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© ZDF/Steffan Hill

Ellis: Familienbande

Ellis Staffel 1
„Ellis: Familienbande“ // Deutschland-Start: 17. August 2025 (ZDF) // 29. August 2025 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als DS Jenny Rawler (Jenny Kavanagh) von der Polizeistation Callorwell tot im Wald aufgefunden wird, ist das Rätsel groß. Offensichtlich ist die junge Frau auf eine Glasscherbe gefallen und ist in Folge verblutet. Aber weshalb? Was ist da nur geschehen? DCI Ellis (Sharon D Clarke) und DS Chet Harper (Andrew Gower) gehen der Sache nach. Dabei ermitteln sie im beruflichen Umfeld, soll Rawler doch zuletzt mehrfach anonyme Drohbriefe erhalten haben, von denen aber jede Spur fehlt. Aber auch ihr privates Umfeld wird näher beleuchtet, unter anderem ihr Ehemann Adam Reid (Jonathan Harden) und ihre gute Freundin Naomi McKeith (Stephanie Levi-John). Oder hat eventuell doch Curtis Keogh (Fionn Ó Loingsigh), der Sohn der Drogenbaronin Carla Duffy (Orla Charlton), etwas mit dem Fall zu tun? Schließlich scheint er die Tote gut gekannt zu haben …

Zweiter Teil der britischen Krimireihe

Und weiter geht es mit Ellis. Vergangene Woche startete die britische Krimiserie im ZDF im sonntäglichen Spätprogramm, wo der Sender immer wieder Genretitel aus dem Ausland ausstrahlt. Los ging es dabei mit der Folge Blut und Wasser, bei der das Rätsel um einen 18-Jährigen gelöst werden musste, dessen Leiche im Auto im See gefunden wurde. Darin lernten wir auch die toughe Titelfigur kennen, die in ländliche Gegenden geschickt wird und dort knifflige Fälle knacken muss. Das ist bei Familienbande nicht anders, die zweite von insgesamt drei spielfilmlangen Folgen, welche die erste Staffel umfasst. Die dritte trägt den Titel Am Abgrund und wird eine Woche drauf gezeigt, auf dem gewohnten Sendeplatz.

Den Auftakt muss man dabei nicht zwangsläufig gesehen haben, um hier folgen zu kennen. Im Gegensatz zu anderen Krimireihen, bei denen gerade private Aspekte über mehrere Folgen eine Rolle spielen, teilweise sogar über mehrere Staffeln hinweg, da ist man hier bislang genügsam. So richtig viel wird über die Figuren eh nichts verraten. Hier mal ein Halbsatz, dort eine kleine Info – das war es schon. Dass die Protagonistin eher eine Einzelkämpferin ist, wird in Ellis: Familienbande auch so deutlich. Schon beim letzten Mal fiel sie durch ihre abweisende Art auf, wenn sie Kollegen und Kolleginnen vor den Kopf stößt. Das ist beim zweiten Einsatz nicht anders, was sie etwas anstrengend macht. Zudem bestätigt man hierbei nur die üblichen Genrekonventionen, was einfach nicht sehr spannend ist. Da bräuchte es schon mehr, um die Figur wirklich zu etablieren und von der großen Konkurrenz abzuheben.

Wenig Wagemut und Einfallsreichtum

Überhaupt fällt der Krimi nicht unbedingt durch Wagemut und Einfallsreichtum auf. Geboten wird der übliche Whodunit, bei dem zu Beginn eine Leiche gefunden wird, bevor danach anderthalb Stunden ermittelt werden muss, wer die Tat begangen haben könnte. Auch die Suche im privaten wie beruflichen Umfeld läuft nach dem üblichen Schema ab, da bleibt relativ wenig hängen. Das heißt aber nicht, dass das Ergebnis schlecht ist. Wer Spaß hat an der traditionellen Formel, wird mit Ellis: Familienbande schon bedient. Es gibt eine Reihe falscher Fährten, die unterschiedlichsten Hypothesen und natürlich lauter Leute, die irgendwelche Geheimnisse mit sich herumschleppen und die sich deswegen verdächtig verhalten.

Zwischendurch sieht es so aus, als wollte man mit der Folge auch gesellschaftliche Themen behandeln. Das bleibt aber alles relativ an der Oberfläche, da sollte man nicht viel erwarten. Dafür gibt es wieder eine Menge Drama, wenn die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen ein wenig kaputt sind. Auch bei der Auflösung geht es dann hochdramatisch zu, was man so nicht unbedingt nachvollziehen können muss. Da muss man schon ein wenig großzügiger sein. Insgesamt ist Ellis: Familienbande damit eine solide Angelegenheit, getragen von einem ebensolchen Ensemble. Begeisterungssprünge wird hier wohl niemand machen, aber der Krimi erfüllt seinen Zweck und gibt keinen Anlass zum Ärger – was auf dem Programmplatz keine Selbstverständlichkeit ist.

Credits

OT: „Ellis: Callorwell“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Ryan Tohill
Drehbuch: Jessica Ruston
Musik: James Everett
Kamera: Ray Carlin
Besetzung: Sharon D Clarke, Andrew Gower, Allison Harding, Orla Charlton, Tim Dutton, Jonathan Harden, Stephanie Levi-John, Michael McCloskey-Ooi, Fionn Ó Loingsigh

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Ellis: Familienbande
fazit
In „Ellis: Familienbande“ wird eine Polizistin tot im Wald gefunden, die Spurensuche führt ins private wie berufliche Umfeld. Der Krimi ist ziemlich konventionell, setzt dabei auch auf einen hohen Dramaanteil. Das funktioniert alles, trotz der anstrengenden Protagonistin, reißt aber nicht zu Begeisterungsstürmen hin.
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