The Toxic Avenger
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The Toxic Avenger (2023)

The Toxic Avenger
„The Toxic Avenger“ // Deutschland-Start: 25. September 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Seit dem Tod seiner Frau Shelly muss sich Winston Gooze (Peter Dinklage) allein um deren Sohn Wade (Jacob Tremblay) kümmern. Einfach ist das nicht, als Reinigungskraft verdient er nicht wirklich viel Geld. Obwohl er sich bemüht, ist er oft mit der Situation überfordert. Aber es kommt noch schlimmer, als sich herausstellt, dass er einen Gehirntumor hat und ihm nur noch wenig Zeit bleibt. Zwar gibt es ein experimentelles Medikament, das ihm helfen könnte. Doch die Versicherung seines Arbeitgebers will diese nicht bezahlen, ein Besuch bei Unternehmenschef Bob Garbinger (Kevin Bacon) bleibt ohne Ergebnis. Bei dem Versuch, die notwendige Summe zu stehlen, kommt es zu einer Katastrophe und Winston kommt mit einer giftigen Substanz in Berührung, die seinen kompletten Körper mutieren lässt. Als toxischer Mutant nimmt er den Kampf mit Garbinger und seinem Bruder Fritz (Elijah Wood) auf und wird dabei von der Journalistin J.J. (Taylour Paige) unterstützt …

Neuauflage des Kultfilms

Manchmal dauert es ein bisschen länger. Bei The Toxic Avenger gilt das gleich in mehrfacher Hinsicht. So gab es bereits 2010 Pläne dafür, den gleichnamigen Film von 1984 – hierzulande auch als Atomic Hero bekannt – neu aufzulegen. Drei Fortsetzungen plus eine für Kinder konzipierte Zeichentrickserie gab es bereits, weswegen die Ankündigung nicht weiter überraschte. Es folgten mehrere Rechte- und Regisseurwechsel, auch das Konzept wurde überarbeitet. Im Herbst 2023 war es dann endlich soweit, als Eröffnungsfilm des Fantastic Fests erfolgte die Weltpremiere. Doch trotz mehrerer Festivalteilnahmen verschwand das Reboot wieder im Giftschrank, aus dem es erst zwei Jahre später entkommen konnte.

Hat sich die Wartezeit gelohnt? Jein. Eines vorweg, The Toxic Avenger ist nicht mehr der kleine Indie-Überraschungshit, der seinerzeit Kultstatus erlangte. Das zeigt sich zum einen an der prominenten Besetzung. Peter Dinklage, Elijah Wood und Kevin Bacon? Das ist nicht gerade Underground, Hollywood lässt grüßen. Außerdem setzte man an vielen Stellen doch auf Computereffekte, anstatt alles per Hand zu machen, wie es vier Jahrzehnte zuvor noch der Fall gewesen war. Diese sind zwar nicht gerade auf Blockbuster-Niveau, das Budget ist sichtbar geringer. Aber es fehlt dann doch der Do-It-Yourself-Charme, den man den alten Filmen zuschreibt. Das ist alles etwas glatter und professioneller, quasi das Gegenteil einer billigen Kopie. Stören muss einen das nicht, ein wenig auffällig ist es aber schon.

Nett und sympathisch

Dabei verzichtet Regisseur und Drehbuchautor Macon Blair nicht auf Brutalität. Quasi von Anfang an werden Menschen auf brutale Weise getötet, unter anderem werden dann schon mal Körperteile ausgerissen oder Teile des Kopfes weggeschnitten. Das ist allerdings alles so over the top, dass kein wirklicher Ekel entsteht. Spannung schon gar nicht, der Tod ist hier nur in Ausnahmefällen mal dauerhaft. Allerdings ist The Toxic Avenger ja auch in erster Linie eine Komödie, kein Horrorfilm. Der Humor ergibt sich dabei zum einen aus den grotesken, teils sehr albernen bis kindischen Szenen. Aber auch die überzeichneten Figuren haben ihren Anteil daran, unterstützt durch so manches Overacting. Das Ensemble hatte auf jeden Fall seinen Spaß an der Geschichte.

Nur, so ganz überträgt der sich dann doch nicht. Auch wenn da schon immer mal wieder amüsante Momente dabei sind, mitunter wird es doch eher langweilig, was unter anderem an den sich wiederholenden Gags liegt. Zum Teil macht der Film das durch mehr Herz wieder wett, wenn es um die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seinem Stiefsohn geht, die sich im Laufe des Abenteuers wieder annähern. Aber so richtig emotional wird es dann doch nicht, nahe geht einem das Ergebnis kaum. Insgesamt ist The Toxic Avenger schon eine nette, sogar sympathische Splatterkomödie geworden, bei der man sich tatsächlich mehr Mühe gab, als zu erwarten gewesen wäre. Unbedingt gebraucht hätte es die Rückkehr des giftigen Rächers aber nicht.

Credits

OT: „The Toxic Avenger“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Macon Blair
Drehbuch: Macon Blair
Musik: Will Blair, Brooke Blair
Kamera: Dana Gonzales
Besetzung: Peter Dinklage, Jacob Tremblay, Taylour Paige, Julia Davis, Jonny Coyne, Elijah Wood, Kevin Bacon

Bilder

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The Toxic Avenger (2023)
fazit
Basierend auf der kultigen Splatterkomödie von 1984 erzählt „The Toxic Avenger“ von einem verzweifelten Witwer, der zu einem giftigen Mutanten wird. Mit Hollywoodstars besetzt und auf Computereffekte vertrauend, fehlt da ein wenig der Do-It-Yourself-Charme des Originals. Das Ergebnis ist schon nett und sympathisch, aber teilweise auch etwas langweilig, wenn sich die Gags wiederholen.
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