
Schon seit einer Weile sind Luke Purdue (John Krasinski) und seine Schwester Charlotte (Natalie Portman) entfremdet, sie kommen nicht besonders gut miteinander klar. Als der in Ungnade gefallene Archäologe ein Gemälde aus eben dem Museum stiehlt, in dem auch Charlotte arbeitet, und sie deshalb ihren Job verliert, macht das ihr Verhältnis nicht unbedingt besser. Dabei ist Luke kein gewöhnlicher Dieb. Vielmehr erhofft er sich von dem Bild einen Hinweis auf den Fundort der Quelle der Jugend. Das tut er nicht grundlos. Vielmehr ist es der Milliardär Owen Carver (Domhnall Gleeson), der ihn darauf gebracht hat, da er sich von der Quelle eine Heilung für seine Krebserkrankung erhofft. Widerwillig schließt sich Charlotte der Expedition an. Dabei müssen sie aber viele Hindernisse überwinden. Und dann sind da ja auch noch Interpol-Agent Jamal Abbas (Arian Moayed) und die mysteriöse Esme (Eiza González), die sich an ihre Fersen heften …
Große Namen
So richtig oft gibt es ja keine Filme auf Apple TV+. Wenn der Streamingdienst aber mal einen ins Programm aufnimmt, dann gibt es meistens eine hochkarätige Besetzung. So war es zuletzt bei The Gorge, wo Miles Teller und Anya Taylor-Joy auf unterschiedlichen Seiten über eine seltsame Schlucht wachen. Und auch bei Fountain of Youth griff Apple tief in die Tasche, um einige große Namen für sich zu gewinnen. Dieses Mal sind es John Krasinski, Natalie Portman und Domhnall Gleeson, mit denen ein Publikum angelockt werden soll, wenn sie sich gemeinsam in ein gefährliches Abenteuer stürzen. Und auch hinter der Kamera wartet Prominenz. Regie führte immerhin Guy Ritchie, der zwar nicht mehr die großen Blockbuster dreht, für die er bekannt wurde, aber doch nach wie vor gefragt zu sein scheint.
Dass man den Briten für einen klassischen Abenteuerfilm engagiert, ist jedoch etwas überraschend, da das kein Genre ist, das man mit ihm in Verbindung bringt. Wer den Namen hört, denkt dann doch eher an Action- oder Krimikomödien. Zumindest hin und wieder arbeitet Fountain of Youth auch mit Humor. Das betrifft gerade auch die beiden Hauptfiguren, die immer wieder aneinandergeraten. Sie wurden schließlich nicht ganz grundlos als Gegensätze konzipiert. Insgesamt bleibt Ritchie hier aber unter dem, was er sonst so betreibt. Auch inszenatorisch ist der Streifen unerwartet zurückhaltend. Wo der Regisseur bei seinen Filmen gern verspielt vorgeht, seine Splitscreens sind fast schon legendär, merkt man bei seinem neuesten Teil nur selten seine Handschrift.
Zu austauschbar
Überhaupt ist der Film leider recht austauschbar geworden. Das liegt nicht zuletzt an dem ambitionslosen Drehbuch von James Vanderbilt (Welcome to the Jungle, Scream VI) der sich damit begnügt, alte und bewährte Bestandteile noch einmal neu zusammenzusetzen. Ein bisschen enttäuschend ist das schon. Auf der einen Seite ist es schön, wenn solche klassischen Abenteuerfilme noch gedreht werden, da es inzwischen viel zu wenige von ihnen gibt. Man solle aber trotzdem versuchen, eine eigene Geschichte zu erzählen, mit eigenständigen Figuren und einem individuellen Stil. Das sind alles Punkte, die in Fountain of Youth fehlen. Wären da nicht die bekannten Gesichter, man hätte hier kaum etwas, woran man sich zurückerinnert.
Das soll aber nicht bedeuten, dass der Film deswegen schlecht ist. Das Ensemble ist nicht ohne Grund prominent, zeigt auch hier immer mal wieder sein Talent. Visuell macht Fountain of Youth ebenfalls einiges her, da sind schon einige stimmungsvolle Settings dabei, die für Laune sorgen. Das Geld wurde da schon gut angelegt. Wer solche traditionellen Abenteuer mag, sollte hier deshalb durchaus mal vorbeischauen. Dieses ist zwar ein bisschen lang geraten und hält sich selbst oft unnötig auf. Aber nicht allein aus mangelnden Alternativen füllt das hier eine Lücke. Wenn es zu einem zweiten Teil kommen sollte, wie impliziert wird, darf dann gern mehr Arbeit in den Inhalt investiert werden, damit der mit dem Äußeren mithalten kann.
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