Lilly und die Kängurus Kangaroo
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Lilly und die Kängurus

Lilly und die Kängurus Kangaroo
„Lilly und die Kängurus“ // Deutschland-Start: 21. August 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre hat Chris Masterman (Ryan Corr) als Wettermann beim Fernsehen gearbeitet, hat sich dabei auch gut etabliert. Nur wollte er ursprünglich mehr erreichen als das. Sein eigentliches Ziel war, als Moderator richtige Sendungen zu verantworten. Als er einen gestrandeten Delfin entdeckt, sieht er seine Chance gekommen, sich zu beweisen und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Sein Rettungsversuch endet jedoch in einem Desaster, nach dem Tod des Tiers ist er zur unerwünschten Person geworden. Seine einzige Chance ist nun eine kleine Fernsehshow irgendwo im Hinterland Australiens. Dabei lernt er die 11-jährige Lilly (Lily Whiteley) kennen, die seit dem Tod ihres Vaters allein mit ihrer Mutter Rosie (Deborah Mailman) und deren Verwandtschaft lebt. Diese hat von ihrem Vater die Liebe zu den Kängurus geerbt und nötigt Chris dazu, ein Junges aufzuziehen, nachdem er dessen Mutter überfahren hatte …

Süße Tiere vor tollen Landschaften

Sie haben einen festen Platz in unseren Kinos: Filme, in denen Kinder oder Jugendliche mit Tieren Freundschaft schließen. Der französische Regisseur Gilles de Maistre hat daraus ein einträgliches Geschäft gemacht, zuletzt kamen seine Werke Moon, der Panda und Ella und der schwarze Jaguar bei uns heraus. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Lilly und die Kängurus der nächste Teil dieser Reihe sein könnte. Tatsächlich handelt es sich hierbei aber um eine australische Produktion, die nichts mit den obigen Kinoerfolgen gemeinsam hat. Fans der Letzteren sollten dennoch einen Blick hierauf riskieren, da es eine Reihe von Gemeinsamkeiten gibt – und damit ähnliche Stärken und Schwächen wie bei den meisten dieser Filme.

Zu den ersten zählt natürlich die Optik. Wenn uns Regisseurin Kate Woods, die sonst eher bei Fernsehserien mitwirkt, in das australische Outback mitnimmt, dann hat sie eine Menge zu zeigen. Da sind nicht nur die stimmungsvollen Aufnahmen der unberührten Landschaften, die wie aus einer anderen Welt wirken. Woods weiß zudem natürlich, wie unverschämt niedlich solche Kängurubabys sind. Lilly und die Kängurus spart dann auch nicht wirklich an solchen. Mit einem geht es los, später kommen immer mehr dazu. Wo die alle herkommen, wird dabei nie wirklich erklärt. Irgendwie weiß Lilly immer, wo sie welche finden kann. Das ist natürlich manipulativ. Wenn die Protagonistin den Fremden dazu nötigt, sich um die Tiere zu kümmern, auch durch dreistes Lügen, wird das auch nie wirklich hinterfragt. Der Zweck heiligt in dem Film gleich in mehrfacher Hinsicht die Mittel.

Inhaltlich sparsam

Aber zu viel sollte man inhaltlich sowieso nicht erwarten. Zwar basiert die Geschichte auf einem wahren Vorbild, genauer Chris „Brolga“ Barns, der das weltbekannte Kangaroo Sanctuary Alice Springs in Zentralaustralien gegründet hat. Der Film schert sich aber nicht um die tatsächliche Lebensgeschichte, sondern erfindet einen in Ungnade gefallenen Wettermann und ein trauerndes Mädchen. Beide Figuren sind dabei wenig interessant, anfangs zudem ziemlich nervig. Auch der weitere Ablauf nach der Begegnung ist nicht übermäßig spannend geworden: Lilly und die Kängurus versucht nicht einmal, irgendwelche Überraschungen einzubauen, hält sich stattdessen lieber an reihenweise Konventionen, ist so generisch, dass man nahezu jede Szene vorhersagen könnte – dramatische Zuspitzung inklusive.

Und doch ist die Familienkomödie ganz nett geworden. Das ist teilweise den diversen skurrilen Figuren zu verdanken, die den kleinen Ort bevölkern. Ob es die resolute Barbesitzerin ist, der literaturaffine Trinker oder auch die Großeltern, die vom Tourismus leben – es macht dann doch oft Spaß, mit ihnen Zeit zu verbringen. In der Summe ist daher einiges an Lilly und die Kängurus, wofür sich ein Kinobesuch lohnen könnte. Die ökologische Botschaft, verbunden mit Humor und der besagten Optik, das funktioniert. Szenen wie ein etwas anderes Bootsrennen sind zudem so charmant, dass die diversen Mankos irgendwie gar nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen.

Credits

OT: „Kangaroo“
Land: Australien
Jahr: 2025
Regie: Kate Woods
Drehbuch: Harry Cripps
Kamera: Kieran Fowler
Besetzung: Ryan Corr, Lily Whiteley, Deborah Mailman, Wayne Blair, Trisha Morton-Thomas, Rachel House, Brooke Satchwell, Ernie Dingo

Bilder

Trailer

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Lilly und die Kängurus
fazit
In „Lilly und die Kängurus“ endet ein in Ungnade gefallener Wettermann im australischen Outback und wird dort von einem Mädchen genötigt, sich um ein verwaistes Kängurubaby zu kümmern. Inhaltlich ist das überwiegend generisch. Dafür gibt es tolle Landschaftsaufnahmen, witzige Nebenfiguren und natürlich jede Menge süße Tiere.
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