Die Kinderschwindlerin ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Frank Dicks

Die Kinderschwindlerin

Die Kinderschwindlerin ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Die Kinderschwindlerin“ // Deutschland-Start: 7. August 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

So richtig groß ist die Lust von Nina Maler (Laura Storz) ja nicht, zur Geburtstagsfeier ihrer Schwester Ariane Küppers (Jasmin Schwiers) zu gehen. Schließlich haben sich die beiden ziemlich entfremdet, seitdem Ariane eine Familie gegründet hat, viel Kontakt haben sie nicht mehr. Als Nina dort mitansehen muss, wie ihr Freund Sammy Riza (Ekrem Bora) einen guten Draht zu den Kindern hat, und ihr klar wird, dass er wohl eines Tages auch welche will, führt dies zu einer Trennung. Denn für sie stand immer fest, dass sie selbst keine will. Umso größer ist der Ärger, als sie eine Traumwohnung findet, für die sie aber Kinder bräuchte, da der Vermieter offensichtlich Familien helfen will. Es hilft nichts, Nina muss Ninas Kinder Frieda (Holle Kirck) und Theo (Henrick Blossey) dazu bringen, sich als ihre eigenen auszugeben – was bald zu jeder Menge Chaos führt …

Familienkomödie um Entfremdung und Annäherung

Aktuell nutzt das ZDF den Donnerstag zur besten Sendezeit, um ein nicht in Urlaub gefahrenes Publikum mit diversen Komödien den Alltag etwas zu erheitern. Los ging es mit Andere Eltern: Die 1. Klasse, einer späten Fortsetzung der gleichnamigen Serie, bei der Eltern als Lehrkräfte einspringen. Ein ganz großes Ding wiederum handelte unter anderem von einer Kleinstadt, die mit IT-Kräften aus Indien auf sich aufmerksam machen will, einer Erpressung sowie einer Familie in der Krise. Viel Stoff also. Ganz so ambitioniert ist man bei Die Kinderschwindlerin nicht. Tatsächlich ist diese Komödie die inhaltlich simpelste der drei, wenn es um die diversen Probleme und Problemchen einer Familie geht. Und natürlich die Frage, wie die zerstrittenen Mitglieder wieder zusammenfinden.

Dabei braucht es eine Weile, bis der Film bei der eigentlichen Geschichte angekommen ist. So ist der Einstieg dazu gedacht, die diversen Figuren und ihre jeweiligen Beziehungen vorzustellen. Relevant ist dabei vor allem das schwierige Verhältnis der beiden Schwestern, was auch mit Ninas Abneigung gegenüber Kindern zu tun hat. Ihr Freund Sammy ist dabei recht unwichtig. Tatsächlich hätte man ihn problemlos aus dem Film streichen können, ohne dass dies viel geändert hätte. Auch sonst ist in Die Kinderschwindlerin einiges nicht so ausgearbeitet, wie es wünschenswert gewesen wäre. Dass die beiden Schwestern sich durch die Familiengründung auseinandergelebt haben, wird zwar erwähnt, aber kaum vertieft. Dabei ist das der interessanteste Aspekt des Films: Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Menschen, wenn einer eine Familie gegründet hat und der andere selbst keine hat oder will?

Dünne 08/15-Fließbandware

Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Ganzen findet aber nicht statt. Überhaupt ist der Film ein inhaltliches Leichtgewicht. Größere Ambitionen gibt es da keine, wenn Die Kinderschwindlerin stur sämtliche Erwartungen erfüllt. Natürlich wird das Lügenkonstrukt zum Ende zusammenkrachen, wie bei jeder Komödie, die auf einer Lüge basiert. Und natürlich muss Nina einen Läuterungsprozess durchmachen, da es völlig undenkbar bis inakzeptabel ist, dass ein Mensch nichts mit Kindern anfangen kann. Da wird dann ein Klischee nach dem anderen bestätigt. Es ist nicht einmal so, dass man sich bei der Figurenzeichnung oder den Witzen Mühe gegeben hätte. Da ist nichts und niemand dabei, woran man sich im Anschluss erinnern müsste.

Natürlich dürfen Filme auch leichte Unterhaltung bieten, um etwa nach einem harten Tag einfach abschalten zu können. Sie sollten aber zumindest irgendetwas haben, wofür sich das Einschalten auch lohnt. Hier ist aber über weite Strecken nur Langeweile angesagt, sofern man sich nicht gerade ärgert – über die extrem unsympathische Protagonistin beispielsweise. Die Kinderschwindlerin ist natürlich gut gemeint. Und irgendwie ist es ja auch nett, wenn inmitten der Flut an Wiederholungen ein neuer Titel ausgestrahlt wird. Das allein ist aber nicht genug: Wenn das Ergebnis so öde ist wie hier, kann man den Sommerabend problemlos anderweitig verplanen, ohne dabei viel zu verpassen. Mehr als 08/15-Fließbandware ist das nicht.

Credits

OT: „Die Kinderschwindlerin“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Tini Tüllmann
Drehbuch: Daniel Scotti-Rosin
Musik: Helmut Zerlett
Kamera: Claire Jahn
Besetzung: Laura Storz, Ekrem Bora, Jasmin Schwiers, Holle Kirck, Henrick Blossey, Tristan Seith, Doris Kunstmann

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Die Kinderschwindlerin
fazit
In „Die Kinderschwindlerin“ gibt eine kinderhassende Frau die Kinder ihrer Schwester als ihre eigenen aus, um an ihre Traumwohnung zu kommen. Die Protagonistin ist unsympathisch, die anderen Figuren nichtssagend. Auch sonst enttäuscht die Komödie mit einer klischeehaften Geschichte und langweiligen Gags.
Leserwertung7 Bewertungen
3.4
4
von 10