
Eigentlich würde der Auftragskiller Hutch Mansell (Bob Odenkirk) gern mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, die in der letzten Zeit ein wenig auseinandergedriftet ist. Dummerweise kommt aber immer wieder die Arbeit dazwischen, weil er einen riesigen Schuldenberg abtragen muss. Als es deshalb mal wieder zum Streit mit seiner Frau Becca (Connie Nielsen) kommt, braucht es dringend eine Auszeit. Und so beschließt Hutch, mit Becca und den beiden Kindern Brady (Gage Munroe) und Sammy (Paisley Cadorath) einen Familienurlaub mit Plummerville zu machen. Dort hatte er als Kind schon einmal eine schöne Zeit mit seinem Vater David (Christopher Lloyd) und seinem Bruder Harry (RZA) verbracht. Und eben eine solche erhofft er sich auch dieses Mal. Doch es dauert nicht lang, bis Hutch Stress mit dem korrupten Freizeitparkbetreiber Wyatt Martin (John Ortiz) und Sheriff Abel (Colin Hanks) hat. Und dann ist da noch Obergangsterin Lendina (Sharon Stone), die in der Stadt das Sagen hat …
Fortsetzung des Überraschungshits
Eigentlich kannte man Bob Odenkirk für seine humoristischen Arbeiten, bevor er dann als Anwalt in Breaking Bad bzw. Better Call Saul weltweit zum Star wurde. Eine mangelnde Vielseitigkeit konnte man dem Schauspieler daher kaum vorwerfen. Dennoch, als Hauptdarsteller eines Actionfilms dürften ihn die wenigsten auf dem Schirm gehabt haben, als 2021 Nobody in die Kinos kam. Doch das Ergebnis stimmte: Der Charakterdarsteller überzeugte als Auftragskiller mit Aggressionsproblemen, der auch schon mal richtig zulangen kann. Die Kritiken waren gut, die Einspielergebnisse ebenfalls, zumal man mitten in der Corona-Pandemie startete. Und so gibt es mit Nobody 2 rund 4,5 Jahre später einen zweiten Teil, der an den Erfolg des Erstlings anknüpfen soll.
Zu dem Zweck versammelte man nahezu alle wichtigen Leute vom letzten Mal und sorgt auf diese Weise für Kontinuität. Einen großen Unterschied gibt es aber: Der russische Regisseur Ilya Naishuller ist diesmal nicht dabei, drehte stattdessen lieber die starbesetzte Actionkomödie Heads of State. An seiner Stelle nahm der Indonesier Timo Tjahjanto auf dem Regiestuhl Platz. Diesen kennt man durch Horrorbeiträge wie Der Teufel soll dich holen, auch Actionfilme wie The Night Comes for Us finden sich in seiner Filmografie. Düstere Stoffe also, die neugierig machen, in welche Richtung sich Nobody 2 bewegen würde. Das Ergebnis hält sich einerseits an die Erwartungen und ist doch etwas anders geworden, was manche enttäuschen könnte.
Brutale Komik bis über die Schmerzgrenze hinaus
Ein Unterschied ist der Humor. Klar war auch der erste Teil schon überzogen, mit Realismus hatte man es da nicht so. Gerade die Szenen, in denen Opa David seine Schusskraft demonstriert, sind eindeutig komisch angelegt gewesen. Aber das ist nichts im Vergleich zu Nobody 2. Zwar gibt es nur wenige tatsächliche Gags. Doch die Art und Weise, wie die Kämpfe ablaufen, ist schon bewusst bescheuert gehalten. Das steigert sich mit der Zeit auch noch, gerade der obligatorische Showdown ist bewusst völlig over the top. Hinzu kommen die überzeichneten Figuren. Eine kaum wiederzuerkennende Sharon Stone in der Rolle der psychopathischen Grande Dame der Unterwelt hat etwa eine Reihe unterhaltsamer Auftritte. Aber auch der Rest des Ensembles tritt mit viel Spielfreude auf und trägt so zu dem Spaß bei.
Nur weil Komik hier ein integraler Bestandteil ist, es manchmal fast schon klamaukig wird, heißt das aber nicht, dass die Action vernachlässigt wird. Denn gekämpft wird immer wieder. Anfangs geschieht das noch etwas zurückhaltend. Später zeigt Tjahjanto dann aber doch seine Vorliebe für brutale Momente, wenn wirklich alles als Waffe herhalten darf und Körper nach Lust und Laune malträtiert und in Stücke gerissen werden. Da werden manche im Publikum vielleicht doch dezent zur Seite schauen. Manchmal hat Nobody 2 Probleme, die verschiedenen Tonalitäten zusammenzubringen, zumal es zwischendurch auch etwas herzlicher werden soll. Und anspruchsvoll ist bei dem Kamikazechaos sowieso nichts. Aber der Film ist doch eine gute Möglichkeit, um mal wieder anderthalb Stunden richtig abzuschalten.
OT: „Nobody 2“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Timo Tjahjanto
Drehbuch: Derek Kolstad, Aaron Rabin
Musik: Dominic Lewis
Kamera: Callan Green
Besetzung: Bob Odenkirk, Connie Nielsen, John Ortiz, RZA, Colin Hanks, Christopher Lloyd, Sharon Stone, Gage Munroe, Paisley Cadorath
Ihr wollt mehr über Nobody 2 erfahren? Wir hatten die Gelegenheit, mit Regisseur Timo Tjahjanto und Co-Produzentin Kelly McCormick, Hauptdarsteller Bob Odenkirk und Hauptdarstellerin Connie Nielsen Interviews zur Actionkomödie zu führen.
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)








