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© WDR/BBC Studios/Frank Dicks

Ghosts (2025) – Staffel 1

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„Ghosts“ // Deutschland-Start: 13. März 2025 (ONE)

Inhalt / Kritik

Der Frust sitzt tief bei Emma (Cristina do Rego) und Felix (Benito Bause). So sehr sie sich auch bemühen, die beiden finden einfach keine Wohnung, auf jede freie kommen Dutzende von Konkurrenten und Konkurrentinnen. Umso größer ist die Freude, als sie erfahren, dass sie eine alte Villa geerbt haben. Die bietet nicht nur ihnen viel Platz. Das Anwesen ist so riesig, dass sie beschließen, daraus ein Hotel zu machen. Dabei ahnen sie jedoch nicht, dass sie nicht allein sind. So leben auch der Neandertaler Urs (Jan van Weyde), der römische Legionär Claudius (Max Giermann), die eingebildete Gräfin Adelheid (Antje Widdra), die mürrische Magd Griet (Meltem Kaptan), der Witze reißende Versicherungsvertreter Joachim (Sebastian Schwarz), die harmoniebedürftige Lehrerin Svenni (Sina Tkotsch) und der liebeshungrige Dichter Friedrich (Alexander Khuon) dort. Oder besser: Sie lebten, jetzt sind sie als Geister an das Haus gebunden. Diese Erfahrung wird auch Emma machen, als sie nach einem Unfall die Toten sehen und mit ihnen reden kann …

Remake der britischen Hit-Serie

Was einmal funktioniert, funktioniert auch zweimal. Oder auch dreimal. Zumindest war man bei der ARD der Ansicht, als man sich an die Arbeit machte, die britische Kultserie Ghosts von 2019 für das deutsche Fernsehen neu aufzulegen. Damit waren sie nicht die ersten, 2021 kam bereits eine US-amerikanische Version. Hierzulande werden viele auch nur diese kennen, da es das Original nie bis ins deutsche Fernsehen geschafft hat. Das macht die Entscheidung, eine eigene Fassung zu drehen, etwas sinnvoller. Während man sonst bei jedem Remake fragen muss, ob es dieses nun wirklich gebraucht hätte, ist der Fall hier etwas anders. Zumal das zugrundeliegende Konzept so gut ist, dass es nicht schaden kann, sich einmal daran zu versuchen.

Dass Menschen irgendwelche Wesen sehen, die für andere unsichtbar sind, kommt immer mal wieder in Filmen und Serien vor. Ein größerer Teil des Humors besteht dann auch darin, dass Emma nach ihrer unfreiwilligen Bewusstseinserweiterung die Geister sieht und mit diesen interagiert. Das sorgt für peinliche Situationen, zudem das eine oder andere Missverständnis. Das klappt alles ganz gut, auch wenn es nicht wirklich originell ist. Witze dieser Art hat man dann doch schon zu oft gesehen, da fehlen die zündenden Einfälle. Der eigentliche Charme liegt bei Ghosts bei den Figuren, die wie im Original etwas ungewöhnlicher sind. Emma und Felix sind die Normalos, schaffen mit ihren Sorgen und Beziehungsproblemen für Identifikationsfläche. Ganz anders die Geister, die nicht nur tot sind, sondern auch schräg und überwiegend völlig überzeichnet.

Nichts wirklich Neues

Wer die anderen Fassungen kennt, wird das aber alles schon kennen. Regisseur und Co-Autor Erik Haffner (Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt) hat nicht wirklich versucht, dem Ganzen einen eigenen Stempel aufzudrücken. Das ist etwas schade, weil das Konzept die Möglichkeit gegeben hätte, der eigenen Fantasie völlig freien Lauf zu lassen. Es ist auch nicht so, als habe Ghosts etwas spezifisch Deutsches eingebaut. Wo bei der US-Version zum Beispiel noch auf indigene Völker Bezug genommen wird, passiert hier nichts in die Richtung. Sicher, das braucht es alles nicht zwangsläufig. Man muss nicht um jeden Preis etwas ändern oder modernisieren wollen. Es führt aber schon zu leichten Ermüdungserscheinungen: Wer die anderen Versionen gesehen hat, kann sich das hier eher sparen.

Neulinge dürfen aber gern vorbeischauen. So ist das schon alles amüsant. Ghosts profitiert auch von dem spielfreudigen Ensemble, das sich auf den Irrsinn einlässt. Im weiteren Verlauf versucht man auch, den Figuren noch etwas mehr Tiefe zu verleihen, indem die Vorgeschichten erzählt werden. Manches davon ist kurios, anderes eher tragisch. Hin und wieder darf einem das geistreiche Treiben auch zu Herzen gehen. Allerdings nimmt man sich ein bisschen wenig Zeit, um die Verbindungen aufzubauen. Nach sechs Folgen, die nicht viel länger als 20 Minuten sind, wurde aus der Konstellation bereits eine Familie. Richtig überzeugend ist das nicht. Dennoch, in der Summe ist das hier eine nette Fantasykomödie, die man auch gut am Stück anschauen kann.



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Ghosts (2025) – Staffel 1
fazit
„Ghosts“ erzählt von einem Paar, das eine Villa erbt und dabei feststellt, dass dort lauter Geister leben. Die deutsche Version hat dem durch das britische Original und das US-Remake nicht viel hinzuzufügen, funktioniert für sich genommen aber durchaus. Da gibt es peinliche Situationen, schräge Figuren und auch ein bisschen Herz.
Leserwertung5 Bewertungen
4.6
6
von 10