New York Taxi

Wenn es um Geschwindigkeit geht, macht Isabelle ‘Belle‘ Williams (Queen Latifah) so schnell niemand etwas vor. Nachdem sie dieses Talent bereits als Fahrradkurierin unter Beweis gestellt hat, will sie nun als Taxifahrerin ihr Geld verdienen. Zumindest vorläufig, denn eigentlich wäre sie ja gern Rennfahrerin. Dabei kreuzt sich ihr Weg eines Tages mit dem des Polizisten Andrew ‘Andy‘ Washburn (Jimmy Fallon), der eine Bande von Bankräuberinnen verfolgen will, leider aber gerade seinen Führerschein abgeben musste. Er engagiert sie als Fahrerin, was in einem absoluten Desaster endet. Da plötzlich beide um ihre berufliche Zukunft bangen müssen, beschließen sie, gemeinsam die Verbrecherinnen zu jagen und so hoffentlich Gnade vor Recht zu bekommen …

US-Remake der französischen Actionkomödie

Wenn ein Film in Europa Erfolg hat, muss das in den USA nichts heißen. Nur selten werden Werke vom alten Kontinent im nicht nur kulturell isolationistischen Land der unbegrenzten Möglichkeiten wahrgenommen. Da gute Stoffe aber Seltenheitswert haben, werden dann einfach englischsprachige Remakes solcher ausländischen Hits gedreht. Selbstläufer sind solche Neuverfilmungen zwar nicht. Aber es gibt sie, die Beispiele, dass eine solche Transformation sich lohnen kann. Mein Bester & ich kam zwar nicht annähernd an die Einspielergebnisse von Ziemlich beste Freunde heran, war aber profitabel. Gleiches gilt für New York Taxi, eine Neuauflage der von Luc Besson gestarteten Reihe Taxi, das immerhin knapp das Dreifache des Budgets einspielte. Eigentlich hätte man da Fortsetzungen erwarten können, vergleichbar zum Original, das es auf fünf Teile brachte. Die blieben aber aus.

Vielleicht hing das auch mit den Kritiken zusammen, die wirklich miserabel ausfielen. 9 Prozent positive Rezensionen bei Rotten Tomatoes, viel schlechter geht es kaum. Ob man New York Taxi wirklich so grottig finden muss, darüber lässt sich streiten. Man findet in dem Segment durchaus noch üblere Werke, ohne sich bei der Suche groß anstrengen zu müssen. Das größte Problem bei der Actionkomödie ist, dass sie recht langweilig ist. Da kommt, trotz einer Verfolgung von Gangsterinnen, keine wirkliche Spannung auf. Die Gags waren 2004 schon nicht wirklich frisch, sind in den zwei Jahrzehnten seither nicht unbedingt besser geworden. Gründe zum Einschalten muss man schon finden wollen, von sich aus bieten sich diese eher nicht an.

Action und Humor schwach

Dabei hat man einige größere Namen für die Besetzung gefunden, mit denen man durchaus Werbung machen konnte. Queen Latifah ist für die Rolle der Bleifuß-Taxifahrerin – im Original saß noch ein Mann am Steuer – durchaus passend. Ganz witzig sind zudem die Auftritte von Ann-Margret als dauerbetrunkene Mutter des Polizisten, auch wenn sie leider kurz sind. Enttäuschend ist dafür Jimmy Fallon, der zwar als Comedian bekannt und erfolgreich ist, dessen Schauspielkarriere aber nicht grundlos nie in die Gänge kam. Wobei New York Taxi aber auch keine dankbare Vorlage ist, dafür ist das Drehbuch zu schwach. Der Film hangelt sich von einem Klamauk zum nächsten, ohne dabei jemals wirklich gute Einfälle zu haben.

Leider sind aber auch die Actionszenen nicht berauschend geworden. Das mag zum Teil am Schauplatzwechsel liegen: Raste man im Original noch durch Marseille, steht nun New York City auf dem Programm, wo das mit der Höchstgeschwindigkeit etwas schwieriger ist. Regisseur Tim Story (The Pickup) hat aber auch inszenatorisch seine Mühe, aus dem Szenario wirklich etwas herauszuholen. Ganz so schlimm, wie die Kritiken seinerzeit suggerierten, ist New York Taxi vielleicht nicht. Der Film bleibt aber den Beweis schuldig, warum es unbedingt ein Remake gebraucht hat, zumal vieles dann doch beibehalten wurde. Die französische Vorlage hat es genauso getan.