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© ZDF/Maria Wiesler

Die Toten vom Schwarzwald

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„Die Toten vom Schwarzwald“ // Deutschland-Start: 8. Februar 2010 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die junge Lehrerin Inka Frank (Nadja Uhl) bei einer Fahrt in den Schwarzwald von Katharina Auerbach (Anna Schudt) mitgenommen wird, ahnt sie noch nicht, wie sich die Geschichte bald überschlagen wird. Denn kurze Zeit später ist die Fahrerin spurlos verschwunden. Während die Polizei nicht von einem Verbrechen ausgeht, ist Katharinas Ex-Mann Matthias (Heino Ferch) in höchster Sorge. Und so reist der Kriminaltechniker selbst ins Holltal, um der Sache nachzugehen und die Vermisste zu suchen. Dabei kann er nicht auf die Hilfe der lokalen Bevölkerung hoffen. Die von Bürgermeister Ewald Beierle (Joachim Bißmeier) geleitete Gemeinde will den Fremden am liebsten gleich wieder loswerden. Denn da sind einige Geheimnisse, von denen niemand etwas erfahren darf …

Thriller mit plakativem Mystery-Faktor

Dass das deutsche Publikum nicht genug bekommen kann von Krimis, verrät ein Blick auf das hiesige Fernsehprogramm: Die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren ohne Ende neue Titel, da vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo ein Genrebeitrag läuft. Der Fokus liegt dabei auf den unzähligen Reihen und Serien, damit man möglichst schnell für Nachschub sorgen und so treue Zuschauer und Zuschauerinnen an sich binden kann. Auf den ersten Blick scheint auch Die Toten vom Schwarzwald ein solcher Reihentitel zu sein, analog zu Die Toten vom Bodensee und Die Toten von Salzburg. Stattdessen handelt es sich um einen Einzelfilm, der selbst 15 Jahre später keine Fortsetzung erhalten hat. Und das ist in dem Fall eine positive Nachricht, da der Mystery-Thriller schlicht lausig ist.

Dabei ist das Setting eigentlich ganz dankbar. Vergleichbar zur Reihe Ein Schwarzwaldkrimi ist die abgelegene Gegend ein guter Ort, um mit dunklen Geheimnissen zu spielen. Regisseur und Drehbuchautor Thorsten Näter (Tödliche Gier) tut dann auch alles dafür, damit das alles möglichst mysteriös ist. Man soll das Gefühl haben, dass hier jeder irgendetwas verbirgt und auf Schritt und Tritt ein Abgrund wartet. Subtil ist das sicherlich nicht, Die Toten vom Schwarzwald ist schon sehr plakativ angesetzt, damit auch ja alle vor den Fernsehern wissen, was sie zu fühlen haben. Ob es die aufdringliche Musik ist oder die betont finster dreinblickenden Schauspieler und Schauspielerinnen, da wird schon sehr dick aufgetragen. Es funktioniert aber. Wer sich nicht an dieser etwas plumpen Manipulation stört und eine Vorliebe hat für Mystery-Thriller hat, wird bedient.

Eine schmerzhaft dumme Geschichte

Wer allerdings auf der Suche nach einer guten Geschichte ist, sollte lieber den Fernseher gleich ganz ausgeschaltet lassen. Dass hier ein Klischee nach dem anderen bedient wird, etwa bei der Darstellung der ländlichen Bevölkerung, ist schon unglücklich. Zu einer Katastrophe wird der Film aber, sobald es an die Auflösung geht. Nicht nur, dass da vieles schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbar ist, man bei den Figuren nicht immer verstehen muss, warum sie etwas tun. Die Toten vom Schwarzwald hat zudem einen Twist, der einfach lächerlich ist und in der Realität nicht funktionieren kann. Klar darf man bei Filmen etwas großzügiger sein, Alltagstreue erwartet man ja schon gar nicht. Ganz so dämlich wie hier muss es dann aber auch nicht werden, da darf man sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin ziemlich veralbert vorkommen.

Dass eine alte Sage mit dem Fall verknüpft werden soll, wie bei so vielen deutschen Krimis, die in Bergen oder Wäldern spielen, ist zwar nicht per se verkehrt. Wenn das aber so lieblos ausfällt wie hier, bringt das relativ wenig. Das ist eher eine wenig überzeugende Ausrede, um ein irrationales Verhalten erklären zu wollen. Dem Ensemble kann man dabei nur wenig Vorwürfe machen. Heino Ferch ist bei seinen Rollen zwar nicht sehr ambitioniert, spielt fast immer nur dieselben Typen. An ihm liegt es aber nicht, wenn man zunehmend an Die Toten vom Schwarzwald verzweifelt. Wobei sich in diesen Ärger auch etwas Langeweile mischt, wenn die Erklärung vergleichsweise früh gegeben wird, der Film jedoch kein Ende nehmen will, bevor man nicht die obligatorische anderthalb-Stunden-Marke erreicht hat. Und das zieht sich.

Credits

OT: „Die Toten vom Schwarzwald“
Land: Deutschland
Jahr: 2010
Regie: Thorsten Näter
Drehbuch: Thorsten Näter
Musik: Axel Donner
Kamera: Joachim Hasse
Besetzung: Heino Ferch, Nadja Uhl, Anna Schudt, Elisabeth Schwarz, Joachim Bißmeier, Petra Kleinert, Dirk Borchardt

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Die Toten vom Schwarzwald
fazit
In „Die Toten vom Schwarzwald“ macht sich ein Mann auf die Suche nach seiner Ex-Frau, die in einer ländlichen Gegend verschwunden ist. Der Film ist recht plakativ auf mysteriös getrimmt, damit auch ja alle wissen, was sie empfinden sollen. Das eigentliche Problem ist jedoch die Geschichte, die immer dümmer wird und an mehreren Stellen schlicht und ergreifend nicht funktioniert.
Leserwertung6 Bewertungen
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von 10