Takopis Original Sin
©タイザン5/集英社・「タコピーの原罪」製作委員会
Takopis Original Sin
„Takopi’s Original Sin“ // Deutschland-Start: 27. Juni 2025 (Crunchyroll)

Inhalt / Kritik

Die Wesen vom Planeten Happy verfolgen ein wichtiges Ziel: Sie möchten andere glücklich machen. Zu dem Zweck reisen sie durch die Galaxie, haben auch zahlreiche spezielle Gegenstände dabei, die ihnen bei ihrer Aufgabe helfen sollen. Als jedoch Nueinukf auf der Erde landet und versucht, Shizuka Kuze glücklich zu machen, scheinen selbst beste Absichten und ausgeklügelte Technik nichts zu bringen. Ein Grund: das Mädchen wird von ihrer Mitschülerin Marina Kirarazaka gemobbt, an der Schule wie außerhalb. Andere machen kräftig mit, weshalb Shizuka zu einer Außenseiterin geworden ist, die keine Freunde hat. Erst nach einiger Zeit beginnt sie, sich dem Alien gegenüber zu öffnen und gibt diesem den Namen Takopi. Sie findet sogar wieder kleine Momente des Glücks. Doch all das bringt nichts, solange Marina noch da ist und sie terrorisiert …

Die Welt durch Alien-Augen

Eines muss man Taizan 5 lassen: Der Mangaka versteht es, alltägliche Probleme in einem sehr ungewöhnlichen Kontext zu behandeln. Zuletzt machte er mit The Ichinose Family’s Deadly Sins von sich reden. Darin erzählt er die Geschichte einer Familie, die kollektiv ihr Gedächtnis verloren hat und sich nach und nach mit ihrem traurigen Schicksal beschäftigen muss. Vor diesem Hit arbeitete er an Takopi’s Original Sin, das zunächst als Web-Manga erschienen ist, bevor 2021/2022 eine reguläre gedruckte Manga-Fassung veröffentlicht wurde, die hierzulande als Takopi und die Sache mit dem Glück bekannt ist. Unlängst folgte dann eine dritte Variante, die obligatorische Anime-Adaption, die in sechs Folgen noch einmal von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Außerirdischen erzählt.

Gab es bei dem oben genannten Manga-Hit noch Mystery-Elemente, wenn das Publikum gemeinsam mit den Figuren herausfinden muss, was eigentlich los ist, bewegen wir uns hier also im Science-Fiction-Umfeld. Wobei das erneut nur das Setting ist, eine äußere Hülle. Im Mittelpunkt von Takopi’s Original Sin steht nicht das Alien, auch wenn dieses gewissermaßen sogar die Hauptfigur ist und wir alles durch deren Augen sehen. Wichtiger war es Taizan 5, etwas über die Menschen zu sagen. Los geht es dabei mit Shizuka, bevor der Fokus sich zu Marina verschiebt. Später kommt mit Naoki Azuma noch ein weiterer menschlicher Charakter hinzu, der in dieselbe Klasse geht wie die beiden Mädchen. Die Titelfigur ist da über weite Strecken nur bloße Beobachterin, auch wenn es nicht an Versuchen mangelt, helfend einzugreifen.

Viel Leid auf engem Raum

Und Hilfe können die drei gebrauchen, mehr als genug. Auffällig ist dabei, wie sehr die Serie darum bemüht ist, Ambivalenzen zu schaffen. So scheint es anfangs, dass Shizuka ein unschuldiges Opfer ist und Marina die typische Mobberin. Später verwischen die Grenzen jedoch, wenn wir mehr über das Leben von Marina erfahren und Shizuka eine andere Seite von sich zeigt. Das funktioniert grundsätzlich gut, wobei Takopi’s Original Sin schon dazu neigt, ein bisschen sehr dick aufzutragen. Während manche Themen dem Leben entnommen sind, darunter Mobbing und belastende Erwartungshaltungen, sind andere Punkte alles andere als alltäglich. Das ist dann ebenso wenig glaubwürdig wie die Auflösung. Dass da auf einmal ein Happy End herausspringt, ohne viel dafür getan zu haben, ist schon ziemlich konstruiert.

Aber es sind eben auch mehr als genügend Momente dabei, die einem tatsächlich nahegehen. Schmerzhafte Momente, in denen die drei Kinder an der Welt zu zerbrechen drohen. Das steht in einem starken Kontrast zu der putzigen Titelfigur, die nicht nur deshalb völlig deplatziert wirkt. Wer nur die Bilder sieht, könnte daher eine böse Überraschung erleben. Insgesamt ist die Serie dabei visuell gelungen, das Animationsstudio Enishiya hat die Misere stimmungsvoll in Szene gesetzt. Wer eine Vorliebe hat für traurige Schicksale und sich nicht daran stört, dass das hier zuweilen etwas übers Ziel hinaus schießt, sollte daher einmal einen Blick auf Takopi’s Original Sin werfen.

Credits

OT: „Takopî no genzai“
Land: Japan
Jahr: 2025
Regie: Shinya Iino
Drehbuch: Shinya Iino
Vorlage: Taizan 5
Musik: Yoshiaki Fujisawa
Animation: Enishiya

Trailer

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Takopi’s Original Sin
fazit
Basierend auf dem gleichnamigen Manga erzählt „Takopi’s Original Sin“ von einem Alien, das ein gemobbtes Mädchen glücklich machen will. Die Animeserie ist dabei um Ambivalenz bemüht, wenn wir drei unglückliche Kinder und ihre Lebenssituationen kennenlernen. Das funktioniert prinzipiell gut, neigt aber schon sehr zur Übertreibung. Mit Alltag hat das weniger zu tun.
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