Lost Soul Aside
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Lost Soul Aside

Lost Soul Aside
„Lost Soul Aside“ // Deutschland-Start: 29. August 2025 (PlayStation 5 / PC)

Inhalt / Kritik

Wir starten, wie in Lost Soul Aside direkt in medias res. Die Spieler:innen schlüpfen in die Rolle von Kaser, der als Teil der Widerstandsgruppierung GLIMMER den Kampf gegen die Tyrannei des Imperiums Celestria aufgenommen hat. Während der ersten Mission, die wir für den Widerstand ausführen dürfen, wird aber alles etwas komplizierter als gedacht. Inmitten einer Parade des Imperators, die lediglich gestört werden sollte, greifen die sogenannten Voidrex – interdimensionale Monster – die Stadt an und saugen den Menschen die Seelen aus.

In der Zerstörung findet Kaser das Gefängnis eines Voidrex namens Lord Arena. Der uralte Drache bietet Kaser die Kräfte der beiden zu vereinen, womit Kaser auf einmal über übermenschliche Fähigkeiten verfügt. Zusammen mit Lord Arena nimmt Kaser den Kampf gegen die Voidrex wieder auf, sieht aber, dass einer Schwester Lousia, wie vielen anderen Menschen auch, die Seele gestohlen wurde.

Gemeinsam mit der Anführerin von GLIMMER, Selene, und einigen anderen Mitgliedern des Widerstands, beschließen Kaser und Arena, die verlorenen Seelen zu befreien. Hier beginnt die eigentliche Reise des Protagonisten und führt ihn und seine Mitstreiter in die entferntesten Winkel dieser und anderer Welten.

Hack and Slash oder was?

Wenn man Lost Soul Aside beschreiben möchte, steht das Kampfsystem an vorderster Stelle. Über den Verlauf des Spiels schaltet man vier verschiedene Waffentypen frei, die alle ein eigenes Kombo- und Move-Set haben und hier zeichnet sich das Spiel besonders aus. Man startet mit einem einfachen Schwert, das eine gute Balance zwischen Schaden und Geschwindigkeit bietet. Als Starterwaffe sind auch die Kombos nicht zu kompliziert, wenn man den Gebrauch eines Controllers gewohnt ist. Ziemlich schnell wird klar, dass sich hier an Vorbildern wie Devil May Cry oder sogar den früheren God of War Spielen orientiert.

Allein mit dem Schwert bewaffnet wird auch der erste Abschnitt – Mount Salvation – bestritten. Der Levelaufbau von Mount Salvation lässt jedoch eher ein Boss-Rush Game erwarten, etwa wie Black Myth: Wukong, da einem gleich zu Beginn des Spiels erstmal vier Boss-Fights entgegengeworfen werden, die einem die Steuerung zwar näherbringen, aber durch die Einschränkung der Waffenauswahl für geübtere Spieler:innen schnell etwas repetitiv werden können.

Viele Kombomöglichkeiten

Erst nachdem Mount Salvation von den Voidrax befreit wurde, öffnet sich das Spiel im Sinne des Hack and Slash und man sieht sich größeren Gruppen von Feinden gegenüber, die nun auch mit Hilfe eines Großschwerts bezwungen werden können. Und erst hier entfaltet sich der eigentliche Charme des Kampfsystems. Mit bald vier Waffentypen ausgerüstet, können sich die Spieler:innen eine Menge neuer Kombomöglichkeiten erschließen. Die Waffen lassen sich nämlich jederzeit im Kampf wechseln und lassen so die uneingeschränkte Freiheit zu kombinieren, um den Monstern und dem Imperium zu zeigen, was ne Harke ist.

Neben dem Kampsystem ist das Gameplay noch um Parkour Elemente erweitert, die jedoch den Spielspaß nicht besonders steigern. Die Bewegungen von Kaser – vor allem in der Luft – sind nicht präzise genug steuerbar um ein problemloses Von-Plattform-zu-Plattform-springen zu ermöglichen. So verfügt man zwar über einen Doppelsprung, aber auch der hilft selten diesen frustrierenden Situationen zu entkommen.

