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Die Hochzeit (2025)

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„Die Hochzeit“ // Deutschland-Start: 5. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Jacqueline Hell (Luise von Finckh) und Lukas Pichler (Felix Kreutzer) haben große Pläne: Sie wollen gemeinsam ein Mode-Label starten! Damit dieses auch gleich die notwendige Publicity erhält, sind sie bereit, viel persönlichen Einsatz zu zeigen. Und so beschließen sie, sich gegenseitig zu heiraten und live im Internet zu übertragen. Ihre Familie darf davon natürlich nichts wissen, damit das Ganze möglichst authentisch aussieht. Jacquelines Eltern Anna (Anja Kling) und Carsten (Martin Brambach) sowie ihr leiblicher Vater Thorsten Meurer (Devid Striesow) haben auch viel zu sehr mit sich selbst zu tun, um den Schwindel zu durchschauen. Und auch Johann (Tobias Moretti), der Vater von Lukas, hat einiges im Gepäck, das im Laufe der Feierlichkeiten ans Tageslicht kommt …

Impro-Komödie nach bewährtem Konzept

Wenn der eigentlich als Schauspieler bekannte Jan Georg Schütte auf den Regiestuhl wechselt, weiß man bereits, was einen erwartet: Er hat eine Vorliebe für improvisierte Komödien. Ob nun Klassentreffen (2019), Das Begräbnis (2022) oder Micha denkt groß (2024), es handelt sich immer um humoristische Fernsehproduktionen, die ohne Drehbuch auskommen. Das Ensemble bekommt nur ein paar grobe Angaben, den Rest dürfen sie miteinander im Moment spontan entwerfen. Insofern verwundert es nicht, dass auch die ARD-Serie Die Hochzeit diesem Prinzip folgt. Dieses Mal hat sich Schütte erneut mit Sebastian Schultz zusammengetan, es ist die dritte dieser Kooperationen. Auch beim Ensemble gibt es einige wiederkehrende Gesichter, die schon bei vorherigen Geschichten dabei waren.

Das Konzept ist also bewährt. Man nehme ein Ereignis, das notgedrungen eine Reihe von Leuten zusammenbringt – nach Klassentreffen und Begräbnis jetzt eben eine Hochzeit –, und lasse die Schauspieler und Schauspielerinnen aufeinander los. Ausgefeilte Geschichten und geschliffene Dialoge darf man auf diese Weise natürlich nicht erwarten. Das hätte dann doch mehr Vorbereitung gebraucht. Der Reiz solcher Filme und Serien liegt darin, dass man nicht genau weiß, was einen erwartet. Das kann mitunter schon sehr absurd werden, wenn sich die Leute gegenseitig aufstacheln, auch bei dem Versuch, einander zu übertrumpfen, dabei gleichzeitig auf das eingehen müssen, was die anderen tun und sagen. Sofern das Ensemble die notwendige Spielfreude mitbringt, kann das richtig Spaß machen.

Verschwendung von Talent und Zeit

Letztere kann man bei Die Hochzeit sicher attestieren, die Darstellenden werfen sich schon richtig in ihre jeweiligen Rollen. Leider kommt dieses Mal aber nichts dabei heraus, wofür es sich einzuschalten lohnt. Die Figuren sind uninteressant, die Geschichten sind es auch. Das Szenario um die gefakte Hochzeit hatte zwar Potenzial, um sich satirisch mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Spontan fehlten aber die Geistesblitze, wie sich etwas aus diesem Stoff machen lässt. Anregend und witzig ist das Ergebnis nicht. Vielmehr schwankt die Serie zwischen nervig und langweilig, zumal da auch keine Figur ist, mit der man unbedingt Zeit verbringen möchte. Teilweise sind die Leute so unsympathisch, dass es zu einer Qual wird, die Folgen bis zum Schluss zu verfolgen.

Warum die Serie, die auf dem Filmfest München 2025 Premiere feierte, so viel schwächer ist als die vorangegangenen Produktionen, ist dabei schwer zu sagen. Vielleicht liegt es daran, dass die Hintergrundgeschichten dieses Mal nicht viel hergeben und damit der Faktor Mensch fehlt. Am ehesten ist es noch die Enthüllung, dass Johann aus reinem Pflichtbewusstsein bei seiner Frau geblieben ist, obwohl sein Herz jemand anderem gehörte, die Wirkung zeigt. Das wird zumindest noch irgendwie rührend. Ansonsten ist Die Hochzeit leider Verschwendung von Talent und auch Verschwendung von Zeit. Auch wenn die Serie nicht besonders lang ist, die sechs Folgen jeweils zwischen 20 und 30 Minuten lang sind, ist das ziemlich zäh. Da helfen auch die netten Aufnahmen aus der Bergidylle nicht mehr weiter.

Credits

OT: „Die Hochzeit“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Sebastian Schultz, Jan Georg Schütte
Drehbuch: Sebastian Schultz, Jan Georg Schütte
Musik: Alex Komlew, Dominik Giesriegl
Kamera: Nikolas Jürgens
Besetzung: Luise von Finckh, Felix Kreutzer, Lena Klenke, Gustav Schmidt, Anja Kling, Martin Brambach, Devid Striesow, Sonja Romei, Tobias Moretti, Josephine Bloéb, Felix Oitzinger, Roland Silbernagl

Bilder

Trailer

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Die Hochzeit (2025)
fazit
„Die Hochzeit“ ist eine Improkomödie um zwei Menschen, die sich das Ja-Wort geben wollen, um ihr Modelabel zu pushen. Obwohl die Serie auf einem bewährten Konzept basiert und erfahrene Leute mitwirken, überzeugt das Ergebnis nicht. Anstatt zu unterhalten, schwankt das hier zwischen langweilig und nervig.
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