Identity Cyberpunk Wars Identifikatsiya
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Identity – Cyberpunk Wars

„Identity – Cyberpunk Wars“ // Deutschland-Start: 26. September 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Leon (Anton Pampushnyy) in einem Krankenzimmer zu sich kommt, kann er sich an nichts erinnern. Er weiß nicht, wer er ist, wie er an diesen Ort gekommen ist und was vorgefallen ist. Auf der Suche nach Antworten irrt er umher, bis er die Wahrheit erfährt: Es wurden Experimente an ihm durchgeführt, ein Biochip in seinem Gehirn gibt ihm die Möglichkeit, sich mit Computern zu verbinden, was ihn zu einer gefährlichen Waffe macht. Und zu einer sehr begehrten, andere setzen alles daran, an diesen Chip zu kommen und so dessen Macht nutzen zu können. Nun muss Leon alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um heil aus der Sache zu kommen, während er weiterhin nach der Wahrheit sucht …

Alles schon mal gesehen

Eigentlich bietet das Science-Fiction-Genre die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einmal der Fantasie freien Lauf zu lassen und völlig neue Geschichten zu erzählen. Und doch ist das Angebot derzeit eher etwas eintönig. Viele beschränken sich darauf, eine zerstörte Erde aufzuzeigen und wie die Menschen irgendwie mit der Situation klarkommen müssen. Und dann ist natürlich künstliche Intelligenz zu einem Trendthema geworden, das irgendwie alle aufgreifen, um möglichst aktuell zu wirken – siehe aktuell etwa Zone 3. Da ist es fast schon erfrischend, wenn mit Identity – Cyberpunk Wars einer der inzwischen selten gewordenen Filme bei uns erscheint, die auf die lange Cyberpunk-Tradition zurückgreifen.

Das heißt aber nicht, dass die russische Produktion damit sehr einfallsreich wäre. Schon der Einstieg dürfte so manches Déjà-vu hervorrufen. Filme, in denen die Hauptfigur irgendwo aufwacht und anschließend mühsam versuchen muss, die eigene Vergangenheit zu rekonstruieren. Das Prinzip kennt man überwiegend aus Thrillern, dann und wann kommt es aber auch bei Science-Fiction-Werken zum Einsatz. Dieses Jahr etwa bei Ash, das an Bord einer Raumstation spielt, wo irgendetwas geschehen sein muss. Bei Identity – Cyberpunk Wars ist das dann ähnlich. Wobei der Mystery-Anteil geringer ist als bei anderen Filmen, man bekommt relativ früh gesagt, in welche Richtung das geht. Da bleiben dann zwar noch Fragen offen, zu viel sollte man in der Hinsicht aber nicht erwarten. Hier gibt es keine spannenden Geheimnisse zu entdecken.

Trotz Action eher langweilig

Stattdessen geht man stärker in die Actionrichtung. Klar, wenn es irgendwie um Waffen geht, muss dann auch gekämpft werden. Und das geschieht auch physisch. Grundsätzlich hätte die Sache mit dem Chip auch stärker in eine richtige Cyber-Richtung gehen können, inhaltlich hätte sich das angeboten. Stattdessen wird scharf geschossen, manchmal gibt es auch Verfolgungsjagden. Das übliche eben. Die entsprechenden Szenen in Identity – Cyberpunk Wars sind brauchbar, mehr aber auch nicht. Regisseur Serik Beyseu (Project Gemini) macht an diesen Stellen nichts falsch, beweist aber auch kein überragendes Talent, das man weiter im Auge behalten müsste. Wenn Leon es mit mächtigen Leuten aufnimmt, ist nichts dabei, das einem im Anschluss in Erinnerung bleibt.

Und das gilt dann auch für den Film als solchen. Ob es die Einpflanzung des Chips ist, die Sache mit den Erinnerungen, der Kampf um die Superwaffe – der Action-Science-Fiction-Beitrag ist letztendlich nicht mehr als die Aneinanderreihung von Genreklischees. Das muss einen nicht stören, grundsätzlich funktioniert das schon. Es ist nur irgendwie langweilig geworden. Auch visuell hinterlässt Identity – Cyberpunk Wars nicht den allergrößten Eindruck. Wenn es zwischendurch an Hologrammen vorbeigeht, ist das fast schon der Höhepunkt des Films. Wo etwa der Klassiker Blade Runner eine eigene Welt erschaffen hat, da bleibt der Nachkomme nur eine Zitatesammlung ohne eigene Persönlichkeit. Das Ergebnis ist sicherlich nicht katastrophal. Eine Enttäuschung ist das aber schon: So schön es ist, mal wieder einen neuen Cyberpunk-Film sehen zu dürfen, in der Form ist das zu wenig.

Credits

OT: „Identifikatsiya“
Land: Russland
Jahr: 2024
Regie: Serik Beyseu
Drehbuch: Kirill Zhurenkov, Nadezhda Vorobyova, Sergey Kaluzhanov
Musik: Konstantin Poznekov
Kamera: Anton Zenkovich
Besetzung: Viktoriya Agalakova, Anton Pampushnyy, Anastasiya Reznik, Evgeniy Sidikhin, Nino Deisadze

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Identity – Cyberpunk Wars
fazit
„Identity – Cyberpunk Wars“ folgt einem Mann ohne Erinnerung, der zu einer umkämpften Waffe geworden ist. Der Action-Science-Fiction-Film begnügt sich damit, Genreklischees aneinanderzureihen. Das funktioniert zwar schon, ist aber langweilig, weder inhaltlich noch visuell bleibt da viel zurück.
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