Das stille Leuchten
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Das stille Leuchten

Das stille Leuchten DVD
„Das stille Leuchten“ // Deutschland-Start: 27. September 2018 (Kino) // 31. Mai 2019 (DVD)

Mathematik, Geographie, Geschichte, Physik – das mögen zwar alles interessante Fächer in den Schulen weltweit sein, eine immer größer werdende Gruppierung von Verhaltensforschern und Lehrern ist sich aber sicher: Da fehlt etwas. Die Rede ist von ergänzenden Inhalten wie beispielsweise Selbstdisziplin, Achtsamkeit oder reflexives Verhalten, die bis jetzt nur marginal Einzug in den Schulen gefunden haben. Dies wird sich aber wahrscheinlich in Zukunft ändern, wie das neueste Werk von Anja Krug-Metzinger Das stille Leuchten – Die Wiedereroberung der Gegenwart aufzeigt.

Meditation in der Schule?
Unsere gegenwärtige Zeit mag keine einfache sein. Werbung ist überall und ohne mediale Umwelten läuft heutzutage fast gar nichts mehr. Basierend auf Studien, die von bis zu zehn Stunden Medienkonsum am Tag ausgehen, stellt sich dann zwangsläufig aber doch die Frage: Kann das, insbesondere für Kinder, noch gesund sein? Sicherlich nicht meinen Psychologen, Therapeuten und Pädagogen, die in Das stille Leuchten zu Wort kommen. Einige Schulen in Europa setzen deshalb seit geraumer Zeit auf neue Konzepte, um dieser alltäglichen Reizüberflutung entgegen zu wirken. In Krug-Metzingers neuestem Werk wird genau dies gezeigt. Es geht dabei um zentrale Themen wie Meditation, gewaltfreie Kommunikation und der respektvolle Umgang mit anderen Mitschülern, die immer häufiger in Schulen aufgegriffen werden. Seminare über Entspannung, Selbstkontrolle und reflexives Nachdenken über sich und andere könnten also schon bald – sofern der politische Wille da ist – standardmäßige Bestandteile des schulischen Alltags sein.

Pädagogische Inhalte neu gedacht
Solche Programme mögen zwar keine universelle Lösung für alle Probleme sein – Stichwort ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Allerdings hinterlässt  Das stille Leuchten den Eindruck, dass beispielsweise Achtsamkeitsmeditation, ein Verständnis für Empathie und Toleranz und der Kontakt Mensch zu Mensch als auch Mensch zu Natur, als entwicklungspsychologisches Element unterschätzt wird. Krug-Metzinger findet in dieser Hinsicht schöne Bilder und eindrucksvolle Naturaufnahmen, welche schon fast an eine Art „Back to nature“-Mentalität erinnern. Ohne dabei zu romantisiert zu wirken, stellt sich Das stille Leuchten aber als durchgehend ernsthafte Dokumentation heraus, die besonders bei Eltern Anklang finden sollte und im besten Fall den Kontakt zwischen Familie und Schule neu belebt.

Die Schule von Morgen
In Rückblick auf die letzten Jahrzehnte stellt man fest, dass die Herausforderungen in der Erziehung und die Anforderungen in der Schule von heute immer weiter zunehmen. Zu Recht stellt Mark Milton, Gründer des Projekts Education 4 peace, daher an einer Stelle im Film die Frage: „Welche Art der Erziehung möchten wir für die zukünftigen Generationen?“. Das stille Leuchten verfällt aber keineswegs in stumpfe Kritik am heutigen Schulsystem sondern fokussiert sich im Wesentlichen darauf, was in den Schulen fehlt und neu integriert werden sollte. Die im Film gezeigten Schulen gehen dabei mit gutem Beispiel voraus und liefern konkrete Vorschläge, welche den Kindern weltweit helfen könnten, die eigenen Ängste zu kanalisieren und eine Resilienz gegenüber sozialen und biologischen Lebenskrisen aufzubauen. Die Essenz von Das stille Leuchten ist also der Appell an eine bessere Vorbereitung auf das Leben im kindlichen Alter, was letztlich erneut an die Worte von Francois RabelaisKinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.“ erinnert.



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An vielen Orten in Europa entsteht im Moment eine neue Bewusstseinskultur. „Das stille Leuchten - Die Wiedereroberung der Gegenwart“ greift diese neue Strömung auf und setzt sich dabei, losgelöst von den herkömmlichen Unterrichtsfächern, mit neuen Lehrinhalten in Schulen auseinander. Zentrale Themen sind dabei Meditationstechniken, die mittlerweile in vereinzelten Schulen schon Einzug gefunden haben und den Kindern von morgen eine bessere Zukunft ermöglichen sollen.