
Eigentlich wollten Mary (Rachel Melvin), Zoe (Cortney Palm) und Jenn (Lexi Atkins) nur ein schönes Wochenende in dem am See gelegenen Haus verbringen, weit ab vom Stress des Alltags. Und weit ab von allen Männern. Daraus wird aber nichts, als Sam (Hutch Dano) auftaucht, von dem sich Jenn gerade getrennt hat, der sich jedoch nicht kampflos seinem Schicksal fügen will. Mit dabei sind auch Buck (Peter Gilroy) und Tommy (Jake Weary). Das mit der Entspannung hat sich dann erledigt, es geht schnell zur Sache. Dabei ahnen sie nicht, welcher Alptraum ihnen noch bevorsteht. Schließlich ist kurz zuvor ein Behälter voll von giftigen Substanzen im Fluss gelandet, wo er weiter bis zu einem Biberdamm getrieben wurde. Die Tiere sind anschließend kaum wiederzuerkennen, werden zu blutrünstigen Bestien …
Billig produzierte Horrorkomödie
Sie haben einen festen Platz im Horrorgenre: Filme über Tiere, die Jagd auf Menschen machen. Die beliebtesten sind dabei zweifelsfrei Haie und Krokodile, zu beiden Tierarten gibt es reihenweise Beispiele. Aber auch Orcas, Spinnen, Piranhas und Bären sind bereits zu tödlichen Jägern geworden. Eine Sonderstellung innerhalb dieses Tierhorror-Segments sind Filme, in denen an und für sich harmlose Viecher auf einmal zu Monstern werden, aus den verschiedensten Gründen. In Black Sheep werden Schafe durch wissenschaftliche Experimente zu reißenden Bestien. In Zombiber sind es – der Titel nimmt es bereits vorweg – Biber, die sich in Zombies verwandeln. Mal wieder wird dies durch Gift verursacht, ohne es genauer erklären zu wollen. Das muss dann als Grund reichen, warum die an und für sich sanftmütigen Nagetiere auf einmal Menschen angreifen.
Dass das grotesk ist, wusste Regisseur und Co-Autor Jordan Rubin natürlich auch. Er tut dann auch gar nicht so, als wäre das hier irgendwie plausibel oder sinnvoll. Vielmehr überzeichnet er einiges, will mit absurden Szenen das Publikum zum Lachen bringen. Dann und wann funktioniert das auch, obwohl – oder weil – Zombiber ohne großes Budget auskommen musste. Die handgemachten Puppen sind schon ziemlich billig, aber nicht ohne Charme. Und es ist doch irgendwie witzig, wenn die Menschen vor diesem Ding Angst haben und versuchen zu entkommen, da sie im direkten Kampf chancenlos sind. Spannung sollte man hingegen nicht erwarten, dafür sieht die Horrorkomödie nicht realistisch genug aus und setzt zu sehr auf den Humor.
Mittelprächtige Kuriosität
Wobei auch die Figuren ihren Anteil daran haben, dass man nicht unbedingt mitfiebert. Sie sind überwiegend nichtssagend, manchmal auch etwas nervig. Vor allem die pubertären Sprüche der Jungs tragen dazu bei, dass man nicht gerade eine Träne vergießt, wenn sie vorzeitig aus dem Leben scheiden. Natürlich ist das ein Manko, das viele Horrorfilme haben, Zombiber ist da keine Ausnahme. Es ist auch nicht unbedingt ein Muss, es mit interessanten Charakteren zu tun zu haben. Aber es hilft doch, um Anteilnahme zu erzeugen. Außerdem fehlen auch sonst dem Drehbuch die notwendigen Einfälle, um irgendwie die Laufzeit zu füllen. Diese ist sogar richtig knapp, rund 75 Minuten dauert der Film. Und selbst mit dieser verkürzten Länge fällt es schwer, die ganze Zeit aufmerksam zu folgen.
Insgesamt kommt Zombiber dann auch nicht über Mittelmaß hinaus. Da ist hin und wieder mal ein netter Einfall, darunter das Ende des Films. Das Setting ist zudem ganz idyllisch geworden, Häuser am See gehen doch immer. Ansonsten ruht man sich aber zu sehr auf der Idee aus, Biber zu beißwütigen Zombies zu machen. Als Kurzfilm hätte das funktionieren können, bescheuert genug ist das ja. So aber bleibt eine Kuriosität, die zwar schon Trashunterhaltung bietet, aber letztendlich nicht so verrückt ist, wie man sich das hätte wünschen dürfen. Für einen Videoabend reicht es schon irgendwie. Mehr als das sollte man sich aber besser nicht erhoffen.
OT: „Zombeavers“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Jordan Rubin
Drehbuch: Al Kaplan, Jordan Rubin, Jon Kaplan
Musik: Al Kaplan, Jon Kaplan
Kamera: Jonathan Hall
Besetzung: Rachel Melvin, Cortney Palm, Lexi Atkins, Hutch Dano, Jake Weary, Peter Gilroy, Rex Linn
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