und doch überzeugt der Film nicht so wirklich, weder inhaltlich noch inszenatorisch. Spannung kommt nur selten auf, vieles ist zu beliebig.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10