Wilsberg Mit allen Wassern gewaschen TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Thomas Kost

Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen

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Inhalt / Kritik

Georg Wilsberg (Leonard Lansink) sitzt auf dem Trockenen: Seitdem die Wasserrechnung in die Höhe geschnellt ist, kann er sich das alles nicht mehr leisten. Und so wird er dann auch hellhörig, als Clara Stoll (Sonja Joanne Geller) bei ihm auftaucht, weil ihr Freund spurlos verschwunden ist. Schließlich war der Wasseraktivist selbst mit diesem Thema beschäftigt und wollte sich mit einem Whistleblower treffen. Als Letzterer tot aufgefunden wird, übernehmen Hauptkommissarin Anna Springer (Rita Russek) und ihr Kollege Overbeck (Roland Jankowsky) die Ermittlungen. Zur gleichen Zeit nimmt Wilsberg gemeinsam mit Ekki Talkötter (Oliver Korittke) die Betreiberfirma für die Wasserversorgung unter die Lupe und trifft dabei auch unerwartet auf die Anwältin Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden) …

Aktuelles Thema Wasserknappheit

Auf keine ZDF-Krimireihe ist wohl derart Verlass wie auf Wilsberg. Nicht nur, dass sich die Filme alle inhaltlich sehr ähneln und die Besetzung sich nur alle Jubeljahre mal ändert. Es kommen außerdem ständig neue Teile hinzu. Allein letztes Jahr waren es vier Stück, dieses Jahr dürften es nicht weniger werden. So gab es bereits zwei neue Fälle 2025. Zuerst ermittelte der Privatdetektiv in Über dem Gesetz, wo sich ein Jura-Professor verfolgt fühlte. Danach verschlug es das Team in Achtsam bis tödlich in ein Selbstfindungsretreat für Ausgebrannte, wo es nicht ganz so friedlich zugeht wie gedacht. Mit Mit allen Wassern gewaschen steht dann der dritte Film in diesem Kalenderjahr an und bietet Fans mehr vom Gewohnten.

Dieses Mal wird es wieder ein bisschen gesellschaftlich relevanter, wenn es um das Thema Wasserknappheit geht. Das wurde in den letzten Jahren bereits mehrfach in deutschen Fernsehfilmen angesprochen. Da war zum Beispiel das Drama Bis zum letzten Tropfen, wo in einer ländlichen Gegend um die Entnahmerechte des Grundwassers gestritten wird. Letztes Jahr nahm die Improkomödie Micha denkt groß das Thema auf, wenn sich die Menschen eines Dorfs um das kostbare Nass prügeln. Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen nutzt nun das Gewand eines Krimis, um sich in diesem Bereich zu bewegen. Wobei man nicht erwarten sollte, dass der Film wirklich viel aus dem Stoff herausholt. Anstatt sich der grundsätzlichen Problematik zu stellen und etwa die ökologischen Aspekte herauszuarbeiten, geht es hier „nur“ um ein skrupelloses Unternehmen.

Einfallslos

Als Feindbild funktioniert das natürlich gut. Wenn Menschen aus Profitgier das Leid anderer in Kauf nehmen, ist es ziemlich einfach, das zu verabscheuen. Nur eben etwas zu einfach. Es ist jetzt nicht unbedingt ein Ausdruck größerer Kreativität, eine solche Geschichte zu entwerfen. Zumal auch die in dem Unternehmen angestellten Leute den Klischees entsprechen, eine wirkliche Figurenzeichnung findet hier nicht statt. Darunter leidet auch der Krimiaspekt. Es gibt in Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen einfach nicht sehr viele Optionen, wer denn den Mord begangen hat. Auch bei der Motivation muss man nicht lange suchen, diese liegt auf der Hand, selbst wenn manches erst im weiteren Verlauf enthüllt wird.

Natürlich sind die Filme dieser Reihe nicht nur Krimis. Einen großen Anteil an deren Popularität haben die Figuren und die Beziehungen untereinander. Das ist hier nicht anders. Allerdings ist Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen da eben auch sehr einfallslos geworden, da werden nur die ewig gleichen Bestandteile eingebaut, ohne dass man sich Gedanken machen würde, das mal zu variieren oder etwas Neues zu versuchen. Tatsächlich schlecht ist das Ergebnis zwar nicht, die Erfolgsformel trägt schon. Außerdem gefällt Alice Dwyer in der Rolle der skrupellosen Unternehmerin. Das reicht aber so nicht aus, der 86. Teil des Dauerbrenners ist eine reine Fließbandarbeit, die man sich sparen kann, sofern man nicht unbedingt jeden Film der Reihe gesehen haben muss.



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Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen
fazit
„Wilsberg: Mit allen Wassern gewaschen“ nimmt sich des Themas Wasserknappheit an, wenn ein Whistleblower ermordet wird. Richtig viel wird aus dem Stoff aber nicht gemacht. Auch sonst ist der Krimi einfallslos, weshalb man sich den Film eher sparen kann, sofern man kein riesiger Fan der Reihe ist.
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