Dragon Women

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„Dragon Women“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Als ein Filmportrait über die „weibliche Elite“ verfolgen wir in Dragon Women das Leben von fünf Damen, die Führungspositionen in Banken erreicht haben. Global aufgestellt, entführt uns der französische Dokumentarfilmer Frédérique de Montblanc nach China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, um einmal zu schauen, wie sich diese Power-Frauen ähneln und unterscheiden. Die weiblichen Spitzenpositionen sind jedoch noch immer rar, wie Montblanc im Intro festhält. Schon da erfahren wir: nur 3% der CEOs in der Finanzbranche sind Frauen. In seiner Dokumentation wird daher das Leben dieser Frauen unter die Lupe genommen, die in der Branche als Tiger Moms oder Dragon Ladies betitelt werden – nicht aber in negativer Hinsicht (Stichwort Hausdrache) sondern mit machtvoll konnotierten Wörtern.

Der Wandel der Zeit

1950 wurden Frauen die Frage gestellt, ob sie nicht viel zu unterschätzt werden, wenn man sie „nur“ den Haushalt machen lässt und vor der Erwerbsarbeit und besonders Führungspositionen fernhält. Selbst da, lange vor der zweiten Welle der Frauenbewegung in den 1960 kamen eindeutige Antworten: definitiv! Nachdem die Jahre ins Land gingen und es soziale Umbrüche gab, sieht es heutzutage anders aus. Jedoch steht noch ein langer Weg bevor, da die im Intro erwähnten 3% in der patriarchalisch geprägten Welt marginal ausfallen. Die Damen, die in Dragon Women zur Sprache kommen, appellieren jedoch an die nächsten Generationen – denn: Von nichts kommt nichts. Dabei bekommen die Kinogängerinnen sogar einige Tipps mit auf dem Weg, die aber doch eher oberflächlich ausfallen. Zitate wie „Baut mehr Selbstvertrauen auf“ und „Große Werke werden nicht durch Kraft, sondern durch Ausdauer vollbracht“ klingen da schon ein wenig nach einer Binsenwahrheit, obgleich diese Frauen sicherlich viel mehr im Kopf haben und kommunizieren könnten.

Global einheitlich

Wenig verwunderlich sehen die Machtstrukturen global jedoch alle gleich aus. Während Adeline in Hong Kong als Chief Representative weiß, wie man mit Klienten umspringen muss, um sich zu beweisen, sieht dies bei Managing Director Laetitia in Frankreich oder Executive Director Martina in Frankfurt nicht viel anders aus. Und doch gibt es da kleine und feine Unterschiede, wenn man das Verhalten mit der männlichen Fraktion einmal vergleicht. So lernen wir: Die Frauen haben ihr eigenes Repertoire an Tricks, wie man Dominanz ausstrahlt und die Herren – symbolisch gesprochen – umgarnt. Obwohl dieses Thema sich als das interessanteste herausstellt, geht Montblanc jedoch nicht sehr in die Tiefe – was sicherlich auch seine Gründe hat. Wer will schon seinen Werkzeugkoffer offenbaren und sich in der einen oder Hinsicht „angreifbar“ machen. Die Tricks der Frauen bleiben so ein Mysterium. Schaut man aber einmal genauer hin, so merkt man, dass dies nur bedingt relevant ist, da sich schnell eine Erkenntnis einstellt, die sich bis zum Ende durchzieht: Egal wie mächtig die Drachinnen und Tigerinnen sind, es gibt immer einen größeres männliches Pendant.

Körper und Geist

Wenn wir einmal den Wahnsinn aus American Psycho ignorieren, zeigte dieser schon 2000 recht anschaulich, wie ein Tag der Elite anfängt. Während hier eine ausgewogene Diät, ein strenges Trainingsprogramm, Lotion mit Tiefenwirkung, Honig-Mandel-Peeling, Anti-Falten-Augenbalsam und jeder Menge Schnick Schnack genannt wird, so gibt es tatsächlich eine Parallele zum Leben der Dragon Women. Beauty-Produkte werden hier zwar nicht genannt, dafür aber Kickboxen und Feng Shui, womit Körper und Geist gestählt werden. In dieser Hinsicht hätte Montblanc noch sehr viel mehr in die Tiefe gehen können, gerade im heutigen Zeitalter der Influencer. Dragon Women ist aber auch ohne diese Verknüpfungen allemal sehenswert.

Credits

OT: „Dragon Women“
Land: Belgien, Südkorea, Schweiz
Jahr: 2022
Regisseur: Frédérique de Montblanc
Drehbuchautor: Frédérique de Montblanc
Kamera: Olivier Boonjing
Musik: Nicolas Rabaeus

Bilder

Trailer

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Dragon Women
Fazit
"Dragon Women" beschreibt Frauen in führenden Spitzenpositionen. Doch wie sieht das Leben von der weiblichen Elite eigentlich so aus? Genau diese Frage hält Frédérique de Montblanc mit ihrer gleichnamigen Dokumentation fest.
Leserwertung59 Bewertungen
4.6