Zero Gravity – Antrieb Überleben Oliver Armknecht Sonntag, 23. März 2014 Drama, Science Fiction, Thriller 6 Kommentare („Astronaut: The Last Push“ directed by Eric Hayden, 2012) Whale Watching einmal anders. Seitdem Forscher per Sonden walähnliche Lebewesen unter der vereisten Oberfläche des Jupitermonds Europa entdeckt haben, träumten sie davon, diese einmal aus nächster Nähe zu sehen. Und genau das will Walter Moffitt (Lance Henriksen) ermöglichen. Zuviel Bürokratie, unnötige Dopplungen: Nein, eine Erforschung durch die NASA geht dem milliardenschweren Unternehmer einfach nicht schnell genug. Also finanziert er selbst eine Expedition und lässt dafür eigens ein neuartiges Raumschiff bauen. 15 Jahre sollen die beiden Astronauten Michael Forrest (Khary Payton) und Nathan Miller (James Madio) mit der „One Life“ insgesamt unterwegs sein und als Augenzeugen vom fernen Mond berichten. Um die jahrelange Reise etwas erträglicher zu machen, werden die beiden in einen Tiefschlaf versetzt. Erst kurz vor der Landung, so der Plan, sollen sie aus ihm erwachen. Doch der Plan geht schief, gleich zu Beginn wird „One Life“ durch einen Meteoriten beschädigt und Nathan stirbt. Michael muss nun nicht nur einen Weg finden, das Raumschiff zu reparieren, sondern auch einen Strategie entwickeln, jahrelang in einem Raum eingesperrt zu sein, ohne dabei durchzudrehen. Denn die einzige Ablenkung, die er bekommt, sind die gelegentlichen Videonachrichten von Bob Jansen (Brian Baumgartner), ein Gedichtband und ein Ping-Pong-Ball. Wann immer ein Film in die Kinos kommt und zum unerwarteten Blockbuster wird, kann man sicher sein, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Nachahmer und Trittbrettfahrer auf den Markt drängen. Insofern liegt der Verdacht nahe, dass ein Werk namens Zero Gravity der billige, fast schon dreiste Versuch ist, vom Erfolg von Gravity zu profitieren. Doch damit würde man dem Science-Fiction-Film unrecht tun. Nicht nur, dass er schon vor dem letztjährigen Kassenschlager gedreht wurde und im Original ganz anders heißt (Astronaut: The Last Push). Er ist auch noch richtig gut. Klar, das Budget ist sehr gering, was gerade am Anfang etwas störend ins Gewicht fällt. Erst später wird auch ein bisschen was fürs Auge geboten, doch selbst dann zählt die Optik nicht zu den Stärken von Zero Gravity. Aber das fällt einem im weiteren Verlauf kaum noch auf, da man viel zu sehr damit beschäftigt ist, bei Michaels Abenteuer mitzufiebern. Auch wenn sich fast der gesamte Film in diesem einen Raum abspielt, bleibt die Spannung auf einem konstant hohen Niveau. Dabei ist das Langfilmdebüt von Regisseur und Drehbuchautor Eric Hayden zu gleichen Teilen Thriller (Wird er es schaffen?) und menschliches Drama (Wie geht man mit jahrelanger Isolation um?). Wenn Michael später immer wieder Halluzinationen und Alpträume hat, wird sogar an der Horrortür gekratzt. Geöffnet wird diese jedoch nie, wenn es um Monster geht, dann nur um die in Michaels Kopf. Damit reiht sich Zero Gravity in die Reihe Science-Fiction-Filme ein, die in der letzten Zeit weniger die ausgefeilte, neuartige Technik in den Vordergrund stellen, sondern den Menschen. Tatsächlich könnte man den Streifen als eine Mischung aus Gravity und Europa Report bezeichnen; eine Kombination aus dem klaustrophobischen Überlebenskampf des ersten mit dem euphorischen Entdeckerdrang des zweiten, die glücklicherweise ähnlich gelungen ist wie die beiden Kollegen. Wer damit leben kann, dass hier letztendlich kaum etwas zu „sehen“ ist, dem sei der kleine, feine Genrevertreter also auf jeden Fall empfohlen. Dass Zero Gravity und Europa Report das gleiche Ziel haben, der Jupitermond Europa, ist übrigens kein Zufall: Es wird auch in Wirklichkeit vermutet, dass unterhalb der Eiskruste ein Ozean wartet, der deutlich größer ist als die unserer Erde. Und wo Wasser ist, da könnte doch auch Leben sein. Hinweise darauf wurden bislang keine gefunden und so richtig lebensfreundlich sind die Bedingungen auf dem eisigen Mond auch nicht. Doch schon das Potenzial genügt, um auf der ganzen Welt die Fantasie zu beflügeln und uns auf eine Antwort hoffen lassen: Sind wir alleine im Weltall? Zero Gravity – Antrieb Überleben erscheint am 28. März auf DVD und Blu-ray (Anzeige) 3.7 / 5 ( 6 votes ) Zero Gravity – Antrieb ÜberlebenAuch wenn Titel und die bescheidene Ausstattung darauf schließen lassen, Zero