Im Namen der Wahrheit - Traue Niemandem TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto Film/Hans-Joachim Pfeiffer

Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem

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„Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem“ // Deutschland-Start: 27. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Was genau mit der 15-jährigen Alexandra Tietze (Lucy Gartner) passiert ist, weiß niemand. Doch auch wenn keine Leiche gefunden wurde und es keine wirklichen Beweise für seine Schuld gibt, wird ihr Lehrer Hajo Rick (Lasse Myhr) wegen Vergewaltigung und Mord verurteilt und muss ins Gefängnis, ohne Aussicht, früher auf Bewährung herauszukommen. Doch war er es auch wirklich? Zumindest die Strafverteidigerin Sophia Dreyer (Petra Schmidt-Schaller) hat daran ihre Zweifel, als sie fünf Jahre später versucht, eine Wiederaufnahme des Falls zu erwirken. Der damals zuständige Staatsanwalt Gero Schmidt (Harald Krassnitzer) und Ermittler Kai Matzen (Karsten Antonio Mielke) sind davon wenig begeistert, können die ehrgeizige Anwältin aber nicht stoppen. Und tatsächlich häufen sich Hinweise, dass damals noch mehr vorgefallen ist …

Auftakt einer neuen Krimireihe

Dass es nicht gerade an Krimis im deutschen Fernsehen mangelt, ist kein Geheimnis. Es gibt praktisch keinen Tag, an dem nicht auf irgendeinem der öffentlich-rechtlichen Sender Verbrechen aufgeklärt werden. Den Löwenanteil machen dabei die Serien und Reihen aus, die meisten werden jahrelang produziert. Nun scheint eine weitere hinzuzukommen, zumindest ist Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem offensichtlich auf ein serielles Erzählen ausgelegt. Dafür spricht nicht nur der erste Teil des Titels, ein typischer Reihentitel. Aber auch inhaltlich scheint man darauf aus zu sein, die Figuren noch weitere Male auftreten zu lassen. Denn Dreyer hat irgendeine düstere Vergangenheit, von der Matzen offensichtlich etwas weiß, die aber nur zum Teil mit dem Publikum geteilt wird. Das legt den Schluss nahe, dass das später wiederaufgegriffen wird.

Ob das jedoch wünschenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. So ist nicht nur der besagte Titel generisch geworden, auch sonst tut man nur wenig dafür, dass einem das hier in Erinnerung bleiben müsste. Das Szenario um einen alten Fall, der noch einmal neu aufgerollt wird, ist Standard. Der Rest der Geschichte ist es auch. Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem folgt dem üblichen Muster, bietet im Ablauf keinerlei Überraschungen. Allenfalls die eine oder andere Irritation ist dabei. So wird bei der anfänglichen Gerichtsverhandlung nie klar, was genau denn eine Verurteilung rechtfertigen würde. Auch an anderen Stellen hinterlässt der Film Fragezeichen, das ergibt zum Teil nicht wahnsinnig viel Sinn – weder im Hinblick auf die Erklärungen noch das Verhalten der Figuren.

Zu viel Seifenoper

Und dann wäre da auch noch der Hang zur Seifenoper, der einen immer mal wieder mit den Augen rollen lässt. War es etwa unbedingt nötig, dass mit Leo Winter (Stefan Rudolf) ein Verdächtiger eingeführt wird, der ausgerechnet dem Kommissar zuvor die Frau ausgespannt hatte? Oder dass die Anwältin selbst etwas mit einer Lehrerin hatte, die eine Konkurrentin des Angeklagten war? Auch bei den Jugendlichen, die später in die Geschichte hineingezogen werden, wird das eher albern. Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem ist schon sehr bemüht, irgendwelche Konflikte einzubauen, ohne sich groß darum zu kümmern, ob das Ganze plausibel ist. Rätselfans dürfen sich auch darüber aufregen, wenn relevante Informationen vorenthalten werden und die Auflösung aus dem Nichts kommt – die hohe Krimikunst ist das nicht.

Das muss einen nicht zwangsläufig ärgern, die Ansprüche in dem Segment sind oft niedriger. Wer aber in einem derart überlaufenen Feld wie dem des TV-Krimis bestehen will, sollte schon etwas mehr zu bieten haben als einen Mix aus generischen und willkürlich konstruierten Elementen. Es ist nicht einmal so, dass die Figuren ein Argument dafür wären, das später fortsetzen zu wollen. Zwar hat man einige bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen gewinnen können. Aber auch die schaffen es nicht, dass einem die Rollen in Erinnerung bleiben – nicht einmal negativ. Insgesamt ist Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem daher nur mäßig. Man kann den Samstagabend besser nutzen, als sich hierfür vor den Fernseher zu setzen.

Credits

OT: „Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Maris Pfeiffer
Drehbuch: Sven Halfar
Musik: Fabian Römer, Matthias Hillebrand-Gonzalez
Kamera: Nathalie Wiedemann
Besetzung: Petra Schmidt-Schaller, Karsten Antonio Mielke, Lasse Myhr, Jana Julia Roth, Julia Jäger, Hubertus Hartmann, Kathrin Angerer, Amy Benkenstein, Stefan Rudolf, Adrian Grünewald, Berit Vander, Kaya Leonie Boch

Bilder

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Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem
fazit
In „Im Namen der Wahrheit: Traue Niemandem“ rollt eine Anwältin einen alten Fall wieder auf, bei dem ein Lehrer seine Schülerin ermordet haben soll. Der Krimi kombiniert ziemlich generische Elemente mit Seifenoper, lässt dabei auch Glaubwürdigkeit vermissen. Trotz einer prominenten Besetzung muss man das nicht gesehen haben.
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