Arco
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Arco
„Arco“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Das Mädchen Iris lebt mit seinen Eltern und dem jüngeren Bruder im Jahr 2075 in einem Haus hoch in den Bäumen. Theoretisch. Praktisch sind die Eltern dauernd wegen ihrer Arbeit unterwegs und deshalb kaum zu Hause, an ihrer Stelle kümmert sich der Roboter Mikki um die beiden Kinder. Eines Tages trifft Iris, die eine große Faszination für Regenbögen hat, auf den Jungen Arco. Dieser trägt einen sonderbaren, sehr bunten Anzug, an dem auch ein Diamant angebracht ist. Dabei ahnt sie noch nicht, dass er selbst aus der Zukunft gekommen ist, wo Zeitreisen längst etabliert sind. Tatsächlich ist er durch einen Regenbogen in ihre Zeit gekommen, um seinen eigenen Eltern nachzueifern. Die beiden schließen schnell Freundschaft, Iris verspricht auch, ihm bei seiner Heimreise zu helfen. Doch sie müssen sich vorsehen: Drei Männer sind ihnen auf der Spur, die es auf Arco abgesehen haben …

Eine farbenfrohe Zukunft

Wenn Filme in einer fernen Zukunft spielen, kann man sich fast immer sicher sein, dass sie mit einem düsteren Setting arbeiten. Das ist einerseits verständlich, da die aktuelle Gegenwart wenig Anlass für Optimismus liefert. Sehenden Auges rennen die meisten in die Umwelt- und Klimakatastrophe. Da liegt es nahe, dass die Welt in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten nur noch wenig bewohnbar ist. Entsprechend sieht es dann auch aus. Aber es gibt auch Ausnahmen, wie das Beispiel Arco zeigt. Nicht nur, dass man zu Beginn weitreichende Wälder sieht. Der Film arbeitet zudem ausgiebig mit Farben, wenn Regenbögen nicht einfach nur eine schmucke Himmelsdekoration sind, sie dienen auch als Mittel, um durch die Zeit zu reisen.

Auch sonst hat der französische Animationsfilm eine optimistische Natur. So spielen Beziehungen eine große Rolle. Da sind zum einen die zwischen Eltern und Kindern: Wenn Iris und Arco so schnell zueinander finden, dann sicherlich auch, weil sie sich jeweils von den Eltern im Stich gelassen fühlen und etwas einsam sind. Auf diese Weise wird auch der Roboter Mikki zu einem Ersatzelternteil. Die Freundschaft wird für sie wichtig, um den Jungen wieder nach Hause zu bringen. Aber auch für das Mädchen wird diese Begegnung positive Folgen haben, wenn sie dadurch wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft blickt. Als wir Iris kennenlernen, fühlt sie sich gefangen in der Situation, was sich durch das Abenteuer ändern wird. Dabei verzichtet der Film auf Kitsch oder ein fertiges Happy End. Es ist vielmehr das Versprechen, dass vielleicht doch alles gut werden könnte.

Animationsfest für die ganze Familie

Regisseur und Co-Autor Ugo Bienvenu, der zuvor mehrere Comics veröffentlicht hat und mit Arco sein Langfilmdebüt gibt, arbeitet dabei mit zahlreichen etablierten Elementen. Dass beispielsweise die Hauptfigur einem Fremden helfen muss, zurück in die Heimat zu kommen, hat es in vielen Filmen geben. Das berühmteste Beispiel dürfte noch immer E.T. – Der Außerirdische sein. In beiden Fällen gibt es dann auch Männer, die dem Fremden hinterherjagen, wobei man hier schon früh merkt, dass es sich bei dem Trio nicht um die üblichen finsteren Gestalten handelt. Tatsächlich gibt es später eine nette Wendung, welche die drei Verfolger betrifft. Es ist also nicht so, dass man hier keine Ideen hatte. Der Film ist vielmehr ein Mix aus Geborgtem und Eigenem.

Das trifft auch auf die Optik zu. An vielen Stellen merkt man schon, dass Bienvenu offensichtlich ein Fan von Studio Ghibli ist. Man könnte sich auch gut eine Version des Films bei dem legendären Animestudio vorstellen. Aber da sind eben auch Elemente, welche die europäischen Wurzeln aufzeigen. So oder so ist das hier sehenswert. Das Animationsabenteuer, das 2025 in Cannes Weltpremiere hatte und seither von einem Festival zum nächsten weitergereicht wird, ist ein Fest für Fans klassischer Zeichentrickwerke, gefällt durch Designs, Animationen und Farbgebung. Dabei hat Arco auch für jedes Alter etwas zu bieten, verbindet ernste Themen mit Entdeckerlust und gelegentlichem Humor zu einem Trip, der neugierig macht auf zukünftige Werke des Nachwuchsregisseurs.

Credits

OT: „Arco“
Land: Frankreich
Jahr: 2025
Regie: Ugo Bienvenu
Drehbuch: Ugo Bienvenu, Félix de Givry
Musik: Arnaud Toulon

Bilder

Trailer

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Arco
fazit
„Arco“ folgt einem Mädchen und einem zeitreisenden Jungen auf ein Abenteuer, während die beiden von dubiosen Männern verfolgt werden. Der Animationsfilm greift auf zahlreiche bewährte Elemente zurück, macht dabei aber Spaß und sieht auch toll aus. Fans klassischer Zeichentrickfilme sollten sich das auf jeden Fall einmal anschauen.
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