Lara Cornell / © 2025 COPERTURA PRODUCTIONS LTD
© Amazon Prime Video / Lara Cornell / Peter Mountain / 2025 COPERTURA PRODUCTIONS LTD

Deep Cover

Deep Cover Amazon Prime Video online Video on Demand Streamen
„Deep Cover“ // Deutschland-Start: 12. Juni 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte Kat Boyles (Bryce Dallas Howard) immer davon geträumt, von ihren Auftritten als Stand-up-Comedian leben zu können. Die Realität ist aber weniger traumhaft, nur mühsam hält sie sich mit ihren Programmen und ihrer Arbeit als Impro-Comedy-Lehrerin über Wasser. Als sich Detective Sergeant Graham Billings (Sean Bean) an sie wendet und ihr anbietet, durch eine Undercover-Aktion noch etwas nebenher zu verdienen, lässt sie sich notgedrungen darauf ein. Zwei ihrer Schüler, der erfolglose Möchtegern-Schauspieler Marlon Swift (Orlando Bloom) und der sozial inkompetente IT-Spezialist Hugh (Nick Mohammed), sollen ebenfalls Teil der Operation werden. Zwar hat niemand von den drei Ahnung, wie das wirklich funktioniert. Ehe sie es sich aber versehen, sind sie tatsächlich mitten in der Unterwelt und haben es mit gefährlichen Gangs zu tun …

Starbesetzte Actionkomödie

So richtig produktiv ist die Filmsparte bei Amazon Prime Video ja nicht, die Zahl der Neuerscheinungen ist meist überschaubar. Immerhin: Wenn der Streamingdienst tatsächlich mal etwas in Auftrag gibt, finden sich schon immer wieder bekannte Leute im Ensemble. So wimmelte es in der Thrillerkomödie Nur noch ein kleiner Gefallen über eine Hochzeit mit Todesfolge vor Stars. Und auch bei Deep Cover darf sich das Publikum auf eine Reihe vertrauter Gesichter freuen. Neben den beiden hollywooderfahrenen Bryce Dallas Howard und Orlando Bloom sowie Sean Bean spielen unter anderem Paddy Considine und Ian McShane mit, jeweils als Verbrecher, mit denen es das völlig deplatzierte Trio zu tun bekommt.

Es ist dann auch diese Konfrontation von bislang unbedarften Leuten mit der Unterwelt, die für den Spaß sorgt. Deep Cover setzt da zumindest teilweise auf den guten alten Fish-out-of-Water-Humor, wenn da mal wieder jemand in einer fremden Welt landet und sich zurechtfinden muss. Wobei hier natürlich der Aspekt der Schauspielerei hinzukommt, was für etwas Abwechslung sorgt. So sollen sich die drei eben als Kriminelle ausgeben und so tun, als wüssten sie, was sie da gerade tun. Dummerweise sind aber zumindest die beiden Männer völlig ungeeignet. Immer wieder arbeitet die britische Actionkomödie mit dem Gag, dass sich Marlon unnötig verkünstelt, während Hugh derart sozial inkompetent ist, dass selbst ganz alltägliche Situationen plötzlich verdächtig wirken. Wenn die drei Erfolg haben, dann nicht wegen ihrer Darbietung, allenfalls trotz derselben.

Nett, aber zu wenig draus gemacht

Das ist manchmal ganz amüsant, auch wenn sich die Witze zum Teil ein bisschen zu sehr wiederholen. Schade ist jedoch, wie der Aspekt des Improvisierens letztendlich überhaupt keine Rolle spielt. Von der Idee Grahams, dass die drei sich aufgrund ihrer Bühnenerfahrung an die Situationen anpassen können, bleibt in dieser Form nichts mehr. Abgesehen von den schauspielerischen Ambitionen von Marlon wird in der Geschichte nie auf diese Tätigkeit Bezug genommen. Tatsächlich hätte man die komplette Impro-Comedy-Angelegenheit aus Deep Cover streichen können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Es ist nicht einmal so, dass der Humor des Films etwas mit dieser Form von Comedy gemeinsam hat, das Thema wirkt einfach nur über alles drüber gestülpt.

Wem das egal ist und einfach nur eine Actionkomödie sehen möchte, bei der es möglichst chaotisch zugeht, wird hier schon fündig. Auch wenn das Szenario zu wenig genutzt wurde, die Grundidee ist gut. Hinzu kommt die Spielfreude des Ensembles, welches durch die Bank weg auf einem hohen Niveau ist und damit auch durch die schwächeren Passagen hilft, die es im weiteren Verlauf immer mal wieder gibt. In Kombination reicht das für einen ganz netten Abend vorm Fernseher, bei dem man ein wenig den Alltag vergessen kann und der mit Underdog-Thematik für gewärmte Herzen sorgt. Mehr als das sollte man besser nicht erwarten, es bleibt von Deep Cover nicht so wahnsinnig viel zurück.



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Deep Cover
fazit
„Deep Cover“ folgt einem gescheiterten Impro-Comedy-Trio, das im Auftrag der Polizei bei einem Undercovereinsatz dabei ist. Das Szenario ist originell, wird aber zu wenig genutzt, der Impro-Aspekt spielt leider praktisch keine Rolle. Das spielfreudige Ensemble trägt aber dazu bei, dass es für eine nette Actionkomödie reicht.
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