Der Staatsanwalt: Um jeden Preis

Eigentlich hat Gynäkologin Dr. Lara Siegel (Dorothee Föllmer) anderen immer geholfen. Und doch muss sie jemand so sehr gehasst haben, dass er oder sie die Ärztin umgebracht hat. Nur wer? Und aus welchem Grund? Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) sowie das Polizeiduo Christian Schubert (Simon Eckert) und Kerstin Klar (Fiona Coors) übernehmen den Fall und suchen nach Anhaltspunkten. Eine Spur führt zu ihrem Ex-Mann Mark Telschik (Andreas Nickl), dessen Frau Stefanie (Katrin Bühring) Patientin bei der Toten waren. Oder könnte das Paar Sonja (Regula Grauwiller) und Konstantin Renner (Jan Messutat), auch sie waren bei der Ärztin, etwas mit der Geschichte zu tun haben?

Unglaubwürdig, aber wendungsreich

Weiter geht es mit den Wiederholungen von der beliebten Krimiserie Der Staatsanwalt, die Anfang des Jahres nach 20 Staffeln abgesetzt wurde. Nachdem vor Kurzem noch Null Toleranz von Staffel 15 ausgestrahlt wurde, eine der seltenen spielfilmlangen Folgen  der ZDF-Produktion, arbeitet sich der Sender jetzt an der 14. Staffel ab. Da war erst Ein zweites Leben, eine wendungsreiche Episode um eine entführte Frau und deren ermordete Fahrerin. Mit Um jeden Preis, einer weiteren Folge dieser besagten Staffel, geht es jetzt weiter. Und auch dieses Mal darf sich das Publikum auf einige Rätsel freuen, wenn es an der Seite des Trios herausfinden muss, wer denn die Ärztin getötet hat und was das Motiv gewesen ist.

Es handelt sich also um einen klassischen Whodunit, bei dem mehrere Menschen in Frage kommen, ein Verbrechen begangen zu haben. Die Auswahl ist dabei überschaubar, die einstündigen Episoden haben nun einmal nicht den Raum, um wirklich komplexe Konstellationen zu entwerfen. Dafür ist die Geschichte von Der Staatsanwalt: Um jeden Preis wendungsreich. Man fand hier tatsächlich trotz des geringeren Umfangs unterschiedlichste Erklärungsmöglichkeiten. An die Glaubwürdigkeit sollte man dabei aber nicht zu große Erwartungen haben. Zum Teil ist das schon ziemlich weit hergeholt. Das gilt auch für das perfide Ende, bei dem sich tatsächlich mal menschliche Abgründe auftun, anstatt wie so viele Krimis irgendwelche Verbrechen im Affekt anzubieten.

Emotional und moralisch fordernd

Wobei die Folge auch durch ihre emotionalen Aspekte in Erinnerung bleibt, wenn wir von einigen doch sehr traurigen Schicksalen erfahren. Eng damit verbunden sind moralische Fragen, die tatsächlich schwierig zu beantworten sind und sich um die Themen Kinderkriegen und Abtreibung drehen. Hier lässt es sich im Anschluss also ausgiebig diskutieren, wobei Der Staatsanwalt: Um jeden Preis tatsächlich keine Antwort als richtig vorgibt – eine Seltenheit bei einer Produktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Wer also darüber hinwegsehen kann, dass da einiges an den Haaren herbeigezogen ist, findet mit der Folge eine der besseren der Serie. Nächste Woche steht die Episode Abrechnung in Blut auf dem Programm.