Der Staatsanwalt Tod eines Maklers

Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers

Inhalt / Kritik

Der Staatsanwalt
„Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers“ // Deutschland-Start: 4. Februar 2022 (ZDF)

Gerade erst war der junge Immobilienmakler Marko Odenland (Elias Reichert) auf einer Wohnungsbesichtigung, als er plötzlich zusammenbricht und stirbt. Die Untersuchung ergibt, dass er offensichtlich vergiftet wurde. Doch wer könnte es auf ihn abgesehen haben? Bei ihren Ermittlungen rücken Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und Oberkommissar Max Fischer (Max Hemmersdorfer) Lara (Alexandra Kamp) und Justus von Pöhlhoff (Leopold Hornung) in den Mittelpunkt. Schließlich ist das Ehepaar nicht gut auf den ehemaligen Angestellten zu sprechen, der sich kürzlich selbständig gemacht hat. Vor allem der Verkauf einer luxuriösen Villa, an der Odenland dran war, sorgte dabei für Verstimmungen …

Der Makler als Feindbild

Ein bisschen Glanz muss sein: Die mit Tödliches Dickicht gestartete 17. Staffel der ZDF-Krimiserie Der Staatsanwalt nimmt das Publikum diese Woche mit in die Welt der Schönen und Reichen, bei denen für eine Villa schon mal ein paar Millionen Euro gezahlt werden. Zumindest im Idealfall. Wobei Tod eines Maklers, die fünfte Folge der Staffel, eine nur wenig ideale Welt aufzeigt. Klar, bei einem Krimi werden schon mal die hässlichen Seiten der Menschheit bemüht. Irgendjemand muss schließlich einen Mord begehen, was nicht unbedingt Vorbildcharakter hat. Da trifft es sich doch ganz gut, dass hier mehrere Immobilienmakler unterwegs sind, die sich auf den Verkauf von Luxusanwesen spezialisiert haben. Das sind ideale Feindbilder für das Publikum.

Max darf dann auch mehrfach stellvertretend für die Zuschauer und Zuschauerinnen gegen die Haie hetzen und dazu noch eine persönliche Anekdote teilen. Dennoch sollte man keine allzu hohen Erwartungen haben, was den gesellschaftlichen Aspekt angeht. Das liegt auch daran, dass man bei Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers zwei Themen miteinander verbinden möchte, die gar nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Zum einen wird von Wohnungsnot gesprochen, gekoppelt an das große Problemthema der Gentrifizierung. Der Hauptfall dreht dich jedoch um den Verkauf einer abgelegenen Villa. Das funktioniert zwar ebenfalls über Makler, ist aber kaum gleichzusetzen. So richtig scheint man hier nicht gewusst zu haben, was genau die Geschichte sein sollte. Das ist schon ziemlich konzeptlos hier: Man wollte wohl irgendwie etwas Wichtiges sagen, wusste aber nicht wie.

Enttäuschende Auflösung

Die Auflösung des Falls ist ebenfalls enttäuschend. Überraschend ist sie: Wer Krimis vor allem deswegen schaut, um am Ende eine völlig unerwartete Antwort zu bekommen, der findet genau das hier. Allerdings sollte das Ganze schon auch irgendwie plausibel sein. Stattdessen ist Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers einfach an den Haaren herbeigezogen, wenn die Geschichte plötzlich eine ganz andere Richtung einschlägt. Auch der Last-Minute-Versuch, noch einmal Emotionalität und Spannung reinzukriegen, scheitert, dafür hätte das Ganze besser vorbereitet werden müssen. So aber kommt das aus dem Nichts und irritiert mehr, als dass es fesseln würde – zumal die Figurenzeichnung schwach ist. Auch wenn die Hauptfiguren der Serie sympathisch sind und das Thema einiges hergeben würde: Diesen Teil kann man sich getrost sparen.

Credits

OT: „Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Käthe Niemeyer
Drehbuch: Lorenz Lau-Uhle
Musik: Jens Langbein, Robert Schulte Hemming
Kamera: Bernhard Wagner
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Astrid Posner, Anne Kanis, Isabel Thierauch, Alexandra Kamp, Leopold Hornung

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„Der Staatsanwalt: Tod eines Maklers“ erzählt von konkurrierenden Maklern und einer Luxusvilla, die verkauft werden soll. Das versucht, mehrere Themen miteinander zu verbinden, scheitert aber an der Aufgabe. Selbst die Auflösung des Falls enttäuscht, da völlig an den Haaren herbeigezogen.
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