
Die Freude ist groß bei Gabby (Laila Lockhart Kraner), dass sie Zeit bei ihrer Oma Gigi (Gloria Estefan) verbringen darf, die eine ebenso große Bastelleidenschaft hat wie sie selbst. Doch kaum sind sie bei ihrem Haus in Katz Francisco angekommen, macht sich ihr geliebtes Puppenhaus mit all ihren Freunden und Freundinnen selbstständig. Zwar eilt Gabby sofort hinterher, kann aber nicht verhindern, dass das Haus bei der durchgeknallten und steinreichen Katzenliebhaberin Vera (Kristen Wiig) landet. Es hilft nichts, wenn Gabby die anderen retten will, muss sie hinein in die Höhle der Löwin. Und so nutzt sie ihre magischen Katzenohren, um sich ganz klein zu machen und ihr großes Abenteuer zu beginnen …
Die große Version der Hitserie
Dass die Zusammenarbeit zwischen DreamWorks Animation und Netflix eine recht produktive ist, ist kein Geheimnis. Ob nun Die Gangster Gang, Captain Underpants – Der supertolle erste Film oder The Boss Baby, eine Reihe von Kinofilmen des Animationsstudios fanden einen Ableger auf dem Streamingdienst. Nun steht zum ersten Mal der umgekehrte Weg an. So basiert Gabby’s Dollhouse: Der Film auf der gleichnamigen Serie, die seit einigen Jahren bei Netflix läuft. Und das sehr erfolgreich: Seit 2021 sind bereits 11 (!) Staffeln erschienen, die zwölfte startet in einigen Wochen. Und dann kommt noch das einträgliche Geschäft mit dem Merchandising, die Geschichten um das Mädchen und ihre Miniaturkatzen sind zu einem echten Franchise geworden. Ob dies auch im Kino funktionieren wird, bleibt abzuwarten. Der Start in den USA war eher überschaubar.
Dabei hält man sich bei der Langfilmfassung prinzipiell an das bewährte Format. Wie beim Original gibt es auch hier einen Mix aus Realszenen und animierten. Denn sobald die Protagonistin zusammenschrumpft, wird sie zu einer Cartoon-Variante. Gabby’s Dollhouse: Der Film ist jedoch zwangsläufig größer angelegt, als es die kurzen Episoden der Serie sind. Das zeigt sich unter anderem an der prominenten Besetzung: Während Hauptdarstellerin Laila Lockhart Kraner wie schon bei der Netflix-Vorlage die Hauptfigur spielt, spricht und singt, hat man mit Gloria Estefan und Kristen Wiig zwei tatsächliche Stars gewonnen. Wiig stiehlt dann auch als überzeichnete Gegenspielerin regelmäßig die Show. Estefan wurde hingegen eher verschenkt, der Auftritt ist kurz. Und warum man bei einem Film, der unzählige Musical-Nummern enthält, die kubanische Sängerin, die mit Liedern wie Anything For You oder Coming Out of the Dark große Hits in den 80ern und 90ern hatte, kein einziges Mal singen lässt, muss man auch nicht verstehen.
Nur nett
Wobei die Lieder, die da sind, typische Wegwerfnummern sind. Da ist wirklich nichts dabei, das einem in Erinnerung bleiben müsste. Für die Optik gilt das zum Teil auch. Die Designs der Katzen sind zwar schon niedlich, aber nicht sonderlich einfallsreich. Lediglich bei einem Ausflug in den Garten darf DreamWorks Animation mal ein bisschen ambitionierter werden. Die Passage macht schon einiges her, verlässt sich nicht einfach nur auf knallige Farben mit hohem Pink-Anteil. Dennoch, man merkt Gabby’s Dollhouse: Der Film an, dass das Budget um einiges unter dem der anderen Animationsfilme des Studios liegt. Der jungen Zielgruppe dürfte das alles egal sein, zumal man sich vermutlich auch nicht zu weit von der bekannten Serie entfernen wollte.
Insgesamt ist der Film schon irgendwie niedlich. Außerdem ist die Grundaussage, dass die Menschen ihr inneres Kind nicht verlieren sollten, schon auch sympathisch. Symbolisiert wird das durch das Puppenhaus, dass für Gabby und die anderen eine Quelle der Freude ist, während Vera daraus eine reine Deko machen will. Gabby’s Dollhouse: Der Film ist dadurch schon irgendwie nett. Aber eben auch nicht mehr als das. Wo andere Werke des Studios durchaus etwas für die ganze Familie zu bieten haben, zumindest bei den besseren davon, da können Nicht-Fans den Kinobesuch dieses Mal getrost ausfallen lassen. Da gibt es doch interessantere Alternativen.
OT: „Gabby’s Dollhouse: The Movie“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Ryan Crego
Drehbuch: Mike Lew, Rehana Lew Mirza, Adam Wilson, Melanie Wilson LaBracio
Musik: Stephanie Economou
Animation: DreamWorks Animation
Besetzung: Laila Lockhart Kraner, Gloria Estefan, Kristen Wiig
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