Fünf Glückspilze Les Veinards
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Fünf Glückspilze

Best of Louis de Funes
„Fünf Glückspilze“ // Deutschland-Start: 16. November 2023 (Best of Louis des Funès, DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die meisten werden davon schon geträumt haben: einmal bei einem Preisausschreibung oder ähnlichem richtig groß abräumen! Es müssen ja nicht gleich mehrere hundert Millionen sein, um damit ein völlig neues Leben zu beginnen. Manchmal wäre es ja schon nett, einfach nur einen Bonus zu bekommen, der einem den Alltag versüßt. Fünf Glückspilze stellt gleich mehrere Leute vor, die dieses Glück haben – oder auch nicht. Genauer handelt es sich um einen Episodenfilm, der in fünf voneinander unabhängigen Geschichten davon erzählt, wie es nach dem Gewinn weiterging. Das bedeutet vor allem viel Chaos, wenn alles Mögliche geschieht und im Minutentakt Pläne den Bach runtergehen oder andere Schwierigkeiten entstehen.

Kleider machen Leute

In der ersten Episode Der Nerz geht es um das Paar Laura (Jacqueline Monsigny) und Jérôme Boisselier (François Périer) sowie deren Hausmädchen Jacqueline (Mireille Darc). Eigentlich ist das Verhältnis zwischen den drei klar definiert. Doch dann gewinnt Jacqueline einen Nerzmantel, den sie ständig trägt. Das ist nicht nur ein kurioser Anblick, wenn sie in den absurdesten Situationen völlig unpassend gekleidet ist. Amüsant ist die Geschichte vor allem, weil der Luxusmantel die Verhältnisse völlig durcheinanderbringt. Der Humor ist zwar recht einfach, oftmals ist das alles ziemlich albern. Aber es ist schon nett, wie hier mit den Klassenunterschieden gespielt wird und ein einfacher Gewinn alles auf den Kopf stellen kann.

Weniger subversiv ist die zweite Geschichte Das Feinschmeckermenü. In dieser geht es darum, dass Herr Bricheton (Francis Blanche) ein Essen in einem sehr vornehmen Restaurant gewonnen hat. Die Freude ist groß, die Ernüchterung aber auch. Denn eigentlich will ihn dort niemand haben. Der Spaß besteht darin, wie das Abendessen von einer demütigenden Situation zur nächsten wechselt. Auch das ist nicht übermäßig anspruchsvoll, bietet aber genügend Situationskomik, um trotzdem bis zum Schluss dranzubleiben. Der dritte Teil von Fünf Glückspilze, Der Filmstar, kann damit nicht mithalten. Darin lernen wir den Plakatankleber Simon Taquet (Darry Cowl) kennen, der eine Nacht bei der Schauspielerin Patricia Padigton (Geneviève Cluny) gewonnen hat. Zwar ist es amüsant, wenn es irgendwann richtig turbulent wird. Dennoch ist die Geschichte die schwächste der fünf.

Baden gegangen

Besser ist da schon Die Jacht im Anschluss. Dabei geht es um den Gewinn einer Yacht, den sowohl Henri Duchemin (Pierre Mondy) wie auch dessen Ehefrau Élisabeth (Jacqueline Maillan) in Anspruch nehmen wollen, im Glauben, dass der jeweils andere nichts davon weiß. Dabei reisen beide mit Anhang an: Henri mit seiner Geliebten Corinne (France Anglade), Élisabeth mit dem Sekretär Philippe (Philippe Nicaud). Da beide Paare zudem im selben Hotel abgestiegen sind, kommt es regelmäßig zu Situationen, in denen sie beinahe auffliegen. Zusammen mit dem stimmungsvollen Setting der Hafenstadt kann man hier schon ganz gut zuschauen und darauf warten, wie das obligatorische Chaos wohl ausfallen wird, selbst wenn die großen Überraschungen bei der vierten Episode von Fünf Glückspilze ausbleiben.

Die letzte Episode Der Hauptgewinn gehört ganz Louis de Funès, der nach Die Knallschote in einem weiteren Episodenfilm mitspielte. Dieses Mal verkörpert er Antoine Beaurepaire, der beim Lotto richtig fett gewonnen hat. Das klingt gut, er hat auch schon diverse Pläne, was er mit dem vielen Geld anfangen soll. Doch als er mit seiner Frau (Blanchette Brunoy) und Tochter Danielle (France Rumilly) in die Stadt fährt, um die Summe zur Bank zu bringen, ist er völlig paranoid und sieht überall jemanden, der ihn beklauen könnte. Auch da hält sich die Abwechslung in Grenzen. Doch der beliebte Komiker mit dem Knautschgesicht hält bei Laune und rundet den Episodenfilm ab. Fünf Glückspilze ist sicherlich klein Klassiker des Komödienfachs, aber hat doch genügend Momente, um noch immer einen Blick drauf werfen zu können.

Credits

OT: „Les Veinards“
Land: Frankreich
Jahr: 1963
Regie: Philippe de Broca, Jean Girault, Jack Pinoteau
Drehbuch: Daniel Boulanger, Philippe de Broca, Jacques Vilfrid, Jean Girault, Jack Pinoteau, Jacques Emmanuel
Musik: Jean-Michel Defaye
Kamera: André Dumaître, Raymond Letouzey, Jean Penzer
Besetzung: François Périer, Mireille Darc, Yvonne Clech, Francis Blanche, Claudine Coster, Daniel Ceccaldi, Darry Cowl, Geneviève Cluny, Pierre Mondy, Jacqueline Maillan, France Anglade, Philippe Nicaud, Louis de Funès, France Rumilly, Jacqueline Monsigny

Trailer

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Fünf Glückspilze
fazit
„Fünf Glückspilze“ versammelt fünf voneinander unabhängige Geschichten, bei denen Leute etwas Großes gewinnen, was im Anschluss aber für Chaos sorgt. Die Abwechslung innerhalb der Episoden ist nicht besonders groß, der Humor eher schlicht. Aber es ist doch ganz unterhaltsam, was hier so geschieht.
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