Ice Road Vengeance Amazon Prime Video Streamen online
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Ice Road: Vengeance

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„Ice Road: Vengeance“ // Deutschland-Start: 3. September 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Es ist ein trauriger Anlass, der Mike McCann (Liam Neeson) nach Nepal führt: Er will auf dem Mount Everest die Asche seines jüngeren Bruders Gurty verstreuen, so wie dieser sich das gewünscht hatte. Die lokale Führerin Dhani Yangchen (Fan Bingbing) soll ihm dabei helfen, den Weg nach oben zu finden. Doch schon zu Beginn kommt es zu Komplikationen, als eine Söldnertruppe seinen Bus kapert. Dabei haben sie es nicht auf den Iren abgesehen, sondern Vijay Rai (Saksham Sharma). Denn dessen Vater Ganesh (Shapoor Batliwalla) ist fest entschlossen, den Bau eines neuen Damms zu verhindern. Der Gangster Rudra Yash (Mahesh Jadu) hat deshalb auch schon Ganeschs Vater getötet und will mit dem Sohn die Zustimmung zu dem Projekt erzwingen. Dabei hat er aber die Rechnung ohne Mike gemacht …

Fortsetzung des eisigen Actionthrillers

Mit Die nackte Kanone bewies Liam Neeson vor Kurzem, dass er tatsächlich über komödiantisches Talent verfügt. Ansonsten war der Schauspieler in den letzten Jahren fast ausschließlich in humorlosen Actionthrillern zu sehen. Das war für ihn lukrativ, fand auch genügend Fans. Es waren aber so viele Titel, dass man sie kaum voneinander unterscheiden kann, da blieb nur wenig in Erinnerung. Eine der wenigen Ausnahmen war The Ice Road. Das lag jedoch weniger an der wie so oft überschaubaren Geschichte. Vielmehr lockte das stimmungsvolle Setting, wenn es über einen riesigen gefrorenen See ging. Offensichtlich kam das so gut an, dass es rund vier Jahre später mit Ice Road: Vengeance eine Fortsetzung gibt. Anders als der Vorgänger schafft es der Actionthriller aber nicht in die Kinos, sondern feiert auf Amazon Prime Video seine Deutschlandpremiere.

Den Vorgänger muss man dabei nicht zwangsläufig gesehen haben. Zwar nimmt der Film auf diesen Bezug, wenn die Asche des Bruders verstreut werden soll, der im ersten Teil gestorben ist. Die Geschichte ist ansonsten aber völlig eigenständig und setzt keine Vorkenntnisse voraus. Tatsächlich werden Fans sogar etwas irritiert sein. Dass man in Ice Road: Vengeance nicht das Setting des Vorgängers übernimmt, ist zwar legitim. Eigenartig ist es aber schon, den Film so zu nennen, obwohl es keine einzige Eisstraße gibt. Ganz zum Schluss sieht man zwar den schneebedeckten Berg, der Großteil der Handlung findet aber woanders statt. Und auch der zweite Teil des Titels ist irreführend, da es überhaupt nicht um das Thema Rache geht. Offensichtlich wurde da einfach ein 08/15-Element drangehängt, um die Zielgruppe anzulocken, ohne Sinn und Verstand.

Murks vor schönen Landschaften

Das ist natürlich nur eine Nebensächlichkeit, aber doch symptomatisch für einen Film, bei dem von Anfang an niemand näher über den Inhalt nachgedacht hat. Das Problem ist dabei weniger das grundsätzliche Szenario. Dass jemand in einen Kampf gegen skrupellose Unternehmer, korrupte Polizisten und sonstige Gangster hineingezogen wird, kommt in dem Bereich häufiger mal vor. Das White-Savior-Syndrom lässt sich auch noch einigermaßen verschmerzen, immerhin wurde mit Dhani noch eine lokale Frau als ebenso schlagfertiger Sidekick eingeführt. Unentschuldbar ist jedoch, wie oft Ice Road: Vengeance keinen Sinn ergibt, die Figuren sich idiotisch verhalten und inhaltlich nichts zusammenpasst. Klar hat man bei diesen Filmen geringere Ansprüche. Geringer heißt aber nicht keine.

Hinzu kommt, dass die Actionszenen eher am unteren Ende der Qualitätsskala sind. Da gibt es keine nennenswerten Choreografien, das sieht oft albern und billig aus. Was den Film noch einigermaßen rettet, ist erneut das Setting. Zwar wurde der Film nicht in Nepal gedreht, sondern in Australien – das war einfacher und billiger. Dennoch sind die nachgestellten Dörfer und die Landschaften ganz atmosphärisch. Wo beim Vorgänger der Schauplatz noch vieles retten konnte, da reicht das bei Ice Road: Vengeance nicht aus. Der Actionthriller ist mal ärgerlich, mal öde. Spannung kommt zu keiner Zeit auf, auch weil das Tempo schon ziemlich niedrig ist. Der klapprige Bus, in dem ein Großteil der Geschichte spielt, kommt einfach nie in die Gänge, was den Film zu einer Kaffeefahrt mit gelegentlichen Schusswechseln macht.

Credits

OT: „Ice Road: Vengeance“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Jonathan Hensleigh
Drehbuch: Jonathan Hensleigh
Musik: Michael Yezerski
Kamera: Tom Stern
Besetzung: Liam Neeson, Fan Bingbing, Bernard Curry, Salim Fayad, Geoff Morrell, Saksham Sharma, Monish Anand, Grace O’Sullivan

Trailer

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Ice Road: Vengeance
fazit
In „Ice Road: Vengeance“ will der Protagonist eigentlich nur auf dem Mount Everest die Asche seines Bruders verstreuen, gerät dabei aber in einen Kampf gegen einen geplanten Damm. Inhaltlich ist der Actionthriller eine Nullnummer, aber auch die Kämpfe geben nicht viel her. Spannend wird der Film nie, da kann auch das atmosphärische Setting nicht mehr viel retten.
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4
von 10