© Amazon Prime Video / Universal Pictures

Krieg der Welten (2025)

„Krieg der Welten“ // Deutschland-Start: 30. Juli 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Will Radford (Ice Cube) ist es gewohnt, immer ein Auge auf andere Menschen zu haben. Das tut er beruflich, ist er doch beim Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten angestellt. Aber auch privat ist er bestens vernetzt, jemand muss ja auf seine beiden Kinder Dave (Henry Hunter Hall) und Faith (Iman Benson) aufpassen. Dabei hat er bald ganz andere Sorgen. Denn da taucht ein anonymer Hacker auf, der sich den Namen Disruptor gegeben hat und droht, geheime Dokumente zu veröffentlichen. Vor allem aber ist eine drohende Invasion von Außerirdischen, die unmittelbar bevorsteht …

Der Sci-Fi-Klassiker als Desktop-Thriller

Neben Die Zeitmaschine und Der Unsichtbare ist Der Krieg der Welten sicherlich das bekannteste Werk von H. G. Wells. Wobei die Geschichte um eine bevorstehende Alieninvasion gerade auch als Adaption ein großes Publikum fand. Legendär war das Hörspiel von 1938, das per Radio übertragen wurde und bei manchen den Eindruck hinterließ, dass es sich um eine tatsächliche Reportage handelte, reale Aliens inklusive. Später folgten Verfilmungen wie Kampf der Welten (1953) und Krieg der Welten (2005) von Steven Spielberg. Einige dieser Adaptionen sind sehenswert, andere eher weniger. Und manche gar nicht. Zu diesen zählt Krieg der Welten, das Amazon Prime Video ins Programm aufgenommen hat und seither Anlass für Erstaunen ist, Ärger und Gelächter.

Dabei ist die zugrundeliegende Idee schon bemerkenswert. Da 2020 die Möglichkeiten des Filmdrehs bekanntermaßen überschaubar waren, die Corona-Pandemie wütete seinerzeit noch, machte man das hier alles anders. Anstatt durch die Gegend zu fahren, auf der Flucht vor den Aliens, machte man aus der klassischen Geschichte einen Desktop-Thriller. Solche wurden eine Zeitlang eifrig produziert, sei es Host oder Searching. Bei solchen sieht man immer nur Bildschirme, sei es von Laptops, Handys oder auch Kameras. Das hat diverse Vorteile. Zum einen spart man eine Menge Geld, wenn man nicht viel mehr sieht als Leute, die in ein Gerät starren. Man konnte zudem Filme drehen, ohne die Schauspieler und Schauspielerinnen zusammenzubringen. Beides ist dann auch in Krieg der Welten der Fall. Meistens sehen wir Hauptdarsteller Ice Cube, manchmal auch die anderen.

Dilettantisch auf allen Ebenen

Das ist insofern interessant, da es eben das besagte Hörspiel gab, welches bewies, dass man die Szenen gar nicht unbedingt zeigen muss, um Spannung zu erzeugen. Im Fall von Krieg der Welten erweist sich die Optik dann aber doch eher als Gimmick. Als ein ziemlich billig aussehendes Gimmick, das zu keiner Zeit Stimmung aufkommen lässt. Dabei wird schon hektisch von Bildschirm zu Bildschirm gesprungen, um Dynamik zu erzeugen und so den Eindruck zu erwecken, dass wirklich ganz viel los ist da draußen. Aber das Ergebnis ist dann doch eher willkürlich. An vielen Stellen ist es inhaltlich gar nicht gerechtfertigt, dass es diese Aufnahmen gibt. Es ist ja nicht einmal immer klar, wie es diese überhaupt geben kann in einer Welt, in der auf einmal vieles nicht mehr funktioniert. Aber nachdenken sollte man über das alles wohl nicht.

Dabei ist es nicht allein das schwache Drehbuch, welches dem Film zu schaffen macht. Die schauspielerische Darstellung lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Klar, bei der Vorlage darf man keine Wunderwerke erwarten. Und es ist auch nicht so, als wäre Ice Cube der begnadeste Schauspieler, der je über die Erde wandelte, weshalb man da von vornherein keine größeren Erwartungen haben sollte. Das, was er hier abliefert, ist aber so erbärmlich, dass selbst die dramatischen Szenen keine Wirkung zeigen. Tatsächlich würde Krieg der Welten eher als Komödie durchgehen, wenngleich eine der unfreiwilligen Sorte. Positiv anzumerken ist allenfalls die Kürze: Mit nicht einmal anderthalb Stunden Länge ist der Schrecken schnell vorbei. Wer mal wieder ungläubig staunen will, was filmisch alles – nicht – möglich ist, schaltet hier mal rein, und sei es nur, um die besonders dreisten Amazon-Verweise zu sehen. Angesichts der packenden Vorlage ist das Ergebnis dennoch erschreckend dilettantisch.

Credits

OT: „War of the Worlds“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Rich Lee
Drehbuch: Kenneth A. Golde, Marc Hyman
Vorlage: H. G. Wells
Musik: Jon Natchez
Kamera: Christopher Probst
Besetzung: Ice Cube, Eva Longoria, Clark Gregg, Iman Benson, Henry Hunter Hall, Devon Bostick, Michael O’Neill, Andrea Savage

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Krieg der Welten (2025)
fazit
„Krieg der Welten“ nimmt den bekannten Science-Fiction-Klassiker und versucht, diesen als Desktop-Thriller umzusetzen. Als Idee ist das interessant, als Film kaum. Das grauenvolle Drehbuch, die billige Optik und die schlechte darstellerische Leistung lassen bereits die Ahnung von Spannung im Keim ersticken.
Leserwertung43 Bewertungen
4.2
2
von 10