Keine Scheidung ohne Leiche Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Boris Laewen

Keine Scheidung ohne Leiche

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„Keine Scheidung ohne Leiche“ // Deutschland-Start: 29. Mai 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Schon länger läuft es nicht mehr wirklich zwischen Nina (Henrike Fehrs) und Tom Eichkamp (Tom Beck). Ihre letzte Hoffnung ist der Paartherapeut Michael Seelen (Friedrich Liechtenstein), auch wenn sie dorthin eigentlich nur auf Druck durch Juliane Richter (Désirée Nick) sind. Schließlich ist Nina die Planerin und Tom der Fotograf bei ihrer kommenden Hochzeit und Richter will nicht, dass die beiden sich trennen. Die kriselnde Ehe ist dabei jedoch bald das geringste Problem der beiden, als sie während eines Streits versehentlich Seelen mit einer Giraffenstatue erschlagen. Zur Polizei wollen sie nicht, stattdessen versuchen sie, die Leiche still und heimlich zu entsorgen. Das ist aber gar nicht so einfach. Nicht nur, dass sie sich auch dabei ständig in die Haare kriegen. Ihnen ist zudem Anastasia Charalampopoulos (Nina Vorbrodt) auf den Fersen, die Geliebte des Toten …

Plötzlich kriminell

Eigentlich zeigt das ZDF am Donnerstagabend ja Filme aus den diversen dramatischen Reihen, unter anderem liefen auf dem Programmplatz dieses Jahr Die Bergretter und Marie fängt Feuer. Aus nicht ganz nachzuvollziehenden Gründen hat sich der Sender aber entschieden, für den Feiertag ein ganz untypisches Werk auszustrahlen. Nicht nur, dass Keine Scheidung ohne Leiche eine Komödie ist, man also versuchen will, das Publikum zu bespaßen. Das Ergebnis ist zudem überraschend makaber, wenn sich die Geschichte größtenteils darum dreht, dass die beiden Hauptfiguren eine Leiche entsorgen müssen. Natürlich hätten sie auch zur Polizei gehen können, anstatt einen derart idiotischen Coup zu versuchen. Dann hätte es aber auch keine Geschichte gegeben.

Solche Szenarien um ein verschleiertes Verbrechen gibt es in Komödien natürlich immer wieder mal, etwa Immer Ärger mit Bernie, wo eine Leiche nicht als solche erkenntlich sein sollte, was zu diversen absurden Situationen führte. Bei Keine Scheidung ohne Leiche gibt es das zum Teil auch, da die beiden Figuren wenig Erfahrung bei kriminellen Machenschaften haben – und sichtlich wenig Talent. Sowas funktioniert meistens, hier prinzipiell ebenso. Originell sind die Einfälle aber kaum. Gleiches gilt für die Verfolgung durch die Geliebte, die den beiden hinterherschnüffelt und ahnt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. Theoretisch hätte das auch als tatsächlicher Genrebeitrag funktionieren können, mit einer Art Katz-und-Maus-Spiel. Die kriminologischen Elemente sind aber recht schwach ausgeprägt, da sollte man keine größeren Erwartungen haben.

Zu harmlos und albern

Deutlich besser sieht es aus bei den beiden Hauptfiguren. Primär wird hier von zwei Menschen erzählt, deren Beziehung eigentlich längst vorbei ist und die sich irgendwie arrangieren müssen. Da gibt es schon den einen oder anderen amüsanten Schlagabtausch, gleich zu Beginn bei der Therapiesitzung fliegen die Fetzen. Aber auch später hat Keine Scheidung ohne Leiche vereinzelt unterhaltsame Momente, wenn Nina und Tom durch die Situation aneinandergekettet sind. Gleichzeitig versucht man natürlich, das Ganze auch irgendwie emotionaler zu gestalten, es handelt sich nun einmal um einen Film des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Aber das Ergebnis ist erträglich, man setzt mehr auf Humor anstatt auf Kitsch.

Das ist in der Summe alles ganz okay, zumal Tom Beck und Henrike Fehrs auch als (Nicht-)Paar gut zusammenspielen. Die Geschichte ist für einen deutschen Fernsehfilm zudem ungewöhnlich genug, dass man da durchaus mal reinschauen kann. Das erhoffte Highlight ist Keine Scheidung ohne Leiche aber kaum geworden, auch weil der Humor letzten Endes zu harmlos geworden ist. Eigentlich hätte sich das Thema für etwas richtig Böses angeboten. Stattdessen ist das primär etwas albern. Das reicht dann, um sich irgendwie den Abend zu vertreiben, wenn man nichts Besseres zu tun hat. Mehr als ein netter Zeitvertreib ist die deutsche Komödie aber nicht.



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Keine Scheidung ohne Leiche
fazit
„Keine Scheidung ohne Leiche“ erzählt von einem zerstrittenen Paar, das eine Leiche beseitigen will. Das ist streckenweise amüsant, wenn die Fetzen fliegen. Insgesamt ist die Komödie dann aber doch zu harmlos, das hätte noch um einiges böser sein dürfen.
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