Die Heiland – Wir sind Anwalt: Alles was zählt

Die Sängerin Jenny Wehran (Jeanette Biedermann) hat mächtig Ärger: Ihr wird vorgeworfen, die Poetry-Slammerin Luise Reimann (Elizabeth Churcher) mit ihrem Auto von der Straße abgedrängt und anschließend Fahrerflucht begangen zu haben. Tatsächlich stellt sich heraus, dass die beiden Frauen sich kennen, und das aus einem unschönen Anlass. Reimann warf zuvor Wehran vor, ihre Texte gestohlen zu haben. Wollte die Sängerin das Opfer auf diese Weise zum Schweigen bringen? Schließlich steht eine Menge auf dem Spiel, das neue Album soll demnächst veröffentlicht werden. Da kann sie solche Schwierigkeiten nicht gebrauchen. Anwältin Romy Heiland (Christina Athenstädt) übernimmt den Fall. Dabei hat sie selbst mit einer unangenehmen Geschichte zu kämpfen …

Auftakt der neuen Staffel

Bei Die Heiland – Wir sind Anwalt muss man immer ein wenig Geduld mitbringen. Zwar erfreute sich die ARD-Serie von Anfang an größerer Beliebtheit, meistens schauen vier bis fünf Millionen zu, wie die Anwältin Romy Heiland ihre Fälle löst. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien der öffentlich-rechtlichen Sender gibt es hier aber nicht jährlich Nachschub. Tatsächlich ist es jetzt bereits zwei Jahre her, dass die vierte Staffel an den Start und im Dezember 2023 mit der Folge Die letzte Chance zu Ende ging. Jetzt meldet sich die blinde Rechtsvertreterin wieder zurück und hat dabei wie schon bei den letzten beiden Staffeln 13 neue Folgen im Gepäck. Zum Auftakt gibt es Alles was zählt, danach geht es im wöchentlichen Abstand weiter.

Die erste Episode bedeutet hier in mehrfacher Hinsicht ein Wiedersehen. Nicht nur, dass die Protagonistin wiederkehrt. Sie vertritt dieses Mal zudem die Sängerin Wehran, die bereits vor zwei Jahren in der Folge Im Rampenlicht dabei war. Auch damals schon wurde sie verdächtigt, einem anderen Menschen etwas angetan zu haben, Heiland musste sie rausboxen. Um eine direkte Fortsetzung handelt es sich bei Die Heiland – Wir sind Anwalt: Alles was zählt aber nicht. Wer damals nicht dabei war oder die Geschichte bereits vergessen hat, wird daher keine Probleme haben, der Handlung zu folgen. Sonderlich komplex ist sie sowieso nicht. Es handelt sich hierbei prinzipiell um einen klassischen Whodunit, bei dem herausgefunden werden muss, wer ein Verbrechen begangen hat. Die Serie schwankt schließlich immer wieder zwischen Drama und Krimi, auch wenn die Verbrechen tendenziell harmloser sind.

Nicht sehr spannend

Das thematische Umfeld ist dabei ganz nett geworden. Wie oft hat man schon künstlerische Plagiatsvorwürfe in solchen Produktionen? Tatsächlich spannend ist das Ergebnis aber nicht geworden. Weder ist die sich entwickelnde Geschichte interessant, noch machen die Figuren Lust darauf, viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Obwohl die Folge wie sonst auch nur 45 Minuten lang ist, macht sich da schnell Langeweile breit. Dabei versucht man bei Die Heiland – Wir sind Anwalt: Alles was zählt, anderweitig für Spannung zu sorgen, indem die Protagonistin selbst juristische Probleme bekommt. Damit soll wohl ein Fass aufgemacht werden, das über mehrere Folgen hinweg zum Einsatz kommt. Zumindest hier gibt es keinen Abschluss. Nächste Woche geht es mit Einsatz außer Plan weiter.