Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto Film/Oliver Feist

Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe

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„Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe“ // Deutschland-Start: 26. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es ist eine unangenehme Geschichte, mit der sich der Psychologe Paul Winter (Christoph Schechinger) da auseinandersetzen muss: Leonie Altmann (Jasmina Al Zihairi) wendet sich hilfesuchend an ihn, weil ihr Noch-Ehemann Aljoscha (Bert Tischendorf) sie erpresst. Wenn sie sich nicht von ihrem neuen Freund trennt, dann würde er ihre Nacktbilder an ihren Chef schicken, ihren Job als Kindergärtnerin könne sie sich dann abschminken. Paul ist skeptisch, ist er mit Aljoscha doch seit 20 Jahren befreundet und kann sich nicht vorstellen, dass er so etwas tun könnte. Als er sich mit Leonies Geschichte auseinandersetzt, erlebt er einen zweiten Schock, da sie mit Pauls Ex-Frau Erina (Nadja Bobyleva) befreundet ist, deren Trennung er nie überwunden hat. Immerhin, bei seiner Mutter Helga (Hildegard Schroedter) gibt es Positives: Sie eröffnet eine häusliche Krankenpflege und kommt dabei Tayfun Bulut (Ercan Durmaz) näher …

Persönliche Verwicklung hoch zwei

Letzte Woche mussten Fans von Käthe und ich stark sein: In Ein gutes Leben hieß es Abschied nehmen von Eric (Ulrich Brandhoff), der seit der dritten Folge Teil der ARD-Dramareihe war, aber nicht länger mit seinen unerwiderten Gefühlen Paul gegenüber leben konnte. In Verhängnisvolle Liebe fehlt er dann auch komplett, wird nur mal in einem Nebensatz erwähnt. Das wird manche etwas enttäuschen, wie schnell er entsorgt wurde. Andererseits bleibt dem Protagonisten auch keine wirkliche Zeit zur Trauer, da er sich mit zwei neuen Themen auseinandersetzen muss, die ihn sehr beschäftigen. Es mangelt da also nicht an neuen Dramen und komplizierten Gefühlen, die ebenfalls nahegehen.

Zu nahe sogar. Es ist oft ein wenig billig, wenn in deutschen Fernsehreihen ein persönlicher Bezug zwischen den Hauptfiguren und einem aktuellen Fall hergestellt wird. Schon beim letzten Mal wäre es nicht unbedingt notwendig gewesen, das Thema Altersarmut ausgerechnet an der früheren Klavierlehrerin von Paul aufzuziehen. Es hat aber auch nicht weiter gestört. Bei Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe kennt man jetzt aber überhaupt kein Halten mehr. Hier gibt es gleich zwei persönliche Themen. Dass die Kindergärtnerin, die angeblich von ihrem Noch-Ehemann erpresst wird, ausgerechnet mit Pauls langjährigem Freund zusammen ist, ist schon ziemlich konstruiert. Noch schlimmer ist aber, dass Leonie auf einmal eine gute Freundin von Erina sein soll. Dass Paul weder von dieser Verbindung wusste, noch dass seine Ex-Frau schon seit längerem wieder in seiner Stadt wohnt, das ist nicht gerade glaubwürdig.

Verschwendung guter Themen

Und irgendwie wird das alles noch absurder. Ohne vorab viel verraten zu wollen, der Strang um die mögliche Erpressung eskaliert völlig unnötig, so als wollte man mit der Reihe auf einmal Krimifans ansprechen. Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe bewegt sich dabei zu weit weg von dem, was die Reihe eigentlich auszeichnet: die Beschäftigung mit Alltagsproblemen und psychischen Schwierigkeiten. Etwas irritierend ist auch, wie wenig professionell Paul dabei auftritt. Auch das war letzte Woche bereits der Fall, störte dort aber noch nicht so sehr. In der geballten Form darf man sich aber schon fragen, ob der Protagonist eigentlich weiß, was er bei seiner Arbeit tut. Wenn er denn mal arbeitet, zuletzt war davon wenig zu sehen. Den Menschen hinter dem Job zeigen zu wollen, ist dabei grundsätzlich zu begrüßen. Man sollte dabei aber eine gewisse Balance beibehalten.

Das ist schade, weil die Themen an und für sich gut sind. Dass ein Paar an einem gemeinsamen schweren Verlust zerbricht, ist eine traurige Erfahrung, die es allemal wert ist, in einem Film besprochen zu werden. Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe nimmt sich aber gar nicht die Zeit, damit Paul und Erina sich wirklich mit der Vergangenheit und den Verletzungen auseinandersetzen. Ein paar wenige Szenen, mehr gibt es nicht. Titelhündin Käthe wird auch kaum genutzt, die Reihe scheint immer mehr zu vergessen, wozu sie eigentlich da ist und worum es bei diesen Geschichten geht. Das Ergebnis wird natürlich trotz der Mängel Zuschauer und Zuschauerinnen zu Tränen rühren. In der Form ist das inhaltlich aber zu schwach.

Credits

OT: „Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Brigitte Müller, Oliver Liliensiek
Drehbuch: Brigitte Müller
Musik: Maurus Ronner
Kamera: Jochen Braune
Besetzung: Christoph Schechinger, Hildegard Schroedter, Anna Hausburg, Nadja Bobyleva, Bert Tischendorf, Jasmina Al Zihairi, Ercan Durmaz

Bilder

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Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe
fazit
In „Käthe und ich: Verhängnisvolle Liebe“ muss der Psychologe in einem mutmaßlichen Erpressungsversuch vermitteln und wird mit seinem eigenen Trauma konfrontiert. Die Themen sind dabei gut, die Umsetzung ist es nicht. So sind die Geschichten völlig konstruiert, der Protagonist irritierend unprofessionell, eine wirkliche Auseinandersetzung findet auch nicht statt.
Leserwertung9 Bewertungen
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von 10