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© ZDF/Holly Fink/Hardy Spitz

Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze

„Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2014 (ZDF)

Inhalt / Kritik

In seiner Verzweiflung sah Gottfried Richter (Roeland Wiesnekker) keine andere Möglichkeit, als sich vor einen fahrenden Lkw zu werfen. Er überlebt den Selbstmordversuch zwar schwerverletzt, liegt nun aber im Koma. Dabei stellt sich schnell heraus, dass das viele Blut, das er an seinem Körper hat, gar nicht von ihm stammt. Aber von wem dann? Kommissar Thorsten Krüger (Christian Redl) geht dieser Frage nach und ermittelt im familiären Umfeld des Mannes. Tatsächlich erhärtet sich der Verdacht, dass Richter einen Mord begangen hat und der Selbstmordversuch die Folge dessen ist. Aber noch immer steht nicht fest, wer das Opfer gewesen sein könnte und was den Tatverdächtigen zu seiner Tat getrieben haben könnte …

Die Suche nach dem Opfer

Der Spreewaldkrimi gehört sicher nicht zu den produktivsten Krimireihen im deutschen Fernsehen. Anfangs dauerte es mehrere Jahre, bis ein neuer Teil erscheint. Inzwischen ist man bei einem jährlichen Erscheinungsrhythmus angekommen, zuletzt wurde Böses muss mit Bösem enden ausgestrahlt, eine gewöhnungsbedürftige zeitwandelnde Beschäftigung mit dem Bösen, philosophische Überlegungen inklusive. Während Fans sich jetzt also noch gedulden müssen, bis es wieder Nachschub gibt, bleiben immer noch die Wiederholungen alter Teile. Jetzt steht mal wieder Mörderische Hitze auf dem Programm, der ursprünglich 2014 ausgestrahlte sechste Teil der ZDF-Reihe.

Dieser ist zwar nicht ganz so experimentell wie der oben genannte neueste Beitrag. Ganz alltäglich ist die Geschichte aber auch nicht. So werden die meisten das Krimigenre mit dem klassischen Whodunit-Format in Verbindung bringen. Bei diesem wird zu Beginn ein Verbrechen entdeckt, oft ein Mord, anschließend wird nach dem Täter bzw. der Täterin gesucht. Bei Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze weiß man hingegen, wer der Schuldige ist: der vor den Lkw gelaufene Paketlieferer Richter. Die Polizei muss vielmehr herausfinden, wer denn das Opfer ist und weshalb Richter dieses getötet hat. Das ist schon eine ungewöhnliche Abwandlung des Genreeinerleis. So müssen hier zwar trotz allem Antworten gesucht werden, es gibt ganz reguläre Spurensuchen und Befragungen. Es sind nur eben andere.

Mehr Drama als Krimi

Wobei man allgemein nicht zu viel von dem Krimipart erwarten sollte. Zum einen sind die Ermittlungen nicht wirklich spannend und ertragreich. Auf die Lösung kommt die Polizei, indem – Vorsicht kleiner Spoiler – der Tatverdächtige aus dem Koma erwacht und die Geschichte erzählt. Da braucht es nicht sonderlich viel kriminologisches Gespür, um auf die Lösung zu kommen. Wenn überhaupt ist Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze als Drama einen Blick wert. Im Mittelpunkt steht Richter und dessen Lebensgeschichte, welche hoffnungsvoll begann, später aber aus verschiedenen Gründen völlig danebenging. Der Film spricht dabei am Rande gesellschaftliche Themen an, ist primär aber an der persönlichen Komponente interessiert.

Das funktioniert teilweise gut, weil Hauptdarsteller Roeland Wiesnekker sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellt. Nur, so richtig interessant ist die Figur dann doch nicht: Er wird eigentlich nur durch andere und das, was ihm geschieht, definiert, nicht durch eine eigene Persönlichkeit. Auch das Schicksal ist jetzt nicht so aussagekräftig, dass man deswegen unbedingt einschalten und anderthalb Stunden zuschauen müsste. Vereinzelte emotionale Momente und die besagte ungewöhnliche Erzählstruktur tragen zwar dazu bei, dass Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze ein solider Fernsehfilm ist und besser als so manch anderer Teil der Reihe. Unbedingt gesehen haben muss man das aber nicht, zumal der Film unentschlossen zwischen den Genres steckt und am Ende beiden nicht ganz gerecht wird.

Credits

OT: „Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze“
Land: Deutschland
Jahr: 2014
Regie: Kai Wessel
Drehbuch: Thomas Kirchner
Musik: Ralf Wienrich
Kamera: Holly Fink
Besetzung: Christian Redl, Thorsten Merten, Roeland Wiesnekker, Christina Große, Cornelia Schmaus, Hans-Uwe Bauer, Godehard Giese, Claudia Geisler

Bilder

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Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze
fazit
„Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze“ ist ein ungewöhnlicher Genrebeitrag, wenn der Täter früh feststeht, nicht aber, wer sein Opfer und was sein Motiv sind. Als Krimi ist das eher weniger interessant, der Film überzeugt wenn dann als Drama. Wobei auch in der Hinsicht mehr möglich gewesen wäre.
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