The Birthday Cake

The Birthday Cake

The Birthday Cake
„The Birthday Cake“ // Deutschland-Start: 5. Oktober 2022 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass Gio (Shiloh Fernandez) seinen Vater verloren hat, einen gefürchteten Gangsterboss. Doch noch immer wird in der Familie die Tradition bewahrt, jedes Jahr an dessen Geburtstag des Toten zu gedenken – mit einem speziellen Geburtstagskuchen. Zu diesem Zweck kommen sie alle zusammen, inklusive Angelo (Val Kilmer), der jetzt das Sagen hat. Nun ist es wieder so weit und Gio erhält die Aufgabe, den neuen Kuchen quer durch die Stadt zu fahren. Eigentlich keine schwierige Angelegenheit. Und doch wird er diese Nacht nie wieder vergessen – und das nicht nur wegen der zahlreichen Leute, denen er unterwegs begegnet …

Viele Stars für die Tonne

Wenn ein Film mit vielen Stars nicht in die Kinos kommt, wird man automatisch misstrauisch. Denn irgendeinen Grund wird es schon geben, warum eine große Veröffentlichung nicht rentabel sein soll. Wird dieser Film dann auch nicht auf DVD verkauft oder von einem der großen Streamingdienste gebracht, sondern nur als digitale Kaufversion auf allen möglichen Plattformen gebracht, schrillen die Alarmglocken richtig laut. So auch bei The Birthday Cake, das schon seit einer Weile unbemerkt digital erhältlich ist, nun aber mittels Amazon Prime Video einem größeren Publikum zur Verfügung gestellt wird. So manche werden das Angebot gerne annehmen. Warum auch nicht? Ein Film, bei dem Val Kilmer, Ewan McGregor und William Fichtner mitspielen, kann so schlecht ja nicht.

Das wird sich bald als Irrtum herausstellen, wenn es dem Film gelingt, einen kontinuierlich durch verblüffende Entscheidungen zu irritieren. Eine davon ist die Rolle von McGregor. Die hat mit dem Geschehen eigentlich nichts zu tun. Vielmehr spielt er einen Geistlichen, der kaum im Film zu sehen ist, sondern als Erzähler die nächtliche Reise kommentiert. Das reicht dann, damit er ganz prominent auf dem Artwork platziert wird. Inhaltlich wird das jedoch zu keiner Zeit irgendwie begründet. Zwar wird The Birthday Cake auf diese Weise mehr über das Innenleben der Figur verraten. Eine wirkliche Bereicherung ist das jedoch nicht. Es reißt einen vielmehr aus der Geschichte, weil auch ein entsprechendes Konzept fehlt, wie man diese Voiceovers integrieren könnte.

Langweilig und willkürlich

Wobei manche sicher auch fragen werden: welche Geschichte? Zwar ist da diese Rahmenhandlung um den titelgebenden Kuchen, den Gio quer durch die Stadt transportieren soll. Diese ist über weite Strecken aber nur ein Anlass für Regisseur und Co-Autor Jimmy Giannopoulos, damit sein Protagonist an allen möglichen Orten vorbeikommt und dort die verschiedensten Leute trifft. Das ist die zweite größere Irritation, welche The Birthday Cake begleitet: Man weiß hier über weite Strecken nicht, was man sich mit dieser Handlung gedacht hat. Oder ob man sich überhaupt etwas damit gedacht. Willkürlich werden hier Episoden aneinandergereiht, vergleichbar zu einem Roadmovie. Während bei Letzterem aber zumindest ein Grund geliefert wird, warum es zu diesen einzelnen Mini-Geschichten kommt, es im Idealfall auch eine Verbindung zur reisenden Hauptfigur gibt, ist diese hier nur ein Beobachter ohne Funktion.

Dann und wann sind Momente dabei, die etwas unterhaltsamer sind. Aber das ist eher die Ausnahme, insgesamt ist der Film eine quälend zähe Angelegenheit, voll von Figuren, für die einfach kein Interesse aufkommt. Erst ganz zum Ende hin zieht The Birthday Cake doch noch an und wird seinem Anspruch gerecht, ein Thriller zu sein. Ein wenig zumindest. Aber das entschädigt zum einen nicht für die anstrengende Langeweile, die man hierfür erleiden musste. Und selbst als die Situation eskaliert, wird es nicht tatsächlich spannend, sondern eher kurios. Vielmehr bleibt selbst inmitten des Finales die Vermutung, dass das hier eigentlich eine Komödie hätte sein sollen. Das hat nur nicht wirklich geklappt, wie so vieles in der Nacht, in der eine Geburtstagsfeier fatal endet.

Credits

OT: „The Birthday Cake“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Jimmy Giannopoulos
Drehbuch: Jimmy Giannopoulos, Diomedes Raul Bermudez, Shiloh Fernandez
Musik: Jimmy Giannopoulos, Tim Sandusky
Kamera: Sean Price Williams
Besetzung: Shiloh Fernandez, Val Kilmer, Ewan McGregor, Ashley Benson, Lorraine Bracco, David Mazouz, William Fichtner

Trailer

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The Birthday Cake
fazit
„The Birthday Cake“ lockt mit großen Namen, nur um dann in mehrfacher Hinsicht zu irritieren. Als wären die vielen willkürlichen Szenen, wenn der Sohn eines toten Gangsterbosses einen Kuchen durch die Stadt trägt, nicht schon anstrengend genug, ist die finale Eskalation grotesk.
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