Asterix & Obelix XXL

Die europäische Comic-Landschaft wäre ohne sie quasi undenkbar: Asterix, Obelix und die anderen Gallier, die dank eines magischen Zaubertranks, der ihnen übermenschliche Kräfte verleiht, verhindern, dass die Römer ihr Dorf einnehmen. Schon der erste Band Asterix der Gallier war 1961 ein voller Erfolg, dem noch Dutzende weitere folgten. Durch die diversen Verfilmungen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte kamen, wurde der Ruhm noch etwas größer. Zuletzt erschien die sehenswerte Animationsserie Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge. Klar, dass es da an Videospieladaptionen nicht mangelt. Klassiker sind diese aber kaum, die meisten sind in Vergessenheit geraten. Wobei es schon auch erfolgreichere Anläufe gab, darunter Asterix & Obelix XXL, das diverse Nachfolger nach sich zog.

Eine Weltreise voller Kämpfe

In diesem spielt man die beiden titelgebenden Helden, die eine wichtige Mission zu erfüllen haben. So wurde das Dorf ausnahmsweise erfolgreich überfallen, dabei hat Caesar eine Reihe von Galliern entführt. Die Aufgabe der Spielenden ist es, diese wieder zu befreien. Zu diesem Zweck reist das Duo durch die Gegend, macht etwa in Ägypten Halt. Innerhalb jedes dieser großen Level gilt es unzählige von Römern zu verprügeln. Meistens geschieht das in recht überschaubaren Kämpfen, wenn eine Handvoll von Gegnern auftaucht. Es gibt aber auch Passagen in Asterix & Obelix XXL, in denen man mehrere Hundert in kurzer Folge überwinden muss, um weiterzukommen. Dann und wann wird das durch eine Ration des Zaubertranks oder Maschinerie erleichtert. Am Ende des Levels wartet ein großer Kampf, der Boss besteht dann aus einer Apparatur.

Man versuchte dabei durchaus, für ein bisschen Abwechslung zu sorgen. Da sind etwa gelegentliche Pisten, auf denen man runterrutscht, um Kriegerhelme einzusammeln. Vereinzelt gibt es Mini-Rätsel, bei denen auch zwischen Asterix und Obelix gewechselt wird, um zum nächsten Abschnitt zu kommen. Aber auch sonst wird das Erforschen belohnt, wenn etwa versteckte Sammelobjekte gefunden werden können. Wer mag, sammelt zudem Helme, die sich gegen besondere Kampfkombos eintauschen lassen. Dabei handelt es sich um teils mächtige Angriffe, mit denen ganze Horden besiegt werden können. Unbedingt nötig ist das aber nicht, die meisten Abschnitte von Asterix & Obelix XXL stellen auch so keine größere Herausforderung dar. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht wahnsinnig hoch.

Mäßiges Gameplay

Wenn das Spiel dennoch länger dauert, dann liegt das eher an der schlampigen Umsetzung. So ist die Kamera oft eine Katastrophe, was etwa bei den Bosskämpfen oder auch bei den Sprungeinlagen zu Nervenkämpfen führt. Es gibt Probleme bei der Kollisionsabfrage, etwa bei den herumliegenden Objekten. Oft sieht man auch nicht, wohin man denn gehen kann, weil das Spiel das nicht sehr deutlich anzeigt. Zwar kann man auch solche Passagen meistern, zumal man unendlich viele Leben hat. Es artet jedoch mehr in Arbeit aus. Spaß macht Asterix & Obelix XXL so nicht, ans Ziel zu kommen, ist eher Pflichterfüllung als Unterhaltung. Hinzu kommt, dass die Abwechslung gering ist.

Immerhin, man gab sich mit den Settings Mühe. Zwar ist die Optik nicht überragend, weder in der Original-Fassung noch in der Neuauflage, die den passenden Namen Romastered trägt. Die einzelnen Level sind aber ganz stimmungsvoll geworden. Auch die beliebten Charaktere sind gut getroffen, sowohl im Hinblick auf die Designs wie auch die Animationen. An manchen Stellen schimmert auch der Humor durch, der die Vorlage so auszeichnet. Insofern ist das schon ein Grundgerüst, mit dem sich etwas anfangen lässt. Dennoch, wer nicht gerade ein riesiger Fan der Comics ist und alles haben muss, was mit diesen zusammenhängt, kann Asterix & Obelix XXL ignorieren. Das Ergebnis ist einfach nicht gut genug, als dass man das hier unbedingt spielen müsste.