Sleeping Beauty

Sleeping Beauty

(„Sleeping Beauty“ directed by Julia Leigh, 2011)

Die junge Studentin Lucy (Emily Browning) ist sich für nichts zu schade, um ihr Studium zu finanzieren. Neben einer Stelle in einem Bistro, einem Minijob in einem Büro und als Medikamententesterin verdient sie das meiste Geld im Schlaf. Durch eine Zeitungsanzeige ist Sie auf eine merkwürdige Agentur für Edelprostituierte gestoßen, zu deren Kundschaft reiche, aber sehr alte Herren gehören. Da diese Herren jedoch einen Ruf zu verlieren haben, verabreicht man den Mädchen kontrolliert und mit deren Einverständnis Schlafmittel. Über die Dauer der Wirkzeit dürfen die alten Herren sich an den jungen Frauen nach belieben vergehen, diese jedoch nicht verletzen oder penetrieren.

Was sich in der Beschreibung nach Perversion und Gräuel anhört, ist in der Tat schwer anzusehen und ebenso schwer ist es sich bis zum Ende auf die geringe Handlung zu konzentrieren. Weder die unästhetischen alten Körper, welche sich mit Lucys jungem, makellosen Fleisch vergnügen, noch die aufgesetzt wirkenden Dialoge erlauben dem Betrachter Genuss oder Freude.

Die nachhaltigen Szenenbilder brennen sich durch sehr langsame Blenden ins Auge des Zuschauers ein, bei jedem einzigen, zähen Mal. Statt zu gefallen, wirft dieses stilistische Mittel eher Fragen auf und gibt Zeit über die Sinnhaftigkeit oder viel mehr die Sinnlosigkeit des Films zu philosophieren. Selbst als man durch das Finale aus seinem Halbschlaf aufgerüttelt und deutlich wird, dass Lucy ihre Situation zu begreifen scheint, endet der Film ohne irgendeinen Versuch der Auflösung. Die große Frage am Ende: Handelt es sich bei Sleeping Beauty um einen Kunstfilm, ein nicht abschließend produziertes Drama oder einfach um einen Softporno für halbherzige Spanner?

Sleeping Beauty erscheint am 9. März auf Blu Ray und DVD



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Leider kann ich dem Film außer einer hübschen Hauptdarstellerin nichts Positives abgewinnen. Noch dazu habe ich es selten erlebt, dass ein Abspann vollkommen ohne musikalische Untermalung auskommt, aber ein Ende mit nur einem hörbaren Ton ist wirklich neuartig und grandios.
2
von 10