
Korea, 1728: So richtig glücklich ist Kim Ho (Jung Hae-In) ja nicht mit seiner neuen Arbeit. Eigentlich sollten seine Schwertkünste gefragt sein, wenn er gegen mächtige Gegner antritt. Stattdessen wird er damit beauftragt, die Nachtwache in einem Gefängnis zu übernehmen. Was soll er da schon groß tun? Eine Menge, wie sich herausstellt. Denn ausgerechnet während seiner Schicht beschließen Do Man-cheo (Jae-yoon Jo) und die übrigen Rebellen, Lee In-jua (Kim Ji-Hoon) aus dem Gefängnis zu befreien, der mit den anderen den König stürzen will. Eigentlich hätte der Überfall kurz und schmerzlos sein sollen. Dabei haben die Männer aber nicht damit gerechnet, dass ein Einzelner derart viel Gegenwehr zeigen würde …
Geschichtsstunde ohne viel Inhalt
Eine Zeit lang waren südkoreanische Produktionen weltweit sehr gefragt, weshalb massenweise Filme und Serien auch bei uns veröffentlicht wurden. Dabei war das Angebot jedoch oft nicht sehr abwechslungsreich, der Fokus lag schon sehr stark auf Thrillern oder Actionfilmen. Mit Age of Blood kommt nun ein weiterer Actiontitel bei uns heraus, mit einigen Jahren Verspätung jedoch, eigentlich ist der Film von 2017. Weshalb man so viel später der Ansicht war, ihn doch noch veröffentlichen zu müssen, ist nicht ganz ersichtlich. Ein wirklicher Geheimtipp, den man unbedingt kennen sollte, ist das hier sicher nicht. Andererseits spielt der Film ja sowieso im 18. Jahrhundert, da machen ein paar Jahre mehr oder weniger wohl auch nicht viel aus.
Fans solcher Historienfilme werden sich davon vermutlich angesprochen fühlen und sich vielleicht schon darauf freuen, mehr über die Geschichte des fernöstlichen Landes zu erfahren. Zu viel sollte man in der Hinsicht aber nicht erwarten. Age of Blood versucht erst gar nicht, wirklich etwas über die damalige Zeit zu sagen. Über die politische und gesellschaftliche Situation erfährt man nicht viel, außer dass es einen König gibt sowie Rebellen, die diesen stürzen wollen. Bei den Figuren sieht es nicht besser aus. Dass der Protagonist loyal ist und etwas von Schwertern versteht, ist alles, was man von ihm nach dem Film weiß. Der Rest ist sowieso nichtssagend. Das muss einen nicht stören, wenn man nur auf die Action aus ist. Dennoch ist es schade, dass an der Stelle nicht mehr getan wurde.
Solide Action vor stimmungsvoller Kulisse
Die Actionszenen können sich dafür schon sehen lassen. Gerade ein Publikum, das sich an physischen Kämpfen erfreut, kommt hier auf seine Kosten. Wo viele Actionfilme sich darauf verlassen, durch eine Vielzahl an Schnitten zu kaschieren, dass nicht viel passiert, da hat man hier tatsächlich das Gefühl, bei Kämpfen zuzusehen. Hauptdarsteller Hae-in Jung kann zwar die dürftige Figurenzeichnung nicht wirklich ausgleichen. Aber er tritt doch in Age of Blood mit einiger Präsenz auf und macht eben auch am Schwert eine gute Figur. Das reicht dann zwar nicht, um wirklich mit der Figur als solchen mitzufiebern. Aber man bleibt doch am Ball, um zu sehen wie sich der Gefängniswärter mit Feindeshorden anlegt, so wie man das auch von aktuellen Actionfilmen gewohnt ist.
Age of Blood profitiert dabei auch vom Setting. Ein Gefängnis vor fast 300 Jahren, das ist doch mal eine nette Abwechslung vom Einerlei. Der Film spielt zudem mit Home-Invasion-Elementen, die nie verkehrt sind. Es ist doch immer mit einiger Spannung verbunden, wenn die Feinde hineinwollen und die Hauptfigur sich gegen diese wehren muss. In der Summe hat der südkoreanische Film also schon einiges zu bieten, wofür man einmal einen Blick riskieren kann. Wer Actionfilme in einem historischen Umfeld mag, könnte hiermit also durchaus glücklich werden. Ein Höhepunkt ist das Ergebnis zwar aufgrund des unbefriedigenden Inhalts zwar nicht, weshalb die Veröffentlichung nicht zwangsweise nötig gewesen wäre. Aber es ist doch gut genug, um die knapp 100 Minuten bis zum Schluss vor den Bildschirmen zu bleiben.
OT: „Yeokmo – Banraneui sidae“
Land: Südkorea
Jahr: 2017
Regie: Hong-sun Kim
Drehbuch: Soon-kyu Kwon
Besetzung: Hae-in Jung, Jae-yoon Jo, Won-jong Lee, Ji-hoon Kim
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