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© ZDF/Steffan Hill

Ellis: Blut und Wasser

Ellis Staffel 1
„Ellis: Blut und Wasser“ // Deutschland-Start: 10. August 2025 (ZDF) // 29. August 2025 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als im See ein Auto mit der Leiche des 18-jährigen Rowan Edwards (Daire Scully) gefunden wird. Von seiner Freundin Maggie Bradley (Freya Hannan-Mills), die mit ihm unterwegs war, fehlt derweilen jede Spur. Die ehemalige Parlamentsabgeordnete Louise Edwards (Catherine Walker) traut der lokalen Polizei dabei nicht zu, den Mord an ihrem Sohn allein aufzuklären und macht deshalb Druck. Tatsächlich wird daraufhin DCI Ellis (Sharon D Clarke) aus London in den Norden Englands geschickt, damit sie den Fall übernimmt – sehr zum Missfallen der Kollegen und Kolleginnen. An ihrer Seite ermittelt DS Chet Harper (Andrew Gower), der sie nicht nur bei der Arbeit unterstützen, sondern auch ein Auge auf sie werfen soll. Dabei haben die beiden bald alle Hände voll zu tun, da sie nicht nur den Mord aufklären, sondern auch Maggie finden müssen …

Krimi nach Schema F

Ein erfahrenes Publikum weiß es natürlich: Am späten Sonntagabend sind im ZDF immer Krimiserien aus dem Ausland angesagt. Vor allem britische Produktionen stehen dann hoch im Kurs. So ist gerade erst die aktuelle Staffel von Detective Grace zu Ende gegangen, bei der Folge Deine Liebe ist der Tod ging es um eine Frau, die heimtückische Morde begeht. Aber auch Publikumslieblinge wie Inspektor Barnaby oder The Chelsea Detective werden auf diesem Sendeplatz ausgestrahlt. Nun hat der Sender mit Ellis eine weitere Serie von der Insel für den deutschen Markt lizenziert. Los geht es dabei mit Blut und Wasser, danach stehen die ebenfalls spielfilmlangen Folgen Familienbande und Am Abgrund auf dem Programm. Eine weitere Staffel ist übrigens bereits in Arbeit, für Nachschub ist also erst einmal gesorgt.

Dabei macht der Auftakt schon Lust auf mehr, selbst wenn er dem Genre keine nennenswerten Impulse hinzuzufügen hat. Wie so oft muss mal wieder jemand aus der Großstadt in der Provinz einen Fall aufklären, was zu dem üblichen Kompetenzgerangel führt. Natürlich könnte man ein solches Szenario auch einmal nutzen, um ein positives Beispiel für Kollegialität zu zeigen. Zumindest wäre es ja möglich, dass die verschiedenen Hintergründe genutzt werden, um einander zu ergänzen. Bei Ellis: Blut und Wasser versucht man aber erst gar nicht, sich von dieser 08/15-Konstellation zu emanzipieren. Auch sonst ist die britische Produktion keine, die Wert darauf legen würde, auch mal etwas Eigenes zu erzählen. Statt Kreativität sind Klischees und Konventionen angesagt, weder bei der Geschichte noch den Figuren bleibt viel hängen. Immerhin: Man verzichtete auf persönliche Bezüge der Ermittlerin, sie hat auch keine tragische Vorgeschichte. Zumindest noch nicht.

Ruhig und solide

Aber nur weil ein Krimi nicht sehr einfallsreich ist, bedeutet das nicht, dass er schlecht ist. Tatsächlich ist Ellis: Blut und Wasser sogar recht solide geworden. Wie so viele Genrebeiträge aus Großbritannien ist auch dieser hier ziemlich ruhig. Dann und wann wird es zwar etwas brenzliger. Aber das ist die Ausnahme, insgesamt passiert da nicht sehr viel. Ganz klassisch werden Verdächtige befragt, werden Spuren gesucht und Geheimnisse gelüftet. Die Protagonistin ist dabei keine Überfliegerin, kein Genie. Aber sie erledigt ihre Arbeit sauber und ohne große Aufregung. Wer auf der Suche nach einem ganz traditionellen Whodunit ist, bei dem man sich auf das Wesentliche konzentriert, wird hiermit also fündig.

Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass Zuschauer und Zuschauerinnen, für die ständig etwas passieren muss, hier eher verkehrt sind. Man braucht schon etwas Geduld, um die ganzen anderthalb Stunden am Ball zu bleiben – zumal manche Spuren etwas zu sehr in die Länge gezogen werden, obwohl sie nirgends hinführen. Dafür entschädigen bei Ellis: Blut und Wasser die Bilder. Wie so viele Krimidramen, die in einer ländlichen Gegend spielen, hat auch dieses schöne Landschaftsaufnahmen auf Lager. Dabei wird die Balance aus idyllisch und düster gehalten, das ist hier stärker aus einem Guss als etwa Queenstown Murders – Zum Sterben schön, das oft mehr Imagefilm als Krimi war.

Credits

OT: „Ellis: Hanmore“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Nick Hurran
Drehbuch: Siân Fjiwunmi-Le Berre, Paul Logue
Musik: James Everett
Kamera: Angus Mitchell
Besetzung: Sharon D Clarke, Andrew Gower, Allison Harding, Wayne Foskett, Tom McKay, Barry O’Connor, Chris Reilly, Catherine Walker, Michael Wildman, Brian Markey, Tallulah Evans, Beau Gadsdon, Freya-Hannan Mills

Bilder

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Ellis: Blut und Wasser
fazit
In „Ellis: Blut und Wasser“ muss der Mord an einem Jugendlichen aufgeklärt und eine verschwundene Freundin gefunden werden. Der Auftakt der britischen Krimiserie ist dabei ziemlich ruhig geworden, man lässt sich für alles ziemlich viel Zeit. Das funktioniert gut, die nötige Geduld vorausgesetzt. Man darf aber keine Erwartungen an die Originalität haben, das ist schon ziemlich austauschbar geworden.
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von 10