Das Märchen vom Schwanensee Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© SWR/kurhaus produktion/Patrick Pfeiffer

Das Märchen vom Schwanensee

Inhalt / Kritik

So langsam kommt Prinz Friedrich (Riccardo Campione) in das Alter, in dem er endlich mal eine Frau an seiner Seite bräuchte. Dieser Ansicht ist zumindest seine Mutter (Silke Bodenbender), als diese einen Ball organisiert. Das Interesse des jungen Mannes hält sich hingegen eher in Grenzen. Eigentlich will er mit dem Ganzen gar nichts zu tun haben. Als er sich vor der Damenwahl drückt und mit seinen Freunden in den Wald geht, trifft er auf die schöne Odette (Samirah Breuer), die mit einem Fluch belegt wurde. So verwandelt sie sich tagsüber in einen Schwan, nur nachts ist sie in ihrer wahren Gestalt zu sehen. Erst wenn sie ihrer wahren Liebe begegnet, lässt sich dieser Fluch brechen – und Friedrich ist fest entschlossen, dieser eine zu sein …

Märchen mit bekannter Vorlage

Was für das ZDF die Märchenperlen sind, das ist für die ARD die Reihe Sechs auf einen Streich: Filme, die zur Weihnachtszeit klassische Märchen neu erzählen. Letztes Jahr lief in diesem Rahmen Das Märchen von der silbernen Brücke über zwei Geschwister, die ein magisches Buch finden, aus dem lauter Märchenfiguren fallen. Während die konkurrierende Reihe dieses Jahr aussetzt und man dort stattdessen die slowakisch-tschechische TV-Produktion Die drei goldenen Dukaten lizenzierte, da wird hier die Tradition aufrechterhalten. So gibt es mit Das Märchen vom Schwanensee noch einmal „richtigen“ Nachschub, es ist der mittlerweile 58. Film, der für diese Reihe gedreht wurde.

Wie bei dem oben genannten Import geht es auch hier um eine junge Frau, der ein Fluch auferlegt wurde und die nur durch jemand anderen erlöst werden kann. Braucht es bei der Geschichte um die magischen Dukaten aber Selbstlosigkeit, muss es hier schon die wahre Liebe sein. Vorlage liefert hier das berühmte von Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponierte Ballett, welches bereits 1877 uraufgeführt wurde, bis heute aber nichts von seinem Zauber verloren hat. Man versuchte bei Das Märchen vom Schwanensee dabei nicht, das in irgendeiner Form modernisieren zu wollen. Lediglich bei der Besetzung wird deutlich, dass es sich um eine aktuelle Produktion handelt. Manche wird das sicherlich stören, den meisten ist es egal – vor allem der jungen Zielgruppe. Inhaltlich relevant ist es so oder so nicht, man vermeidet auch jegliche Form eines gesellschaftlichen Kommentars.

Brauchbare Beschäftigung für Kinder

Stattdessen gibt es den üblichen inhaltlichen Minimalismus, wenn zwei attraktive Menschen sich begegnen und quasi auf Anhieb die große Liebe etabliert wird. Man versucht nicht einmal, da etwas in eine Entwicklung zu investieren. Die Figuren sind auch nicht sonderlich aussagekräftig. Ob es das designierte Liebespaar ist, der böse Zauberer Rotbart (Fritz Karl) oder auch die anderen Leute, die hier herumschwirren: Mehr als Platzhalter hat Das Märchen vom Schwanensee nicht zu bieten. Das muss einen nicht stören, Märchen waren nie für ausgefeilte Figurenzeichnungen bekannt. Und zumindest an manchen Stellen erfüllt das Ensemble die dünne Vorlage mit Leben.

Muss man das Ergebnis gesehen haben? Nicht unbedingt. Im Vergleich zum Ballett hat der Film natürlich das Manko, dass die bekannte Musik und die Choreografie fehlt, es also „nur“ den Inhalt gibt. Und der ist bestenfalls zweckmäßig. Schauspielerisch passt das wie gesagt. Ausstattung und Setting können sich sehen lassen, ohne nennenswert zu glänzen. Und das gilt dann für den Film insgesamt. Das Märchen vom Schwanensee ist ein durchaus brauchbares Fernsehmärchen für Kinder, das man unbesorgt anschalten kann, wenn es für Weihnachten einen Film braucht. Aber es ist nicht mehr als das. Im Laufe der vielen Jahre hat es doch interessantere Beiträge in diesem speziellen Segment gegeben. Auch wenn es prinzipiell schön ist, dass solche altmodischen Werke noch produziert werden, gebraucht hätte es dieser hier nicht gerade.

Credits

OT: „Das Märchen vom Schwanensee“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christian Theede
Drehbuch: Silja Clemens, Barbara Miersch
Musik: Florian Riedl, Dominik Giesriegl
Kamera: Lena Katharina Krause
Besetzung: Riccardo Campione, Samirah Breuer, Silke Bodenbender, Fritz Karl, Chieloka Jairus, Frederic Balonier, Jule Hermann

Bilder

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „Das Märchen vom Schwanensee“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Das Märchen vom Schwanensee
fazit
Basierend auf dem berühmten Ballett erzählt „Das Märchen vom Schwanensee“ von einem Prinzen, der sich in eine verzauberte Frau verliebt. Man verzichtete darauf, die Geschichte modernisieren oder anderweitig bearbeiten zu wollen. Das Ergebnis gut gespielt, insgesamt aber wenig bemerkenswert.
Leserwertung2 Bewertungen
5.1
5
von 10