
Wheeler (Seann William Scott) und Danny (Paul Rudd) sind beste Freunde und verdienen ihr Geld mit dem Bewerben des Energy Drinks „Minotaur“. Als die beiden mal wieder unterwegs ist, kommt es jedoch zu einem folgenreichen Zwischenfall, der sie direkt ins Gefängnis bringen könnte. Ihre Anwältin Beth (Elizabeth Banks), die bis vor Kurzem auch Dannys Freundin war, schafft es jedoch, einen Deal für die zwei auszuhandeln. Wenn sie 150 Sozialstunden leisten, dann bleibt ihnen der Knast erspart. Diese Möglichkeit nehmen sie dankend an und landen so bei dem Programm von Gayle Sweeny (Jane Lynch), bei denen Erwachsene sich um Jugendliche mit sozialen Problemen kümmern. Doch sowohl Wheeler, der beim vorlauten Ronnie Shields (Bobb’e J. Thompson) landet, wie auch Danny, dessen Schützling Augie Farks (Christopher Mintz-Plasse) eine Vorliebe für Mittelalter-Rollenspiele hat, haben ihre Probleme mit dieser neuen Rolle …
Doppelt lacht öfter
Er gehört zu den besonders beliebten Kniffen bei Komödien: Man nehme zwei grundverschiedene Figuren und lasse diese aufeinander los, mit dem Ziel einer komischen Reibung. Je unterschiedlicher die Charaktere, umso mehr gibt es zu lachen – so die Annahme. Beispiele dafür gibt es ohne Ende, ob es nun der Klassiker Ein seltsames Paar oder die diversen Buddy Movies sind. Bei Vorbilder?! greift man prinzipiell auch auf diesen Mechanismus zurück. Allerdings dachte man sich dabei wohl auch: Viel hilft viel. Und so gibt es nicht nur vier Drehbuchautoren, darunter Regisseur David Wain, Hauptdarsteller Paul Rudd und Nebendarsteller Ken Marino. Man packte zudem gleich zwei ungleiche Duos zusammen, um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben.
Schon die Konstellation der beiden Freunde sorgt dabei für Reibungen, gerade im späteren Verlauf, wenn beim Film der Komödienkonvention folgend alles zu zerbrechen droht. Tatsächlich weiß man gar nicht so genau, warum die Protagonisten überhaupt befreundet sind. Vor allem aber paart Vorbilder?! Erwachsene und Kinder, die zunächst überhaupt nicht miteinander können. Während der Frauenheld und Partylöwe Wheeler regelmäßig mit dem scharfzüngigen Ronnie aneinandergerät, der jede Situation für eine Beleidigung nutzt, fehlt Danny völlig das Verständnis für das Hobby von Augie. Wobei der Film zunächst auch wenig dafür tut, dieses irgendwie schmackhaft zu machen. Er macht sich vielmehr über diese Art der Realitätsflucht lustig, wenn lauter bescheuerte Leute zusammenkommen – allen voran Ken Jeong als selbsternannter Argotron.
Nette Komödie für zwischendurch
Dass das so nicht bleibt, nicht bleiben darf, ist klar. Auch in der Hinsicht wagt die Komödie nicht, sich von den bewährten Pfaden zu lösen. Soll heißen: Am Ende müssen sich sowohl die Freunde wieder vertragen als auch die jeweiligen Erwachsener-Kind-Duos eine echte Verbindung aufgebaut haben. Das Publikum braucht schließlich etwas fürs Herz. Das ist weder einfallsreich noch mutig. Hinzu kommt, dass Vorbilder?! nicht so wirklich viel Zeit in das Bonding der Figuren investiert. So mancher Sinneswandel kommt da schon sehr plötzlich. Wenn es beispielsweise am Ende heißt, dass Ronnie zu Wheeler aufsieht, ergibt sich das nicht wirklich aus dem, was vorher gezeigt wurde. Etwas besser sieht es bei Danny aus. Bei ihm hat man zumindest das Gefühl, dass ihm etwas an Augie liegt.
Der Humor schwankt auch ein wenig. Während manche Witze wirklich schlecht gealtert sind oder schon damals nicht gut waren – etwa zum Thema Vergewaltigung oder auch ein nächtlicher Nacktausflug –, sind andere tatsächlich lustig. Besonders Thompson und Lynch schaffen es immer wieder, die Szenen an sich zu reißen. Auch das Finale kann sich sehen lassen. Vorbilder?! mag selbst keine Vorbildfunktion haben, dafür ist vieles zu austauschbar oder auch zu oberflächlich. Insgesamt reicht es aber für eine nette Komödie, die man sich zwischendurch anschauen kann, um rund anderthalb Stunden totzuschlagen.
OT: „Role Models“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: David Wain
Drehbuch: David Wain, Paul Rudd, Ken Marino, Timothy Dowling
Musik: Craig Wedren
Kamera: Russ T. Alsobrook
Besetzung: Seann William Scott, Paul Rudd, Christopher Mintz-Plasse, Bobb’e J. Thompson, Jane Lynch, Elizabeth Banks, Ken Jeong
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)








