
Als Jamie Brown (Sam Retford) verzweifelt der Polizei meldet, dass seine Verlobte Logan Somerville (Freya Parks) spurlos verschwunden ist, beginnt das Rätselraten: Wer könnte dahinterstecken? Während Detective Roy Grace (John Simm) und sein Team nach Spuren suchen, kommt die Vermisste in einer Kiste zu sich, in der sie gefangen gehalten wird. Und sie ist nicht die Einzige, denn direkt neben ist in einer anderen Kiste ein Mann, den dasselbe Schicksal ereilt hat. Tatsächlich stellt sich bald heraus, dass der Täter nicht zum ersten Mal zugeschlagen hat. Schließlich erhält Logans Onkel, der Psychiater Jacob Van Dam (Angus Wright), einen mysteriösen Anruf von einem Mann, der sich Harrison Hunter (Jason Thorpe) nennt, von seinen anderen Taten prahlt und behauptet, dass er das Leben seiner Nichte jederzeit beenden könne …
Hoher Thrilleranteil
Aller guten Dinge sind drei? Zumindest bei der vierten Staffel der im ZDF ausgestrahlten Krimireihe Detective Grace stimmt das nicht so ganz. Aber es wird besser. So verzettelte sich der Auftakt Die Zeit läuft zwischen den verschiedenen Zeitebenen, als es darum ging, einen brutalen Überfall auf eine alte Frau aufzuklären. Dich will ich töten war anschließend ebenfalls ein wenig umständlich erzählt, gefiel aber durch sonderbare Morde und das Eintauchen in die Welt der realen Magie. Mit Dich will ich töten folgt nun der dritte Film der besagten Staffel, die wie immer auf Büchern des Autors Peter James basiert. Dieser folgt dem bewährten Schema, weicht aber zumindest in mancher Hinsicht auch etwas davon ab.
So gibt es dieses Mal einen deutlich größeren Thrilleranteil. Zwar hatte man auch schon bei der letzten Folge mit einem solchen gespielt, als gegen Ende hin ein Leben in Gefahr war. Bei Detective Grace: Dein Tod wird kommen zieht sich das hingegen durch den kompletten Film. Als Identifikationsfläche wird hierfür Logan genommen. Aber auch andere geraten in die Fänge des Mannes, weshalb eigentlich immer etwas los ist. Das sorgt dann schon für Spannung und ein gewisses Rätselraten. Zwar wird vergleichsweise früh bereits der Täter gezeigt, weshalb sich das mit dem Whodunit eher erledigt hat. Außerdem weiß das Publikum zu jeder Zeit, wie es der jungen Frau geht, weil wir in der Parallelerzählung ja zu ihr wechseln. Man weiß aber weder, nach welchem Prinzip die Opfer ausgesucht werden, noch wen es als nächstes erwischen könnte.
Unterhaltsam bis unsinnig
Hinzu kommt, dass der Film ein wenig mit gezinkten Karten spielt. So gibt er eine Realität vor, die sich später als falsch herausstellt. Da wartet eine größere Wendung auf das Publikum. Ob man diese nun gelungen oder eher albern findet, ist sicher Geschmackssache. Überraschend ist sie schon. Wobei das nicht der einzige Punkt in Detective Grace: Dein Tod wird kommen ist, über den diskutiert werden kann. Denn auch am Ende, wenn verraten wird, worum es eigentlich ging, ist manches ist nicht wirklich erklärt. Man darf auch sagen, dass dieser Krimi zuweilen willkürlich, wenn nicht gar unsinnig unterwegs ist. Wer in der Hinsicht größere Ansprüche hat, sollte die britische Produktion vielleicht lieber nicht anschauen. Enttäuschend ist zudem, wie die Ermittlung lang kaum vorankommt und dann ganz plötzlich die Lösung hat.
Insgesamt ist die Folge aber schon unterhaltsam mit dieser Mischung aus extremem Zeitdruck und persönlichem Abgrund. Außerdem sieht es so aus, als würde der Nebenstrang um Roys verschwundene Ehefrau Sandy endlich mal so langsam zu einem Abschluss gebracht. Dass diese im Ausland ein neues Leben begonnen hat, wissen die Zuschauer und Zuschauerinnen schon seit einer ganzen Weile, im Gegensatz zum Protagonisten, was das Warten auf die Auflösung mitunter zur Qual machte. In Detective Grace: Dein Tod wird kommen wird jetzt aber immerhin ein potenzielles Ende vorbereitet. Ob dieses so kommt, wird dann Deine Liebe ist der Tod zeigen, die vierte und letzte Folge der Staffel. Und das dürfte nicht der einzige Punkt sein, der dieses Mal aufgeworfen und noch nicht abgeschlossen wurde.
OT: „Grace: You Are Dead“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Dan Zeff
Drehbuch: Tony Marchant
Vorlage: Peter James
Musik: Matthew Slater
Kamera: Matthias Pilz
Besetzung: John Simm, Zoë Tapper, Richie Campbell, Laura Elphinstone, Craig Parkinson, Clare Calbraith, Brad Morrison, Sam Hoare, Jan Le, Angus Wright, Freya Parks, Sam Retford, Jason Thorpe, Keir Charles
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