Die Heiland – Wir sind Anwalt: Einsatz außer Plan

Eigentlich war der Feuerwehrmann Dennis Heinrich (Anton Rubtsov) dem verunglückten Medizin-Kurier zur Hilfe geeilt. Umso schwerwiegender ist der Vorwurf, dass er Brustimplantate im Wert von 70.000 Euro aus dem Lieferwagen gestohlen haben soll. Romy Heiland (Christina Athenstädt) übernimmt den Fall und will ihren Mandanten von allen Anschuldigungen befreien. Doch das ist nicht einfach, da laut Einsatzbericht der Feuerwehr nur er am Unfallfahrzeug tätig war. Zudem stellt sich heraus, dass seine Freundin Sandra Wulkow (Bea Brocks) vor kurzem eine Brustoperation in Polen hatte. Und das ist nicht die einzige schlechte Nachricht, die auf Romy wartet. Schließlich steht sie selbst gerade unter Verdacht, sich der Geldwäsche schuldig gemacht zu haben …

Ernst statt Komik

Lange haben Fans darauf warten müssen, dass es weitergeht mit Die Heiland – Wir sind Anwalt. Rund zwei Jahre waren vergangen seit dem Ende von Staffel 4. Letzte Woche meldete sich die blinde Anwältin aber wieder zurück. In Alles was zählt musste sie einer Sängerin zur Seite stehen, der vorgeworfen wurde, die Texte einer Poetry-Slammerin gestohlen zu haben. Das Szenario war sicher mal etwas Neues, die Folge selbst war aber nicht übermäßig spannend. Ein ähnliches Fazit kann man nun auch bei Einsatz außer Plan ziehen. Ein Feuerwehrmann, der Brustimplantate von einem Medizin-Kurier stiehlt? Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Doch was sich nach einem skurrilen Krimi à la Inspector Barnaby anhört, ist hier ernst gemeint.

Das ist erst einmal nicht verkehrt, bei diesem Genre ist grundsätzlich alles möglich. Zumal die Serie sowieso nie ein reiner Krimi ist, vielmehr zwischen Drama und Krimi wechselt. Komisch ist sie eher unfreiwillig. Die Folge streift dabei durchaus Themen, die es wert wären, dass man sie sich etwas genauer anschaut. Nur reicht der Rahmen dafür nie aus, wie viel will man in 45 Minuten schon erzählen? Die Heiland – Wir sind Anwalt: Einsatz außer Plan macht dann auch recht wenig aus diesen Vorlagen. Sehr gehaltvoll ist das Ganze nicht. Und eben auch nicht sonderlich packend. Am Ende gibt es dann eine Auflösung, die recht plötzlich erfolgen muss, auch das ist das Ergebnis des Formats. Glaubwürdig ist das sowieso nicht.

Überflüssig

Dass die Zeit zu knapp ist, liegt aber auch an dem Nebenstrang, der bereits in der vorangegangenen Folge eingeführt wurde und in Die Heiland – Wir sind Anwalt: Einsatz außer Plan erneut eine Rolle spielt: der Vorwurf der Geldwäsche. Sehr viel weiter kommt man dabei aber nicht, der Verdacht liegt nahe, dass diese Geschichte die gesamte fünfte Staffel beschäftigen wird. Zu wünschen wäre das nicht. Schlimm genug, dass auf diese Weise Sendezeit gestohlen wird, die man besser in den Hauptteil investieren könnte. Das Publikum weiß zudem ja eh, dass Romy unschuldig ist. Sicher, ein bisschen neugierig darf man sein, was da nun wirklich dahintersteckt. Die Folge macht aber nicht unbedingt Lust darauf am Ball zu bleiben, auch weil sich die Protagonistin so irritierend unprofessionell verhält. Nächste Woche steht die Folge Welpenhandel auf dem Programm.