Probleme mit dem Spielfluss

Neben kleineren Macken im Gameplay gibt es einige größere Probleme, die Lost Soul Aside plagen. Trotz des schnellen und actiongeladenen Gameplays dauert alles zu lange. Noch bevor Kaser die Kraft von Lord Arena erhält, durchläuft man einen Prolog, der in wenigen Minuten abgehandelt sein könnte, darüber aber weit hinaus geht.

Auch die Vielfalt des Kampfsystems, wird zu lange vorenthalten. Das Großschwert schaltet man ganz simpel gesagt zu spät frei. Und gerade, wenn man denkt, jetzt geht’s richtig los, wird einem eine schwere und langsame Waffe in die Hand gedrückt, die dadurch dem Spielfluss noch weniger hilft. Dazu kommen kleinteilige Skill-Trees, die es den Spieler:innen verwehren, in kurzer Zeit auf die vielen Werkzeuge, die das Spiel enthält, zuzugreifen. Dadurch wird auch die Lust sich weiter auszuprobieren gemindert, denn findet man einmal eine Kombo, die bei den wenig variablen Gegnern funktioniert, könnte der Rest des Spiels damit bestritten werden. Niemand ist darauf angewiesen sich durch die Skill-Trees zu kämpfen, um den Spielstil zu raffinieren.

Trinken muss nicht sein

Ein weiteres Feature das Fragen aufwirft ist das Crafting. Man hat zwar die Möglichkeit verschiedene Tränke herzustellen, aber neben den Heiltränken ist es grundsätzlich überhaupt nicht notwendig, sich dieser Tränke und Consumables zu bedienen, was auch das Craftig überflüssig macht. Ein Störfaktor ist das nicht, man kann das Crafting-System einfach ignorieren. Man fragt sich vielmehr gelegentlich, wieso es überhaupt da ist.

Die Ästhetik von Lost Soul Aside erinnert stark an die neueren Final Fantasy Teile und ist dementsprechend ähnlich atemberaubend – meistens. Die Welten, durch die sich Kaser und Arena bewegen sehen wunderschön aus, sind bis auf die Horden von Monstern und Soldaten, die es zu bekämpfen gilt, aber meist leer, was wiederum der Immersion schadet.

(Zu) ambitioniert

Vor einem endgültigen Urteil sollte man aber nochmal über die Produktionsumstände sprechen. Ursprünglich wurde Lost Soul Aside von einem einzigen Entwickler erdacht und umgesetzt – Yang Bing aus China. Dann kooperierte er mit Sony und hatte für die meiste Zeit der Entwicklung ein Team von etwa 40 Entwickler:innen, die an der Realisierung des Projektes mitarbeiteten. Viele dieser Entweickler:innen waren aber auch Neulinge in der Branche.

Vor diesem Hintergrund werden die schon beschriebenen Probleme des Spiels nachvollziehbar. Diese Probleme machen das Spiel bei weitem nicht unspielbar! Es wirkt alles einfach ein bisschen holprig und unausgereift. Es steckt aber durchaus Potenzial drin. Lost Soul Aside ist also ein ambitioniertes Spiel, das mit seinen Stärken glänzt, aber am Ende des Tages die eigenen Ambitionen nicht ganz erfüllen kann. Wenn man aber darauf aus ist interdimensionalen Monstern und imperialen Soldaten zu vermöbeln, kann sich ein Ausflug in die Welten von Lost Soul Aside durchaus lohnen.

Credits

OT: „Lost Soul Aside“
Land: China
Jahr: 2025
Director: Yang Bing
Producer: Yang Bing
Publisher: Sony
Entwickler: Ultizero Games
Plattformen: PlayStation 5, PC

Bilder

Trailer

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Lost Soul Aside
fazit
Wenn man sich in "Lost Soul Aside" durch Horden von Feinden kämpft, macht das grundsätzlich schon Spaß, auch wegen des ausgefeilten Kampfsystems. Probleme beim Pacing und nicht ausgereifte Mechanismen trüben diesen jedoch zuweilen.
Leserwertung0 Bewertungen
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