Stitch Head Alles voller Monster
© Gringo Films, Senator Film Produktion
Stitch Head Alles voller Monster
„Alles voller Monster“ // Deutschland-Start: 16. Oktober 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Der Professor liebt es, in seinem abgelegenen Schloss Grottenow an den seltsamsten Kreaturen zu tüfteln und mithilfe seiner Apparaturen zu experimentieren. Die Ergebnisse hat er im Anschluss jedoch schnell wieder vergessen, das interessiert ihn nicht so wirklich. Zu diesen gehört auch Stichkopf, ein aus menschlichen Resten zusammengeflickter Junge, der die erste Schöpfung des Professors war. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich um die anderen Monster zu kümmern, ihnen das Leben im Schloss zu erklären und sie auch vor der Außenwelt zu warnen. Denn dort treiben die Menschen ihr Unwesen, die nur darauf warten, als wütender Mob das Schloss zu stürmen. Eigentlich hatte sich Stichkopf mit all dem abgefunden. Doch als der Jahrmarktbesitzer Fulbert Freakfinder, der sich auf kuriose Menschen spezialisiert hat, ihn entdeckt und einlädt, Teil seiner Truppe zu werden, beschließt er, die Außenwelt zu erkunden …

Ein Monster will geliebt werden

Mehr als 200 Jahre alt ist Frankenstein oder Der moderne Prometheus inzwischen, der Horror-Romanklassiker der englischen Schriftstellerin Mary Shelley. Doch noch immer fasziniert die Geschichte um einen Wissenschaftler, der einen künstlichen Menschen erschafft und damit ein Unglück heraufbeschwört. Das zeigt sich auch, dass sie regelmäßig in neuen Filmen und Serien verarbeitet wird. Dieses Jahr startet mit Guillermo del Toros Frankenstein eine direkte Adaption. Etwas früher kommt bereits Alles voller Monster in die Kinos. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Verfilmung von Shelleys Roman. Vielmehr basiert der Animationsfilm auf der Kinderbuchreihe von Guy Bass, die eine eigene Geschichte erzählt, dabei aber eindeutig Elemente des Klassikers verwendet.

Der große Unterschied: Wo das Original aus der Sicht des Professors erzählt wird, nehmen wir hier die Position des Monsters ein. Wie ist das eigentlich, ein Wesen zu sein, das von niemandem akzeptiert wird und selbst vom eigenen Vater ignoriert zu werden? Alles voller Monster erzählt dann auch von Themen wie Einsamkeit und der Sehnsucht, von anderen geliebt zu werden. Themen, mit denen die junge Zielgruppe sicher auch etwas anfangen kann, wenn es um einen Außenseiter geht, der seinen Platz in der Welt sucht. Damit verbunden ist auch ein Plädoyer für mehr Akzeptanz, wenn sowohl Menschen als auch Monster ihre Vorurteile gegenüber den anderen überwinden müssen. Denn anfangs ist es so, dass beide Seiten voreinander Angst haben – so wie viele Angst vor dem Fremden haben.

Unterhaltsam und optisch gelungen

Regisseur und Co-Autor Steve Hudson lässt keinen Zweifel daran, was die wichtigen Erkenntnisse sind, der Film hält sich da auch streng an alle Erwartungen. Er verbindet diese Aussagen aber mit einer Menge Humor. Schon der Einstieg ist lustig geworden, wenn die Monster in dem Schloss zusammensitzen und sich niemand traut, „wütender Mob“ auch nur auszusprechen. Und auch später gibt es eine Reihe von komischen Einfällen, die tatsächlich Spaß machen. Nicht alle davon sind originell. Aber es sind genügend, um für Unterhaltungswert zu sorgen. Alles voller Monster ist kurzweilig und sympathisch, dabei vielen Animationsfilmen für Kinder überlegen.

Die deutsch-luxemburgische Produktion sieht zudem überraschend gut aus. Bei dem Animationsfilm, der auf dem renommierten Annecy Festival 2025 Weltpremiere hatte, treffen witzige Designs auf ansprechende Settings. Sowohl das Schloss wie auch das nahegelegene Dorf sind optisch gut gelungen. Alles voller Monster hat dabei oft einen Comic-Look, der dem Film gut steht, schwankt dabei zwischen schräg und naturalistisch. In der Summe ist das alles ziemlich gut geworden. Wer sich nicht daran stört, dass es die besagte Vorhersehbarkeit gibt und es an echten Überraschungen mangelt, findet hier ein einen Spaß für die gesamte Familie. Zu einem eigenen Klassiker wird die Adaption kaum werden. Wer aber für sich und den Nachwuchs vor Halloween noch etwas Passendes sucht, sollte einmal ein Auge hierauf werfen.

Credits

OT: „Stitch Head“
Land: Deutschland, Luxemburg
Jahr: 2025
Regie: Steve Hudson, Toby Genkel
Drehbuch: Steve Hudson
Vorlage: Guy Bass
Musik: Nick Urata

Bilder

Trailer

Interview

Ihr wollt mehr über den Film erfahren? Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Regisseur Steve Hudson zu unterhalten. Im Interview zu Alles voller Monster spricht er über Monster, Ängste und andere Gefühle.

Steve Hudson [Interview]

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Alles voller Monster
fazit
Basierend auf einer Kinderbuchreihe erzählt „Alles voller Monster“ von einem künstlich erschaffenen Jungen, der sich danach sehnt, von anderen geliebt zu werden. Der Animationsfilm kombiniert dabei Humor mit ernsten Themen wie Einsamkeit und Toleranz. Das ist zwar nicht immer originell, macht aber Spaß und sieht zudem überraschend gut aus.
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