Gravity – Antrieb Überleben ist kein billiger Trittbrettfahrer von Gravity. Thriller und Drama in einem, erzählt der Science-Fiction-Film die packende Geschichte eines Mannes, der jahrelang allein in einem Raumschiff verbringen muss.7von 10 6 Responses neumond Samstag, 19. April 2014 „… noch richtig gut“. Weiß ehrlich gesagt nicht, von welchem Film der Rezensent da spricht. Meine Güte! Es ist doch wohl kaum zu übersehen, dass das Drehbuch über ein paar Grundeinfälle nicht hinauskommt. Expedition nach Europa, auf dem Weg dorthin Unfall mit Todesfolge, Abbruch der Mission. Und? Das ist sozusagen das Problem: Nichts und! Es gibt einfach nichts. Nichts, was der Erwähnung wert wäre. Zwei Drittel der Zeit dümpelt der Film vor sich hin, weil dem Drehbuch und der Regie (beide Eric Hayden) einfach nichts einfallen wollen, um die Mission auch nur irgendwie interessant zu machen. Antworten Oliver Armknecht Montag, 21. April 2014 Schade, dass dir der Film nicht gefallen hat. Ich fand ihn sehr interessant, weil es eben darum geht, wie ein Mensch mit jahrelanger Isolation umgeht. Was für einen Einfluss es auf ihn hat, wenn er auf winzigem Raum eingesperrt ist und es keine Ablenkung gibt. Dass während der Mission nichts passiert, war also Konzept und nicht das Ergebnis von Einfallslosigkeit. Und das macht Zero Gravity für mich zu einem deutlich spannenderen Film als die meisten Sci-Fi-Blockbuster, die so ins Kino kommen. Antworten neumond Sonntag, 8. Juni 2014 „Dass während der Mission nichts passiert, war also Konzept und nicht das Ergebnis von Einfallslosigkeit.“ Das ist sehr höflich ausgedrückt. Man könnte das auch böse formulieren: Mir fällt nichts ein, also mache ich einen Film, bei dem die Einfallslosigkeit zum Konzept wird. Zugeben würde ich allerdings, dass der Film optisch gar nicht mal schlecht ist. Aber altmodisch statisch natürlich (mangels Budget). Nichts für ungut, aber ich fürchte, bei diesem Film kommen wir nicht zusammen … Antworten zeitgenosse Donnerstag, 19. Februar 2015 ….macht nichts. Der Film ist trotzdem sehenswert – nicht zuletzt Dank der Musik. Antworten Bernd Donnerstag, 14. Mai 2020 „Zero Gravity“ – herrscht im Film nur für ein paar Sekunden… als der tote Astronaut zur Erde geschickt wird. Ich fand den Film gut. Antworten Hinterlasse eine Antwort für neumond Antwort abbrechenKommentarName* Email* Webseite
neumond Samstag, 19. April 2014 „… noch richtig gut“. Weiß ehrlich gesagt nicht, von welchem Film der Rezensent da spricht. Meine Güte! Es ist doch wohl kaum zu übersehen, dass das Drehbuch über ein paar Grundeinfälle nicht hinauskommt. Expedition nach Europa, auf dem Weg dorthin Unfall mit Todesfolge, Abbruch der Mission. Und? Das ist sozusagen das Problem: Nichts und! Es gibt einfach nichts. Nichts, was der Erwähnung wert wäre. Zwei Drittel der Zeit dümpelt der Film vor sich hin, weil dem Drehbuch und der Regie (beide Eric Hayden) einfach nichts einfallen wollen, um die Mission auch nur irgendwie interessant zu machen. Antworten
Oliver Armknecht Montag, 21. April 2014 Schade, dass dir der Film nicht gefallen hat. Ich fand ihn sehr interessant, weil es eben darum geht, wie ein Mensch mit jahrelanger Isolation umgeht. Was für einen Einfluss es auf ihn hat, wenn er auf winzigem Raum eingesperrt ist und es keine Ablenkung gibt. Dass während der Mission nichts passiert, war also Konzept und nicht das Ergebnis von Einfallslosigkeit. Und das macht Zero Gravity für mich zu einem deutlich spannenderen Film als die meisten Sci-Fi-Blockbuster, die so ins Kino kommen. Antworten
neumond Sonntag, 8. Juni 2014 „Dass während der Mission nichts passiert, war also Konzept und nicht das Ergebnis von Einfallslosigkeit.“ Das ist sehr höflich ausgedrückt. Man könnte das auch böse formulieren: Mir fällt nichts ein, also mache ich einen Film, bei dem die Einfallslosigkeit zum Konzept wird. Zugeben würde ich allerdings, dass der Film optisch gar nicht mal schlecht ist. Aber altmodisch statisch natürlich (mangels Budget). Nichts für ungut, aber ich fürchte, bei diesem Film kommen wir nicht zusammen … Antworten
zeitgenosse Donnerstag, 19. Februar 2015 ….macht nichts. Der Film ist trotzdem sehenswert – nicht zuletzt Dank der Musik. Antworten
Bernd Donnerstag, 14. Mai 2020 „Zero Gravity“ – herrscht im Film nur für ein paar Sekunden… als der tote Astronaut zur Erde geschickt wird. Ich fand den Film gut. Antworten